Kapitel 11

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- Zeitsprung 15:00 Uhr, Japan Grandprixhalle -
Yuri ging unruhig den Gang auf und ab. Er war nervös...sehr nervös. Ich war es auch, aber das wollte ich ihm nicht zeigen. Sonst würde er nur nervöser werden. Seine Schritte verschnellerten sich und sein Blick wurde immer hilfloser und verzweifelter. "Yuri.", ich nahm in an der Hand und zog ihn in meine Arme. "Beruhig dich, alles ist in Ordnung.", langsam strich ich über seine Haare.
"Mir ganz gleich ob du heute gewinnst oder nicht, ich bin stolz auf dich."
Ich fing an mit einer seiner Haarsträhnen zu spielen, indem ich sie um meinen Finger drehte. "Du hast so hart trainiert, ich habe dich so gequält um dein Potenzial heraus zu holen, du hast dich so oft verletzt. Ich weiß das du es kannst!"
< Der nächste Teilnehmer ist Otabek Altin>
Nach ihm war Yuri dran. Das hieß es blieben ihm noch ca. 5 Minuten, bevor er dran war. Diese Durchsage machte seine Nervösität nur noch schlimmer. Er begann heftig an meiner Brust zu atmen. In diesem Moment hätte ich ihn furchtbar gern geküsst, doch das ging nicht. Nicht hier. Nicht hier. Nicht hier? Da kam mir die Idee. Sachte nahm ich seine Hand und zog ihn zu den Toiletten. Glücklicherweise war keine einzige besetzt. Was hieß, das ich nicht aufpassen musste, das uns jemand reden oder küssen hören könnte. Langsam schob ich ihn in eine der Kabinen. Bevor ich mich umdrehte um abzuschließen sah ich noch Yuris verwirrten und ängstlichen Blick. Er tat mir so leid. Ich drehte mich wieder zu ihm und strich über seine Wange. "Ich liebe dich, Yuri.", ich lächelte ihn an, bevor ich ihm vorsichtig einen Kuss gab. Er stieß mich leicht weg. Wurde ich grade gekorbt!? Ich seufzte. Manchmal war er eben so. Er war mal wieder an dem Punkt an dem er dachte das er meine Liebe nicht verdiente. "Yuri.", ich drückte ihn gegen die Wand der Kabine. " Du packst das! Ich weiß es! Du beherrschst diese Kür perfekt!". Und mal wieder passierte es, ich brachte ihn zum weinen. Mein Schatz weinte, mal wieder wegen mir. Verkackt Nikiforov. "Viktor, ich kann das nicht! Du hast dir so viel Mühe gegeben! Ich werde dich nur wieder enttäuschen!", schluchzte er. " Du kannst mich garnicht enttäuschen. Ich hab gesehen wie gut du die Kür gefahren bist! Ob du das heute zeigst oder nicht, ist nicht wichtig. Du kannst es und du machst mich stolz! Selbst wenn du heute letzter werden würdest! Ich liebe dich, Katsuki Yuri.".
Dann fing er an zu grinsen. " Du wirst mir zu japanisch Nikiforov Viktor".
Mit ein wenig mehr Kraft drückte ich ihn wieder an die Wand. Für einen kurzen Moment hielt ich inne.
"Yuri, ich will dich!".
Ich begann ihn wild zu küssen. Diesmal stieß er mich glücklicherweise nicht weg.
< Der nächste Teilnehmer ist Yuri Katsuki >
"Du schaffst das Yuri.",hauchte ich in sein Ohr, bevor ich ihn nochmal innig küsste. Ich schloss auf und ging mit ihm zur Lauffläche. Ich band ihm seine Skates zu und nahm seine Hand, um mit meinem Finger über den Ring an seiner Hand zu streichen. "Viel Glück."
Er entzog mir seine Hand und glitt in die Mitte der Eisfläche. Mein wunderschöner Freund. Wirklich ein Engel auf dem Eis. Er wirkte schon viel ruhiger, als die Musik begann. Als er anfuhr um seinen ersten Sprung zu starten, zwinkerte er mir zu.
Es traf mich immer wieder, welche Persönlichkeit in ihm ruhte, die er selten zeigte. Diese eine Seite von ihm hatte mich mehr als nur im Griff. Ein Blick und ich verfiel ihm. Dann hatte er die reine Kontrolle über mich. Was macht er nur mit mir? Eben völlig aufgelöst, jetzt zwinkert er mir zu? Er macht mich noch verrückt.
Den ersten Sprung stand er perfekt!
Ich klatschte wie ein blöder und die Leute neben mir lachten mich aus.
Das war mir aber egal! Mein Freund war Spitze und das wollte ich zeigen.
Den Salchov stand er ebenfalls perfekt und auch der 2-fache toeloop war kein Problem für ihn. Das Thema seiner Kür war Verluste. Seine Gesichtsausdrücke ließen einen die Schmerzen fühlen, die er gefühlt hatte als sein Hund gestorben war und all den Schmerz den er in sich trug. Der darauf folgende Axel war graziel ausgeführt und auch der Rittberger war ein Meisterwerk!
- Yuri p.o.v -
Glücklicherweise stand ich den Rittberger. Nur noch ein Sprung und ein paar Figuren und ich wäre fertig. Mein Kopf tat sehr weh. Und ein furchtbarer Schmerz durchzog meinen Körper. Nur noch ein Sprung und die Endfigur, dann bin ich endlich fertig. Gott sei Dank stand ich auch den letzten Sprung! Langsam hob ich meinen Arm für die Endfigur. Fertig! Tosender Applaus. Ich atmete schwer. Meine Körperspannung lies ab und mein Kopf wurde schwer. Ich war so müde.
"Ich habe es geschafft, Vik- ", war das letzte was ich von mir hören konnte bevor alles um mich herum dunkel und still wurde.

Viktuuri❤️Where stories live. Discover now