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Louis P.O.V

Mein gesamter Körper schmerzte höllisch. Ich fühlte mich, als würde ich bei lebendigem Leib verbrennen. "Ich werde nicht weggehen Nico! Mir ist egal, was du bist! Ich liebe dich genau so wie du bist, egal ob du nun ein Vampir oder ein Mensch bist." meinte ich. Es war, als spürte ich seine eigene Wut ebenfalls in mir. Vor Schmerz konnte ich meine Augen schon gar nicht mehr öffnen. "Ich verspreche es dir, Nico! Wir schaffen das schon, gemeinsam." Ich hielt es nicht mehr aus. Ganz langsam wich ich zurück. Meine Arme waren komplett gerötet, an manchen Stellen sogar leicht geschwärzt. 

"Egal was ich mache, du musst immer darunter leiden." murmelte Nico. "Lassen sie uns bitte alleine." meinte ich und sah zu der Dame, die nach wie vor das Zimmer nicht verlassen hatte. Sie zögerte, ging dann aber doch zur Tür und ging. "Nico, du musst mich nicht beschützen! Wir sind nicht in der Vampirwelt. In dieser Welt gibt es Gesetze, Beamte und andere Menschen, die uns schützen. Auch wenn es manchmal nicht so wirkt, wir werden jeden Tag beschützt, aber mancher Gefahr kann man nun mal nicht aus dem Weg gehen, davon wird mein Leben aber nicht schlechter."

"Und? Was bringt dieser Schutz, wenn ich dich ständig verletze?" fragte Nico. "Wieso siehst du nur das schlechte?" erwiderte ich. "Du bringst mich zum lachen, du sorgst dich um mich, du liebst mich. Wieso siehst du nicht, wie gut es mir mit dir geht? Du hast mir genug Möglichkeiten gegeben, um zu gehen, dennoch bin ich immer wieder zurückgekommen. Wieso wohl? Weil das Positive überwiegt. Wenn ich ein bisschen leiden muss, dann beweist mir das nur meine Liebe zu dir." lächelte ich und kniete mich vor ihn. "Du bist so ein guter Junge, so klug und fürsorglich, aber du siehst es einfach nicht."

Ich legte meine Hand auf seine. Sein Körper hatte sich ein wenig abgekühlt, dennoch war seine Hand noch wahnsinnig warm. "Was macht dich so wütend? Ist es die Tatsache, dass du vielleicht nie ein ganzer Mensch sein kannst?" fragte ich. "Ich hab meinen Vater wiedergesehen. Wir haben miteinander geredet und er hat mir das klar gemacht, dann ist er wieder gegangen." antwortete Nico. "Du bist doch schon ein Mensch, Nico." lächelte ich. "Wenn du dich als Mensch fühlst dann sei einer und wenn dir andere etwas anderes sagt, dann scheiß auf ihn. Es gibt niemanden, der über dich oder deine Gefühle bestimmen kann."  

"Und du?" fragte Nico. "Wie siehst du mich?" Ich schmunzelte leicht und stand wieder auf. "Ich sehe dich als jemanden ganz wunderbares, den ich unterstützen will. Jemanden, den ich niemals alleine lassen möchte. Jemanden, den ich mehr als alles andere liebe." Tränen flossen aus Nicos Augen. "Ich will dich beschützen Louis, ich will dir nicht weh tun." Seine Stimme brach gegen Ende des Satzes leicht ab. "Du musst mich nicht beschützen, Nico. Es reicht mir allein, wenn du auf dich selbst aufpasst. Lass den Druck, den du die ganze Zeit mit dir rumschleppst ab." bat ich. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn. Er war nicht mehr so heiß. 

"Ich muss nicht verstehen, wie dieser ganze Wutausbruch funktioniert, oder wie Vampire mit Gefühlen um gehen. Ich wünsche mir nur, dass du mit mir redest, mir sagst, was dich bedrückt. Ich kann deine Last mittragen." meinte ich und legte meine Arme um ihn. Natürlich war ich verwirrt, wieso er plötzlich wieder einen Ausraster hatte, warum er mich unbedingt beschützen wollte, aber es ist nicht meine Aufgabe, alles zu verstehen, ich muss nur verstehen, wie ich Nico helfen kann. "Entschuldige." murmelte er. "Alles wir gut." meinte ich nur. "Aber deine Wunden."

"Die verheilen auch wieder. Ich melde mich die nächsten Tage krank, kümmer mich darum und kann auch endlich mal für dich da sein. Ich bring dich zur Schule und hol dich auch wieder ab. Dann kannst du dir sicher sein, dass ich dich niemals im Stich lassen würde. Du kannst mir vertrauen Nico." lächelte ich und hob den Kopf, um Nico in die Augen sehen zu können. "Ich liebe dich." lächelte ich und legte meine Lippen vorsichtig auf seine. Stimmt, ich muss nichts von Nicos Vampir Dasein wissen, denn das ist nicht, wer er ist. Er ist ein Mensch, genau wie ich. 

Just one more bite | ManXManWhere stories live. Discover now