Kapitel 49

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Am Samstagnachmittag begab ich mich, begleitet von Kuraiko und Haruka, auf geheime Mission. Anfangs hatte ich alleine einkaufen gehen wollen, mir erschloss sich jedoch bald das Problem, dass der Samstag nicht nur für mich, sondern für die gesamte Shiratowizawa Gakuen eine wunderbare Gelegenheit bot um Einkäufe zu tätigen. Das kam mir zu Bewusstsein, als ich am frühen Samstagnachmittag aus meinem Fenster sah, und einige Grüppchen in Richtung Stadtzentrum schlendern sah. Kurz darauf bekam ich eine Nachricht von Haruka, in der sie mich fragte ob ich sie und Kuraiko nicht um drei in die Stadt begleiten wolle. Ich war schon kurz davor eine höfliche Entschuldigung meiner Wenigkeit, die ich mit dem Festsitzen an meinem Schreibtisch begründen wollte, abzuschicken, als mir dämmerte, dass eine Lüge fatale Folgen haben würde. Kurz spielte ich mit dem Gedanken im Kapuzenpullover in die Stadt zu gehen, die Erfahrung zeigte jedoch, dass man mit einer Kapuze über dem Schädel nur mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, und ich so wahrscheinlich das Gegenteil bewirken würde. Also wog ich die beiden Optionen ab, die ich zur Verfügung hatte: Mit den beiden mitgehen, und in einem unbeobachteten Moment unauffällig in eine Drogerie zu verschwinden, oder die beiden anlügen und riskieren sich, sollten sie, oder jemand anderer, mich erkennen einem Kreuzverhör unterziehen zu müssen. Ich entschied mich schließlich für Option eins.


Wir trafen uns vor dem Wohnheim der Jungs, ich hätte die beiden beinahe nicht erkannt. Am Wochenende mussten wir die Uniform nicht tragen, es war das erste Mal, dass ich die beiden sozusagen in Zivil sah. "Hi Grace! Na, bereit für unsere Shoppingtour?", fragte mich Haruka und formte mit den Händen ein Peace-Zeichen.
"Hallo Haruka, hallo Kuraiko, ja ich bin sowas von bereit! Ihr hattet total recht, ich bin echt froh mal von meinem Schreibtisch wegzukommen! Können wir los?" Wie aus einem Munde antworteten beide gleichzeitig: "Klar!"

Das Wetter an diesem Tag war warm und sonnig, die sanfte Brise eines Frühsommertages lag in der Luft. Überall um uns herum surrte und brummte es, Hummeln waren unterwegs, Vögel zwitscherten und das Rascheln des Grases in den sanften Lüftchen, die von Zeit zu Zeit unsere Wangen streichelten, unterstrichen die lockere und sommerliche Atmosphäre.
Wir schritten zu dritt nebeneinander her, tratschten über unsere Zukunftspläne, unseren Lernfortschritt und natürlich Jungs. Kuraiko bedankte sich an die tausend mal bei mir, da ich ihr am Montag durch meine "Beziehungen" zur Volleyballmannschaft einen Platz im Bus derselben verschafft hatte, und sich ihr so die Gelegenheit bot Yamagata etwas näher in Augenschein zu nehmen. Nun überschlugen sich die Ereignisse und jede der beiden sang in glockenhellem Sopran eine Lobeshymne auf ihren Schwarm...

"Mein Platz im Bus war ideal! Einfach perfekt! Ich konnte mich gemeinsam mit Yamagata und Ohira unterhalten und es war soooo aufschlussreich! Danke nochmal, Grace, dass du mich mitgezogen hast, das war die beste Busfahrt meines Lebens!"

"Vielleicht hätte ich mich doch fürs Anfeuern melden sollen, dann hätte ich auch bei euch sitzen können und mit Ohira endlich mal reden können! Ach er ist so umsichtig und gutherzig!"

"Ja, das ist Yamagata auch! Er hat so sanft und wunderbar gesprochen! Beinahe wie ein Kätzchen hat er geschnurrt!"

"Ohiras Lachen ist einfach so schön und vollkommen! Am liebsten würde ich ihn fragen ob er mal mit mir ausgeht..." Ich schaltete mich dazwischen: "Dann frag ihn doch. Er ist wirklich ein lieber Kerl, und er hat mir meinen Start hier um einiges leichter gemacht, er lächelt mich nach wie vor immer an, wenn wir uns auf dem Flur begegnen, ich wette mit dir, er wird zusagen, wenn du ihn fragst!"

"Ich kann ihn doch nicht einfach fragen! Oder doch? Ach du meine Güte was für eine Zwickmühle!"

"Ich glaube ich werde Yamagata in nächster Zeit um eine Verabredung bitten! Wir haben uns letzthin so gut und eingehend unterhalten, jetzt habe ich keine Zweifel mehr!"

Sakura - A Haikyu!! FanFictionWhere stories live. Discover now