~Running out of life~

Kapitel 5 'Teil 2'

Mein Leben war vorbei. Zumindest ging ich davon aus. Als ich wieder aufwachte befand ich mich mitten in einem Wald, umringt von tausend Zeichen um meinem Körper herum. Mein Kopf dröhnte heftig, doch ich wusste nicht wieso. Es fühlte sich an als hätte ich was wichtiges vergessen, doch in meinem Kopf herrschte reine Leere. Beim heben meiner Hand betrachtete ich ein Muster, ein Muster dass sich bis zum heutigen Tag über meinen ganzen Körper zieht. Mein Haar glänzte schneeweiß.
Beim Aufstehen sah man, dass sich die Zeichen und Muster von meinem Körper, bis hin zu den umgestürzten Bäume streckte. Genau die Zeichen, die sich auch durch ein Muster erkennbar machten auf meiner Haut. Bestimmt hatte alles einen Zusammenhang, jedoch fühlte sich alles zu schwer an. Sobald ich mehr nachdachte, dröhnte mein Kopf nur noch mehr. Es war alles wie ausgelöscht. Keine Gefühle regten sich in mir, noch Erinnerungen. Um mich herum war alles in die Dunkelheit der Nacht getaucht und nur die Sterne leuchteten abwechselnd auf, wie als wollten sie mir etwas mitteilen.
Das war der Tag, an dem mein neues leben begann und mein altes endete. Von nun an nannte man mich Suna.

Ich weiß noch wie ich benommen durch den Wald lief, doch mit Fokus auf ein Ziel. Ein Ziel das ich selber in diesem Moment nicht kannte, jedoch mein Unterbewusstsein zog es dorthin, wie von einem Magnet angezogen. Wie in einem Bann fühlte es ich alles an, jedoch keinesfalls Unbehagen. Eher so als würde deine Mutter deine Hand nehmen, um dich durch die Welt zu führen. Wohlig warm und sicher. Jedoch weiß ich nicht mehr wie alles geschah. In meinen Erinnerungen stand ich vor einem Lagerfeuer, worum mehrere Gestalten saßen. Lachen und tranken. Ab da hören meine Erinnerungen auf. Danach bin ich in einem Bett aufgewacht und neben mir ein Mann auf einem Stuhl. Er hatte Rabenschwarzes Haar, jedoch sah es so weich aus, dass man einfach die Hand ausstrecken wollte, um es zu berühren. Irgendwas sagte er, jedoch hörte ich nur leises Gemurmel. Er wich meinem müden, erschöpften Blicken aus. Wieso? Tja, das wüsste ich auch gerne. Denn alles an ihm kam mir sehr bekannt vor. Jedoch fingen nur wieder diese Kopfschmerzen an, sobald ich versuchte nachzudenken. Argh! was wird mir hier verschwiegen??? Die Stunden, Tage oder sogar Wochen verliefen meistens gleich. Immer wieder wachte ich auf und dieser komische Typ mit dem rabenschwarzem Haar war da und begann sofort wieder los zu murmeln. Nie konnte ich wirklich was hören und meine Sicht verschwamm auch sofort wieder. Dieser Zustand ließ mich immer ganz schwummrig zurück. Es war wie ein tiefer Schlaf, der mit seinen langen Fingern sich nach mir ausstreckte. Versuchte nach mir zu greifen, um mich in ein tiefes Nichts zu ziehen.

POV Unbekannt

Schon seit 2 Wochen ist sie bei uns. Jedoch ist sie schwer verletzt angekommen, was nicht eingeplant war. Nun muss ich sie jedes Mal wieder in den Schlaf... nun ja, ich lege ihren Verstand lahm, obwohl ich oft ihre Verwirrung und geringe Wut spüre. Jedoch keine Wut auf mich, sondern auf die Umstände. Als ich sie beim letzten Mal sah, war sie so voller Wut und Elan mich umzubringen. Irgendwie bringt mich das zum Lächeln. Sie hat keine Ahnung mehr wer sie ist, oder wer sie damals zu sein glaubte. Nun habe ich all ihr Potenzial befreit, so wie ihre Eltern es wollten, jedoch wird sie für immer an mich gebunden bleiben. Ob sie es toll finden wird ? Auf keinen Fall, eher würde sie sich die Kugel geben. Aber das Ding ist das, wenn sie sich verletzt, habe ich automatisch auch ihre Verletzungen. Jedoch wird sie das erst erfahren, wenn ich sie lasse. Wie ihre Erinnerungen, wird alles dann zurück kommen, wenn ich es zulasse.
Sie wird alles lernen, was meine Jungs ihr beibringen werden, jedoch befürchte ich, dass das nicht einfach werden wird. Aber hey, es gibt ja noch mich und ich werde sie lehren, was es heißt, leben zu müssen. So zu leben, wie es ihr vorgegeben wurde. Denn eines Tages wird sie alles darauf setzen müssen.