2|the second time

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Eine Woche später lag Remus auf dem Rücken in seinem Bett und starrte die Decke an. Es war dunkel draußen, leises Schnarchen ertönte aus den Betten um ihn herum, aber so spät es auch war, er konnte nicht schlafen.

Leise kroch er aus dem Bett und schlich zu Sirius' hinüber und wartete einige Zeit, ob er Geräusche hörte. "Bist du wach?", flüsterte er beinahe lautlos. Es kam keine Antwort, also wollte sich Remus schon wieder in sein Bett zurückziehen, als sich die Vorhänge einen Spalt öffneten und im Mondlicht schimmernde graue Augen enthüllten.

So leise wie möglich krabbelte Remus aufs Bett, unter die Decke, die Sirius schon vorausschauend für ihn hochgehalten hatte. Die wenigen Minuten mit nackten Füßen auf dem kalten Boden hatten ihn fast erfrieren lassen.

"Was gibt's, Moony?", fragte Sirius mit gesenkter Stimme. "Geht's dir gut?"

"Ich weiß es nicht", antwortete Remus wahrheitsgemäß. "Heute hat mich Helen geküsst. Ich dachte, es würde gut laufen, aber das war es nicht. Der Kuss fühlte sich einfach komisch an. Was hab ich falsch gemacht?"

Sirius zuckte mit den Schultern und fummelte mit seinen Händen nervös an dem Deckenrand. "Ich weiß es nicht. Vielleicht brauchst du einfach mehr Übung?"

Remus' Herz machte einen Sprung bei den Worten. "Vielleicht."

Danach sahen sich die zwei Jungs einige Momente lang in die Augen, bevor Remus' Lider flatterten und er sich nach vorne beugte, bevor ihn der Mut verließ. Diesmal war alles ein wenig leichter als beim letzten Mal - und definitiv viel leichter als mit Helen. Remus hatte zwar keine Ahnung, was er tat, aber es fühlte sich besser an, obwohl er sehr nervös war.  Sirius erging es nicht anders, denn seine Lippen bebten merklich, aber nach und nach fing er sich und begann sie zu bewegen, vorsichtig, weil auch er keine Ahnung hatte, was er da eigentlich tat oder tun musste.

"Vielleicht liegt es nicht an dir", sagte Sirius und stieß hektisch seinen Atem aus, den Remus deutlich auf seinem Gesicht spüren konnte, da sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. "Vielleicht kann Helen einfach nicht gut küssen."

Remus ignorierte die Wärme, die sich in ihm ausbreitete, als Sirius indirekt seine Küsse als gut bezeichnete. Stattdessen schloss er den Abstand zwischen ihnen erneut und presste seine Lippen auf Sirius'. Es fühlte sich gut an.

Erst als die Dämmerung anbrach schlich Remus zurück in sein Bett, aus Angst, einer der anderen beiden Jungs würden erfahren, dass er und Sirius sich geküsst hatten.

406 Wörter

how | wolfstarWhere stories live. Discover now