3|the third time

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Es war nur zwei Tage später als der Werwolf realisierte, dass sich die Küsse mit Helen nie so anfühlen würden wie Sirius'. Das machte ihm Angst. Remus stand auf Mädchen, das wusste er. Er fand sie hübsch, er mochte sie. Dass er Sirius küssen wollte, hatte damit nichts zu tun. Der junge Black durfte das dennoch nie erfahren. Niemand durfte es. Aber er wollte es trotzdem wiederholen. Nicht mit Helen, mit Sirius. Er wusste nur nicht, wie er das machen sollte, ohne Verdacht zu erregen.

Glücklicherweise nahm ihm Sirius die Entscheidung ab. Es war wieder spät abends, Remus saß mit einem Buch am Kaminfeuer des Gemeinschaftsraumes als der Schwarzhaarige Junge sich neben ihn setzte.

"Wie läuft es mit Helen?"

Remus zuckte als Antwort nur mit den Schultern.

"Oh, also keine Verbesserung in Sachen küssen?"

"Nein", sagte Remus, als sich plötzlich eine Idee in seinem Kopf formte. Das Buch schlug er zu und legte es zur Seite. "Ich denke immer noch, dass ich etwas falsch mache."

Ganz gelogen war es nicht. Remus zog die Möglichkeit in Betracht. Aber er wusste, dass es nicht ausschließlich daran lag.

"Vielleicht brauchst du einfach noch mehr Übung?", schlug Sirius zaghaft vor. Mehr musste er nicht sagen. Gleichzeitig hatten sich die zwei Jungs angenähert und ihre Lippen aufeinander gelegt. Während sie zuvor einige Zeit gebraucht hatten, um sich zurechtzufinden, ging jetzt alles ganz einfach. Die Lippen bewegten sich ganz von allein, die Zungen hatten sich aneinander gewöhnt.

Plötzlich spürte er ein ungewohntes Gefühl in sich aufsteigen, Hitze, und als er Sirius' Hand in seinem Nacken fühlte, die ihn näher zog, wusste er, es ging dem anderen Jungen ebenso. Er schauderte. Zum ersten Mal berührten sie sich beim Küssen auch anderweitig. Es war nicht viel, aber es fühlte sich nach so viel an. Dennoch nicht genug. Nicht wissend, was er mit seinen Händen machen sollte, entschied er sich im Endeffekt für eine ähnliche Lösung. Seine rechte wanderte in Sirius' schwarze Locken während seine andere tatenlos in seinem eigenen Schoß lag. Da es sich für ihn falsch anfühlte, änderte er seine Entscheidung und ließ seine linke Hand zu Sirius Hüfte wandern, wo sie ihn sanft näher an sich heran ziehen wollte. Sirius selbst verursachte keinen Widerstand, aber da sie beide auf dem Sofa saßen kamen sich ihre Beine in den Weg und verursachten ein Chaos, das nicht beseitigt werden konnte, weil keiner der zwei den Kuss beenden wollte. Es stellte sich heraus, dass das, was sie als lästig empfanden, einfach nur pures Glück war, denn gleich darauf hörten sie, wie sich das Portraitloch öffnete.

Ruckartig fuhren die beiden Jungs auseinander. Remus schnappte sich schnell wieder sein Buch und hielt es mit zitternden Händen fest umklammert, während Sirius lediglich versuchte, seine wirren Haare in Ordnung zu bringen. Zu ihrer Erleichterung schenkten ihnen die Gryffindors keine Beachtung und verschwanden direkt auf der Treppe. Nervös warfen sich die zwei Jungs einen Blick zu. Dann, weil sie für einen Abend schon genug riskiert hatten, ging Sirius hinauf in ihren Schlafsaal. Remus verbrachte noch einige Minuten am Kaminfeuer mit seinem Buch in der Hand, jedoch las er nicht, sondern versuchte einfach nur runter zu kommen.

522 Wörter

how | wolfstarWhere stories live. Discover now