Das Ende von Plan B

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„Sarah es tut mir leid, aber es ist besser so", gab Stefan nach langen bösen Blicken von sich.
Mir fehlten einfach nur die Worte. Ich konnte es nicht glauben. Mir stand der Mund offen und ich stand ganz perplex da, in meinem Augenwinkel Kai suchend. Da war er, bebend vor Wut. Es kam, wie es kommen musste mit einer wilden Handbewegung flogen Stefan und Damon durch die Luft.
So wütend hatte ich ihn selten gesehen. Jetzt würde ich wohl den Psychopathen in ihm kennenlernen.
Die Fetzen flogen und ich stand einfach so da und beobachtete sie, wie eine Katze, hin und her.
„Verdammt Stefan, was soll der Scheiß."

Ich wusste nicht mehr auf welcher Seite ich stand.

„Ihr verräterischen Nichtsnutze!!"

Kai hatte sein Versprechen gehalten... was Stefan und Damon betraf...

„Sarah pass auf!"

Etwas flog an mir vorbei. Huch, das war knapp.

„Wann kommt deren Teil der Abmachung?", hörte ich Damon schreien und plötzlich wachte ich aus meiner Trance auf.
Wie?
Kaum hatte er das ausgesprochen, hörte ich lautes Hexengefasel von allen Seiten.
„Meine Güte, nicht schon wieder!!!! Verdammt! Kann das nicht endlich mal ein Ende haben?!?!", vor Wut schrie ich, aber niemand beachtete mich.
Wo kamen die Hexen schon wieder her? Hatten sie uns gefunden? Naja, kein Wunder bei deren Prügelei, das war nicht zu übersehen, beziehungsweise zu überhören.
Sie kamen immer näher und als sie anfingen, Kai einzukreisen, wurde mir langsam klar, was geschehen war.
Es war alles von Anfang an geplant gewesen. Meine eigene Familie hatte mich hintergangen. Entsetzt schaute ich zu Kai. Er durchbohrte meine Augen, aber nicht aus Hass, aus Liebe. Er wusste, dass es nicht meine Schuld war. Dafür liebte ich ihn. Ja! Ich konnte das nicht zulassen.
Ich begann zu rennen, ich wollte ihm helfen, egal wie, auch wenn ich unterlegen war. Zwei Hände packten mich und hielten mich mit einem festen Griff zurück.
„Lass mich los!!!", schrie ich Stefan an, beim Versuch mich zu befreien. Keine Chance.
Kais Blicke strahlten etwas aus, das ich noch nie bei ihm gesehen hatte. Es war Angst. Was konnten sie ihm anhaben, dass er solche Angst verspürte?
„Denk nach Sarah!", befahl ich mir selbst und da fiel es mir ein! Der Aszendent war seine persönliche Hölle. Er hatte es mir erzählt. Dafür brauchten sie ihn!! Sie wollten ihn ein für alle mal zurücksperren!
„OH MEIN GOTT, Stefan, was habt ihr nur getan?!", Tränen rollten meine Wangen hinunter.
„Sare, ich hab dir gesagt, es ist zu deinem Besten. Wir kennen ihn sehr viel länger als du. Wir haben seine Taten gesehen. Solch ein Psychopath kann keine Gefühle haben. Du kannst ihm nicht vertrauen. Bitte. Wir wollen dich nur beschützen. Er spielt Spielchen. Du weißt nie, was Teil seines Plans ist...."
„Hast du ihn dir angesehen??", ich hielt inne, „Er hat mich gerettet, hätte er das nicht getan, weil er etwas empfindet, irgendwas, hätte er sich längst mit dem Aszendenten aus dem Staub gemacht. Erzähl mir nicht, ihr hättet ihn zu zweit aufhalten können! Er hat sich geändert. Ich habe es gefühlt. Schau in seine Augen. Das Glitzern habe ich erst seit Kurzem bei ihm gesehen."
Kai begann schmerzverzerrt sein Gesicht zu verziehen und hielt sich den Kopf.
Es tat mir so in der Seele weh. Wie konnten sie zulassen, mich noch einmal solche Schmerzen durchleben zu lassen? Natürlich ist das egoistisch von mir, aber er hat seitdem niemandem etwas getan!!!
„Kaiiii!!", schrie ich in Tränen getränkt.
Er schaute mich an. „Sarah, di....die Zeit war wunderschön. D.. Du hast mich für ein paar Wochen vergessen lassen, wer ich bin, da..danke. Leb wohl..".

„Ihr erbärmlichen Hexen, das wird euch noch leid tun", hörte ich seine Worte, bis er sich in Luft auflöste.

„NEEIN!", schluchzend sank ich zu Boden, den Kopf in meinen Händen haltend. Stefan hatte mich losgelassen.
„Sare", hörte ich seine Stimme und er legte seine Arme um mich.
„Lass mich", wütend wies ich ihn ab.
„Steff, lass ihr Zeit...", versuchte es Damon.
Mir war bewusst, dass sie es nicht besser wissen konnten.. Sie machten sich Sorgen. Aber ich war einfach nicht in der Stimmung, mit ihnen zu reden, geschweige denn sie zu sehen.
Wie sollte es jetzt weitergehen?
Ich konnte doch jetzt nicht einfach weitermachen, wie ein normaler Mensch, wie vor ein paar Wochen, Monaten.
Ich konnte nicht mehr ohne ihn.
„Ich werde dich da rausholen! Egal wie, ich finde einen Weg!", flüsterte ich. Etwas hatte sich in mir geändert.

Purpure Soul- Kai ParkerWhere stories live. Discover now