Der Aszendent

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„Ich habe einen Plan! Wann können wir den Lokalisierungszauber sprechen?"

„Sobald du mir ein Teil von Kai liefern kannst, das mich zum Aszendenten führt. Möglicherweise wird meine Magie nicht ausreichen, ich bin mir nicht sicher, was für ein Zauber auf ihm liegt."

„Ich habs! Ich besitze eine magische Manschette von Kai, voll mit seiner Magie, mit der er mich in seinem Haus festgehalten hatte. Würde das funktionieren?"

„Möglicherweise ja, warte mal, er hat dich festgehalten und trotzdem möchtest du ihn zurück?!"

„Keine Fragen stellen, die Umstände haben sich geändert, genauso wie er... und ich.."

„Gut, ich komme", mit diesen Worten legte Leila auf.
So nahe war ich dem Aszendenten! Mein Herz pochte vor Aufregung. Nun würden mir die Manschetten, die mich einst festgehalten hatten, aus der Not helfen.
Ich hatte bereits alles vorbereitet, was Leila mir erklärt hatte. Da kam sie auch schon. Gespannt beobachtete ich jede Handbewegung, die sie ausführte, lauschte jedem Wort, das sie redete, obwohl ich die Sprache nicht verstand. Sie hatte die Manschette neben eine Karte gelegt, auf die sie ein wenig Blut tropfte. Als sie fast fertig war, begann ihre Nase zu bluten. Nicht schon wieder.
„Leila, bitte hör jetzt nicht auf!", ich war dem Ziel so nahe, wir konnten jetzt nicht aufhören.
Sie wurde schwächer.
„Was ist los???", hektisch rannte ich umher.
„Ich spüre eine Blockade, es ist der Tarnzauber. Niemand hat gesagt, es würde leicht werden."

„Okay, aber kriegst du das hin??"

„Gib mir etwas Zeit", flüsterte sie und beunruhigte mich wahnsinnig. Ich dachte, sie würde gleich zusammenbrechen.
Abrupt zuckte ihr ganzer Körper und sie sackte in sich zusammen.
„Leila??? Scheiße!"

Nach ein paar Sekunden bekam ich zu meiner Erleichterung eine Antwort:
„Alles gut, ich muss mich nur etwas ausruhen."

„Gut. Hast du ihn??"

„Ja"
Die Euphorie durchströmte jede einzelne Zelle meines Körpers und am Liebsten würde ich einen Freudenschrei von mir geben. Stattdessen stützte ich Leila und half ihr auf die Couch. Anschließend brachte ich ihr einen Schluck Wasser.

„Danke für deine Hilfe! Ich weiß, du hattest keine Wahl, trotzdem danke."

„Ich hoffe, das war es wert."

„Das war es", flüsterte ich leise.

„Ohne dich jetzt unter Druck zu setzen, wann können wir den endgültigen Zauber ausführen?", fragte ich vorsichtig.

„In ein paar Tagen sollte ich wieder fit sein. Vorausgesetzt du holst den Aszendenten."

Wir besprachen alles Weitere und ich machte mich auf den Weg, den Aszendenten zurückzuholen.

Laut Leilas Angabe, musste genau hier eine unsichtbare Wand sein, die übernatürliche Wesen nicht durchließ. Langsam streckte ich eine Hand aus und spürte eine Art von seltsamen Schwingungen in der Luft. Mein Körper folgte und ich konnte hindurch gehen. Der Ort war so abgelegen, dass keine Menschenseele hier jemals vorbeilaufen würde. Versteckt stand ein kleiner Brunnen, an dessen Ende sich der Aszendent befinden sollte. Vorsichtig zog ich das Seil hoch, immer weiter, bis endlich die einzelnen Metallstücken in einem Eimer erschienen.
Wow, ich hatte es tatsächlich geschafft.
Nun musste ich nur noch schnell und heile nach Hause gelangen.
Zu meiner Beunruhigung wurde ich das Gefühl nicht los, dass mich jemand beobachten würde. Angsterfüllt schaute ich mich um und begann zu rennen. Nichts hielt mich davon ab, dieses Ding mit nach Hause zu nehmen! Ich rannte und rannte, vermutlich schneller als bei jedem Sprint, den ich in der Schule je hingelegt hatte und erreichte mein Auto. Hektisch riss ich die Tür auf und startete mein Auto. Heftig in die Pedale tretend fuhr ich mit quietschenden Reifen davon. Puh. Schweißgebadet blickte ich in den Rückspiegel.
Nichts zu sehen.
Hatte ich mich geirrt?
Hauptsache ich war weg!
Nun musste Leila nur noch den Zauber sprechen und ich beten, dass ihr Blut mit dem Aszendenten reagierte.

Purpure Soul- Kai ParkerOnde histórias criam vida. Descubra agora