Kapitel 11

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29.02.2020

Christina

Es ist 10 Uhr morgens als ich aus meiner Haustüre trete und auf das Taxi zugehe, welches davor wartet. Der Fahrer nimmt mir meinen Koffer ab, während ich die Hintertüre öffne und mich mit einem gutgelaunten „Guten Morgen!" auf den Rücksitz fallen lasse. Luca neben mir grinst mich an und auch Cyril, Lucas Halbbruder und Manager, welcher auf dem Beifahrersitz sitzt dreht sich um und begrüßt mich fröhlich. „Na gut geschlafen? Freust du dich auf deinen freien Tag?", wende ich mich direkt an Luca. Dieser nickt und streckt sich kurz. „Ja habe ich, aber ich freue mich trotzdem, wenn ich endlich zu Hause auf meinem Sofa liege und nichts machen muss, außer schlafen." Etwas neidisch betrachte ich ihn von der Seite. Während Luca heute frei hat, widme ich mich später im Hotel wieder dem Erstellen der neuen Choreo. Eigentlich habe ich damit überhaupt keine Probleme und es macht mir auch unheimlich viel Spaß, aber gerade am Samstagmorgen direkt nach der Show würde ich auch einfach gerne im Bett liegen bleiben.
„Weißt du schon was ihr diese Woche tanzen müsst?", wendet sich Cyril jetzt an mich und reißt mich aus meinen Gedanken. „Ja, ich bekomme es immer direkt nach der Show von der Produktion gesagt.", erzähle ich. Im Augenwinkel sehe ich wie Luca seinen Kopf zu mir dreht und mich verschmitzt angrinst. Ich weiß genau an was er denkt und verdrehe die Augen, während ich den Kopf senke und auf meine Hände in meinem Schoß schaue. Diesmal erfährt er vor Sonntag wirklich nichts, das habe ich mir fest vorgenommen.

Am Flughafen angekommen kauft Luca sich ein Brötchen zum Frühstück, während ich bei einem Kaffee bleibe. Während wir warten bis wir in das Flugzeug steigen können, klingelt plötzlich mein Handy. Erschrocken ziehe ich es aus meiner Jackentasche und blicke auf das Display. Kathrin. Was will die denn jetzt von mir? Entschuldigend schaue ich Luca an, ehe ich den Anruf annehme und mich etwas abseits an die Wand stelle. „Kathrin? Alles gut? Ist was passiert?" „Guten Morgen Christina. Ne, bei mir ist alles bestens. Ich bin gerade dabei die neue Choreo zu machen und da ich gerade eine kleine Pause eingelegt habe dachte ich, ich rufe mal bei meinem Lieblingsbambi an und wir quatschten ein bisschen. Das kam gestern viel zu kurz.", erzählt sie mir fröhlich. Ich runzle die Stirn. „Das ist wirklich süß von dir Kathrin, aber es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Ich sitze am Flughafen und wir steigen jeden Augenblick in das Flugzeug ein." Am anderen Ende der Leitung herrscht Stille. „Kathrin? Bist du noch dran?" „Jaa...", antwortet sie zögerlich. „Wen meinst du mit «wir»?", stellt sie dann doch noch eine Frage.
Verständnislos schüttle ich den Kopf. „Luca und mich? Bist du sicher, dass alles ok ist? Irgendwie verhälst du dich seltsam." „Ja...nein...ich weiß nicht. Sag dus mir. Was ist das zwischen Luca und dir?"
Jetzt bin ich wirklich überfordert. Was ist los bei ihr?
„Was soll das schon sein? Luca ist mein Tanzpartner, mit dem ich mich gerade wieder auf dem Weg in sein Heimatland befinde, damit wir für Freitag trainieren können und der mir im übrigen gerade ein Zeichen gibt, dass wir los müssen. Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer was du von mir hören willst, Kathrin, aber ich muss echt Schluss machen. Falls du dir immer noch Sorgen machst, wegen dieser Sache am Donnerstag, dann kann ich dich beruhigen, mir geht's gut. Und jetzt muss ich wirklich los, sonst fliegt das Flugzeug ohne mich. Mach's gut wir hören uns!", sage ich und schicke ihr einen Kuss durchs Telefon, bevor ich auflege und zu Luca und Cyril zurückkehre. Das sie noch ein „Genau...Dir geht es zu gut." in den Hörer haucht, höre ich nicht mehr.

„Wer war das denn?", erkundigt sich Luca interessiert. „Kathrin. Aber irgendwie hat sie sich seltsam verhalten. Keine Ahnung was mit ihr los ist. Ich glaube, ich sollte am Mittwoch mal mit ihr reden, wenn wir wieder zurück sind.", informiere ich ihn. „Das ist mir tatsächlich auch schon aufgefallen, dass sie sich irgendwie seltsam verhält.", rätselt jetzt auch Luca. Ratlos zucke ich mit den Schultern, während wir nebeneinander auf das Flugzeug zu gehen. „Warte mal.", halte ich ihn am Ärmel fest, als er gerade einsteigen will. Er dreht sich zu mir um und blickt mich fragend an. Ich zücke allerdings bloß mein Handy und halte es vor uns. Zeitgleich strahlen wir um die Wette in die Kamera, während ich meinen Kopf vorsichtig gegen seinen lehne, bevor wir uns ins Innere des Flugzeugs begeben. Auf unseren Plätzen angekommen betrachte ich das Bild von gerade eben. „Wir sind ja süß.", lächle ich und halte Luca mein Handy unter die Nase. „Oh kannst du mir das bitte schicken?", fragt er begeistert und ich nicke. Abgesehen von Luca schicke ich das Bild noch an meine Mutter, welche mir ebenfalls geschrieben hat und wissen wollte, wann wir wieder in die Schweiz fliegen und nach kurzem überlegen auch an Kathrin.

Dangerous StormTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang