Kapitel 18

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07.03.2020

Christina

Die Show gestern Abend war wie immer der absolute Wahnsinn und spätestens als das Publikum nach unserem Tanz aufgestanden ist, war ich mit meinen Emotionen restlos überfordert. Ich bin super Stolz auf Luca, wie er die neue Herausforderung mit Sternchen von mir gemeistert hat und dass wir unsere 22 Punkte halten konnten, trotz der anfänglichen Schwierigkeiten in der letzten Woche.
Auch Andrzej hat sich zumindest so weit beruhigt, dass ich mich nicht ständig beobachtet gefühlt habe und die Show tatsächlich genießen konnte. Natürlich bin ich jetzt froh, dass wir es in die nächste Woche geschafft haben und eine Samba tanzen werden.
Nach gerade mal 5 Stunden Schlaf ist es schon wieder an der Zeit den Koffer zu packen und zurück in die Schweiz zu fliegen. So sehr ich es auch liebe, dass ich dank Let's Dance in einem anderen Land trainieren darf, genau so anstrengend ist auch die ständige Fliegerei. Letztes Jahr bin ich in Köln geblieben und hatte somit wesentlich mehr Freizeit und vor allem mehr Schlaf. Aber immerhin kann ich gleich im Flugzeug wieder etwas vor mich hin dösen.

Als ich am Flughafen auf Luca treffe, stelle ich amüsiert fest, dass auch er ganz schön müde und geschafft aussieht. Er nuschelt ein verschlafenes „Guten Morgen!", als er mich umarmt und kneift immer wieder seine Augen zusammen. „Na gut geschlafen? Ist deine Aufregung wegen dem Musikvideo nach dem positiven Feedback jetzt besser?", frage ich ihn, als wir uns schon auf den Weg in Richtung Flugzeug machen. „Zweimal Ja, aber definitiv zu wenig geschlafen.", grinst er mich jetzt von der Seite an. „Selber Schuld wenn man in der Schweiz wohnt. Nur wegen dir fliegen wir hier wöchentlich zu unmenschlichen Zeiten zweimal durch die Gegend.", lache ich jetzt. Sofort blickt er mich schuldbewusst an. „Tut mir echt Leid, dass du wegen mir so einen Stress hast.", murmelt er kleinlaut. „Hey, das muss dir doch nicht leid tun. Ich habe dich als Tanzpartner, da nehme ich alles drum herum gerne in Kauf , wirklich!", beruhige ich ihn sofort. „Außerdem kann ich im Flugzeug ausgezeichnet schlafen. Aber du kannst ja trotzdem heute als Wiedergutmachung mein Kissen sein, weil ich glaube wir haben ausnahmsweise mal nicht den Fensterplatz.", lache ich und grinse ihn an. „Nichts lieber als das.", grinst er zurück und folgt mir ins Innere des Flugzeugs.

Als wir an unserer Reihe ankommen stellt Luca fest, dass wir doch den Fensterplatz reserviert haben und lässt sich, nach einer kurzen Diskussion wer wo sitzt, darauf fallen. Eigentlich hat er ihn mir immer gentlemanlike überlassen damit ich schlafen kann, aber so müde wie er heute aussieht, habe ich darauf bestanden, dass er sich diesmal dort hin setzt. Kaum fängt das Flugzeug an sanft zu ruckeln, fallen ihm auch schon die Augen zu. Er hat die Kapuze von seinem Hoodie über den Kopf gezogen und lehnt halb am Fenster und halb auf dem Sitz. Er sieht unglaublich entspannt und zufrieden aus und seine Haare, welche er offensichtlich gestern Abend noch gewaschen hat, um sie von dem vielen Gel zu befreien, hängen ihm wirr ins Gesicht. Ich muss lächeln und lehne meinen Kopf nach hinten gegen die Stütze und schließe ebenfalls die Augen.
Richtig einschlafen kann ich nicht, weil mein Kopf immer wieder zur Seite kippt, aber wenigstens muss ich nicht mehr zwanghaft versuchen meine Augen offen zu halten.
Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Schulter und öffne blinzelnd die Augen. Es ist Luca, der mich mit nur einem offenen Auge anschaut. „Du hast gesagt ich bin dein Kissen. Also nutz das gefälligst auch.", grinst er mich schelmisch an, bevor er mich zur Hälfte auf seinen Sitz rüber zieht. Er drückt meinen Oberkörper sanft gegen seinen Brustkorb und schlingt den Arm um meinen Rücken, bevor er seine Hand auf meiner Hüfte ablegt und die Augen wieder schließt. Und jetzt liege ich hier. Mit meinem gesamten Oberkörper auf Lucas und kuschle mich in den weichen Stoff seines Pullis, während er seinen Arm um mich geschlungen hat. Kurz denke ich an Andrzej und stelle mir vor mit welchem Blick er diese Szene wohl betrachten würde, aber Luca ist so bequem und ich so unglaublich müde, dass ich den Gedanken aus meinem Kopf verbanne und langsam einschlafe.

Dangerous StormWhere stories live. Discover now