61. Dienstbeginn

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61. Dienstbeginn


Im Kerker


„Guten Morgen Cindy", sagte Tamara fröhlich, und trat auf meine Zelle zu. Ich nickte nur schweigend, weil ich gegen meinen Durst kämpfte.


Felix sprach sie an: „Guten Morgen Tamara! Da Vanessas Jahr herum ist, gibt es Änderungen. Es ist nun meine Aufgabe Cindy und Tom die Mahlzeiten zu bringen. Ich bekam gestern sämtliche Schlüssel kann aber erst, wenn du mich ablöst, unsere Neugeborenen versorgen."

„In Ordnung ich werde pünktlich erscheinen, damit die Beiden nicht leiden. Es ist gut, das die Meister Santiago erlauben in Vanessas Nähe zu sein. Mal sehen wie lange es dauert, bis sie sich eingelebt hat. Demetri hat Vanessa gestern an geflirtet und natürlich von Santiago eine Abreibung gekriegt."

„Deme kann es einfach nicht lassen! Na ich hoffe, das sie unseren Aufenthaltsraum nicht gänzlich zerlegt haben, sonst muss ich das den Meistern melden."

„Nein", antwortete Tamara lachend, „Corin hat rechtzeitig eingegriffen."

„Gut, das beruhigt mich. Übrigens gibt es etwas neues von Cindy. Gestern Abend brauchte sie Alecs Gabe nicht, denn sie hat freiwillig zugelassen, das Santiago das Opfer in ihre Zelle bringt."

„Das sind großartige Neuigkeiten! Sie war so wütend, weil sie sich bisher nicht beherrschen konnte. Wie lange hat sie es ausgehalten?"

„Keine Ahnung. Ich habe mit Santiago und Alec geredet und nicht aufgepasst. Aber du kannst ja gleich auf die Zeit achten. Ich geh denn mal rüber, die Menschen holen. Cindy scheint starken Durst zu haben. Ihre Augen sind schwarz, aber trotzdem hat sie bisher nicht geknurrt. Man kann förmlich sehen, wie hart sie an sich arbeitet."


Tamara nickte Felix zu, drehte sich um und meinte: „Spitze Cindy! Ich wusste das du das hinkriegst. Meister Aro wird sich sehr freuen. Ich hab ein kleines Geschenk für dich und gebe es dir nach dem Essen. Also halte weiter durch!"


Ich unterdrückte weiterhin den Reflex zu knurren, bewegte mich von der Tür weg und ging bis zur Stahlwand. Fest entschlossen, für allemal auf Alecs Gabe zu verzichten, hielt ich die Luft an. Ich wollte meinen Durst endlich bezwingen. Allein der Gedanke, an den köstlichen Geschmack von Blut, ließ das brennen in meiner Kehle schlimmer werden. Ich muss widerstehen. Für Aro. Sagte ich mir innerlich und drückte eine weitere Delle in die Wand.

In diesem Moment tauchte Alec auf und stellte sich abwartend neben Tamara. Ich knurrte ihn an und vergaß die Luft anzuhalten. Ein herrlicher Duft stieg mir in die Nase, denn Felix kam mit zwei Frauen, unter den Armen, um die Ecke. Gierig machte ich einen Satz nach vorne, ärgerte mich über mich selbst, hielt erneut die Luft an und kehrte an die Wand zurück. Ich dachte fest an Aro und schloss die Augen. Dabei bekam ich mit, wie meine Zelle aufgesperrt und wieder verschlossen wurde.

„Klasse Cindy! Einen guten Appetit", jubelte Tamara.


Ich schlug die Augen auf und sah, wie Alec und meine Freundin mich angrinsten, während Felix die zweite Frau in Toms Zelle schubste, sich umdrehte, und mir danach seinen erhobenen Daumen zeigte. Ich lächelte über meinen Erfolg. Dann hörte ich jedoch, wie die Frau in meiner Zelle ängstlich aufschrie und entsetzt an der Tür rüttelte. Das erweckte meinen Jagdtrieb und ich starrte sie an. Ihr Herzschlag klang verlockend und ließ das Blut in ihren Adern pulsieren. Wenige Minuten später atmete ich und nahm ihren Duft in mich auf. Mit einem Satz war ich bei ihr, an der Tür und rammte durstig die Zähne in ihren Hals. Ob das Adrenalin wohl ihr Blut köstlicher macht? Fragte ich mich, als ich sie aussaugte.

Verliebt in einen VolturiWhere stories live. Discover now