Kapitel 8 | Jimin

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This dark night (Don't be lonely)
Like stars (We shine)
Don't disappear
'Cause you're a big existence
Let us shine
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Jimins Sicht:

Es war bereits früher Abend, als Hoseok zum wiederholten Mal eines unserer Lieder von vorne startete.
Nachdem der Nachmittag sehr ruhig verlaufen war, hatte die ganze Gruppe beschlossen, erneut ein paar zusätzliche Stunden in die gemeinsamen Choreographien zu stecken.
Wobei die Tanzstunde schnell zu einer Gruppenstunde geworden war.
Wir lebten zwar im selben Haus, doch hatten uns die letzten Tage kaum wirklich gesehen oder miteinander geredet.
Wir hatten alle aneinander vorbeigelebt.
Doch in den letzten zwei Stunden hatte ich wieder mehr mit Yoongi und Namjoon gesprochen, als in der ganzen letzten Woche.
Auch Tae schien sich wieder gefasst zu haben, weshalb ich sein Verhalten am Morgen, als schlechte Laune abtat.
Jeder hatte ja mal so eine Phase.
Hoseok schien noch immer äußerst motiviert zu sein, was man von der restlichen Gruppe nicht sagen konnte.
Mich eingeschlossen.
Ich erhob mich seufzend vom Boden, als Hoseok uns motivierend zurief.
"Na, kommt. Das wird sich alles auszahlen. Denkt an die Tour!"
Auch, wenn ich wusste, dass er Recht hatte, war mir im Moment nicht mehr nach Tanzen. Wir hatten die letzten Stunden nichts anderes getan.
Genauso wie gestern. Und vorgestern.
Momentan schien der ganze Tag nur aus Tanz- und Gesangstunden zu bestehen.
Seitdem wir erfahren hatten, dass die neue Tour schon in wenigen Monaten angesetzt war, trainierten wir jede freie Minute.
Ein Album in einer bestimmten Zeit aufzunehmen, war die eine Sache.
Sich auf eine Welttournee vorzubereiten, eine ganz andere.
Und mitnichten wollte ich die Fans enttäuschen.
Auch, wenn das bedeutete, dass wir nun wieder mehr Stress hatten, als in den letzten Monaten.
Doch auch jetzt, wo wir die Choreo ein letztes Mal durchgingen, gab ich alles.
Ich war zwar noch nicht 100% zufrieden mit dem Ergebnis, aber für heute war es in Ordnung.

Kaum hatte Hoseok die Musikanlage ausgeschaltet, trat Taehyung zu mir herüber.
"Was hast du heute Abend noch vor?", fragte er neugierig und lehnte sich gegen mich.
Mein Plan bestand darin, mich, sobald wir wieder im Dorm waren, im warmen Bett zu verkriechen und weitere Stunden Schlaf nachzuholen.
"Wahrscheinlich werde ich mir ein paar Stunden Schlaf gönnen."
"Also hast du keine Lust, dir, mit mir, eine Serie anzuschauen? Wir können uns auch bei mir ins Bett legen", meinte Tae und sah mit einem Grinsen zu mir auf.
Wir hatten auch in den letzten Tagen weniger Zeit, als sonst verbracht.
Um ehrlich zu sein, vermisste ich ihn sogar etwas.
"Gut, dann hat sich mein Plan wohl geändert", antwortete ich mit einem kurzen Lachen und stieß meinem Freund liebevoll gegen den Oberarm.

Ich wusste nicht, wann Tae und ich das letzte Mal bewusst Zeit zusammen verbracht hatten. Wir waren zwar oft zusammen, doch machten selten etwas zu zweit. Jeder ging eigentlich immer seiner eigenen Tätigkeit nach.
Aber es war wirklich schön, einfach einen Moment die ganzen Pflichten und noch anstehenden Aufgaben zu vergessen und einen ruhigen Abend zu verbringen.
Schließlich war ich der, der sich müde von Taehyungs Bett erhob.
"Ich sollte jetzt wirklich langsam schlafen gehen. Aber es war ein schöner Abend."
Tae schenkte mir ein breites Lächeln.
"Das fand ich auch. Sollten wir wieder öfters machen. Gute Nacht, Jimin."
Ich nickte zustimmend und erwiderte sein Lächeln.
"Gute Nacht, Tae."

Ursprünglich hatte ich wirklich schlafen wollen, doch irgendwie stieß ich auf Taeyongs Livestream, den er gerade aufnahm.
Ich hatte mir vor Ewigkeiten einen privaten Account erstellt, um andere Bands und Künstler unterstützen zu können, ohne, dass man sofort wusste, wer ich war.
Er zeigte ein paar seiner Lieblingslieder, versorgte die Fans mit kleinen Ausschnitten seines neuen Tracks, schaute sich, mir strahlenden Augen, ein Video an, in dem es um ein Speed Building in Sims 4 ging. Und wie ich dabei herausfand, besaß er einen Hund. Wenn man der Sims-Figur glauben wollte, sogar einen wirklich süßen Hund.
Es war interessant, ihn im nüchternen Zustand zu erleben. Er war deutlich ruhiger und erwachsener, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Auch, wenn er sich ein paar alberne Grimassen nicht nehmen ließ.
Ich folgte dem Livestream von Anfang bis Ende und musste zugeben, dass auch ich etwas enttäuscht war, als er den Stream beendet hatte.
Schließlich erwischte ich mich dabei, wie ich mir sämtliche NCT- Posts auf Instagram ansah und auch die ein oder andere Website besuchte, wo man mehr über "den Kopf von NCT" erfuhr.
Es war reine Neugierde, die mich dazu verleitete.
Ich wollte wissen, wen ich nur einige Stunden zuvor, vor mir gehabt hatte.
Wie sich herausstellte, war er wirklich so erwachsen, wie ich ihn eingeschätzt hatte. Er wirkte verantwortungs- und pflichtbewusst. Er schien sonst eher zu der schüchternen Sorte Mensch zu zählen, was ich mir gar nicht so wirklich vorstellen konnte.

You go Me || JimTae Where stories live. Discover now