Kapitel 13 | Taeyong

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I'll stand
where you are.
Hold my hand. Hold my hand.
It's just the two of us.

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Taeyong

„Was habt ihr an dem Morgen, an dem du bei mir warst, besprochen, während ich duschen war?"

Leicht überrascht, wegen der plötzlichen Frage, sah ich zu ihm und biss kurz auf meiner Lippe rum. Auf meiner Lippe rum zubeißen, war leider eine meiner Angewohnheiten, wenn ich nervös war, nicht weiter wusste, ich nachdachte oder aufgeregt war. Zugegeben bei fast jeder Situation biss ich mir auf die Lippe, worunter meine Lippen leider sehr litten. Unser Stylisten-Team versuchte immer wieder meine Lippen durch Cremes und Make Up zu retten, jedoch sahen sie einfach nur zerbissen und oftmals auch blutig aus. Ich hasste diese Angewohnheit über alles und versuchte ständig sie mir wieder abzugewöhnen.
Der Tag an dem ich bei Jimin übernachtet hatte, brachte uns Beide enger zusammen. Wir waren seitdem viel enger miteinander befreundet und vertrauten uns viel mehr als vorher. Ebenfalls konnte ich mir, seit der Nacht, ein Leben ohne Jimins Freundschaft nicht mehr vorstellen. Die Telefonate, die wir jede Woche tätigten, waren mir einfach zu wichtig. Jimin war mir einfach wichtig geworden. Sehr wichtig.
Jimin, der neben mir her lief, sah ruhig zu mir, lächelte mich sanft an und nickte mir leicht zu, um mir zu zeigen, dass ich es ihm ruhig erzählen konnte. „Naja viel gesagt wurde nicht." Ich kratzte mir leicht am Kopf und sah auf den Gehweg vor uns. „Jedenfalls glaube ich, dass deine Freunde mich nicht mögen." Ich kickte einen der Kieselsteine vor mir her und biss mir wieder auf die Lippe. BTS waren schon immer ein großes Vorbild und es kränkte mich ein wenig, vor allem jetzt, wo Jimin und ich eng befreundet waren. Jimin, welcher neben mir lief, stoppte seine Schritte und blieb stehen. Verwirrt blieb ich ebenfalls stehen und drehte mich zu ihm. Jimin sah mich an. „Es tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht wieso sie dich nicht akzeptieren wollen.." Jimin seufzte leicht und fuhr sich durchs grau-blonde Haar. „Ich verstehe es wirklich nicht, Taeyong. Von den anderen akzeptieren sie die Freunde auch und du hast absolut nichts Falsches gemacht. Ich finde das einfach nur unfair."
Leicht überrascht wegen den Aussagen, sah ich den etwas jüngeren vor mir an, ehe ich meine Hände auf seine Schulter legte. „Hey, mach dir keine Sorgen. So schlimm war es gar nicht." Ok das war gelogen. Es war schon ziemlich unangenehm und vor allem peinlich. Der Leader der Band, Namjoon oder RM, hatte mich am Anfang ziemlich ins Kreuzvisier genommen und mich wortwörtlich ausgefragt. Viele seiner Fragen klangen wie Vorwürfe und sie machten mich, ehrlich gesagt, ziemlich nervös und ein wenig unsicher. Vor allem Fragen beziehungsweise Aussagen wie „Du hättest dich wenigstens ankündigen können bevor du hier, ohne unseres Wissens, übernachtest." Aber gleichzeitig konnte ich ihn auch verstehen, vor allem da ich als Leader ebenfalls, inoffiziell, für 21 Members verantwortlich bin. Taehyung, Jimins bester Freund, wie er mir erklärt hatte, war tatsächlich der, der die ganze Situation am unangenehmsten gestaltete. Seine Aussagen waren von Anfang an unfreundlich und ließen mich ziemlich klein dastehen. Vor allem als er meinte, ich solle zurück zu meiner Band kriechen und aufhören mich in andere Band- Angelegenheiten einmischen. Die anderen drei versuchten aber tatsächlich die Situation aufzulockern, vor allem Jungkook, welcher tatsächlich oft Jaehyun ins Spiel brachte. Jimin sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Und das soll ich dir glauben?" Nickend drückte ich leicht seine Schulter. „Suga, sorry, ich kenne von euch eigentlich nur die Stage-Namen, hat, zum Beispiel, die ganze Zeit versucht die Situation zu entschärfen. Es wirkte fast so, als wäre er selbst genervt von dem Gespräch gewesen. Oh! Und euer Maknae hat eigentlich ständig nach Jaehyun gefragt, während, uff, wie gesagt ich kenne nur ihre Stage-Namen, J-Hope versucht hat, mit einem wirklich schlechten Witz, die Atmosphäre zu verbessern." Bei der letzten Bemerkung schmunzelte Jimin leicht. „Glaub mir, so schlimm war es wirklich nicht." Jimin seufzte wieder leicht, aber nickte dann. „Ich glaube dir das zwar immer noch nicht, aber mehr scheine ich ja eh nicht aus dir raus zubekommen." Jimin lächelte mich an und ich erwiderte dieses sofort. Obwohl es mich wirklich kränkte und auch traurig machte, dass BTS mich nicht wirklich akzeptieren oder gar mochten, ließ ich mich davon nicht unterkriegen. Jimin und ich waren Freunde und daran würde sich auch nichts ändern, nur weil seine Band mich nicht akzeptierte. Jimin war mir dafür zu wichtig. „Selbst, wenn die anderen dich nicht mögen, Du bist und bleibst mir wichtig." Als Jimin dasselbe aussprach, was ich dachte, konnte ich das Strahlen, dass sich auf meine Lippen schlich, nicht mehr verhindern. Jimin strahlte mich ebenfalls an und ich zog ihn kurz in meine Arme. Lachend erwiderte er diese plötzliche Umarmung sofort. Kaum, dass der jüngere meine Umarmung erwiderte, spürte ich dasselbe Gefühl wie schon vor wenigen Stunden, als ich ihn umarmte. Ich fühlte mich geborgen, unglaublich wohl und hatte den Drang ihm näher zu kommen und nicht mehr los zulassen. Leicht verwirrt, da ich dies jetzt schon öfters gefühlt hatte, wenn ich in seiner Nähe war, löste ich mich dennoch von ihm. Jimin lächelte mir wieder zu und wir liefen langsam zurück zum Restaurant, wo die anderen bereits draußen auf uns warteten. Baekhyun, als auch Taemin, erklärten mir, dass wir wieder zurück ins Hotel gehen wollten, da alle ziemlich müde und erschöpft vom Konzert waren und wir verabschiedeten uns von den BTS-Jungs. Während Kai sich von Jimin verabschiedete, nutzte ich den Moment, um Jimin leicht zu mustern und mir fiel auf, wie gut er eigentlich aussah. Seine Haare fielen ihm von beiden Seiten leicht ins Gesicht. Seine Klamotten passten super zueinander und das Oberteil, welches er in die Hose gesteckt hatte, ließ leicht die Konturen seiner Bauchmuskeln hervortreten. Er sah einfach nur unglaublich aus. Als ich merkte was ich da gerade dachte und auch realisierte, dass ich Jimin wortwörtlich anstarrte, schoss mir sofort das Blut ins Gesicht und ich wandte schnell meinen Blick ab. Jedoch schien Taehyung mein Starren bemerkt zu haben, da er mir feindselige Blicke zuwarf. Er schien mich echt zu hassen. Er stand, mit vor der Brust verschränkten Armen, neben Jungkook, welcher glücklich mit jemanden am texten war, und sah mich einfach nur aus, zu Schlitzen verkleinerten Augen, kalt an. Sein Blick ließ mich mich sofort wieder leicht unwohl fühlen und ich fing wieder an mir auf meiner Lippe rum zubeißen. „Du beißt deine Lippe schon wieder kaputt, Yongie." Jimin, welcher nun vor mir stand, um sich von mir zu verabschieden, sah mich kurz mit schief gelegtem Kopf an. Sofort löste ich meine Zähne von meiner Lippe und rieb mir mit meinem Pullover-Ärmel einmal rüber, während ich ein ‚Sorry' murmelte. Jimin grinste nur leicht, ehe er mir sanft auf die Schulter klopfte und sich auch von mir verabschiedete. Wir versprachen uns wieder gegenseitig, uns so oft wie möglich zu melden und uns bald wiederzusehen, ehe jeder zurück in sein Hotel verschwand.
Obwohl ich wegen dem Konzert und dem langen Abend erschöpft und müde war, konnte ich absolut nicht zur Ruhe kommen. Meine Gedanken kreisten sich nur um Jimin und diesem neuen Gefühl in seiner Nähe. Als ich um 3 Uhr nachts noch immer kein Auge zumachen konnte, und auf Instagram sah, dass Ten gerade ein Bild hochgeladen hatte, beschloss ich ihm einen Besuch abzustatten. Im Oversize-Pulli eingekuschelt, verließ ich mein Hotel Zimmer und befand mich wenige Sekunden später in Tens Zimmer, auf seinem Bett. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und ich erzählte ihm einfach alles und erklärte ihm von dem Gefühl in Jimins Gegenwart, während er mir ruhig zuhörte und mir leicht durchs Haar strich. Seit ‚Baby don't Stop' waren Ten und ich ziemlich enge Freunde. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen und wusste, dass ich vor ihm nicht immer einen auf starken Leader machen musste. Ten war schon damals einer, der hinter meine Maske sehen konnte und mich immer verstand. Ich war froh jemanden wie ihn zu haben, vor allem in Momenten wie diesen, wo meine Gefühle anfingen verrückt zu spielen. Wir unterhielten uns die ganze Nacht, bis wir beide, eng aneinander gekuschelt, einschliefen. Wir wachten erst auf, als Mark, gefolgt von Lucas, das Zimmer betraten und sich zu uns aufs Bett schmissen. Da Ten und ich beide das Frühstück verschlafen hatten, kamen die beiden uns suchen und fanden uns im Endeffekt in Tens Zimmer. Während wir uns alle für ein paar Minuten aneinander kuschelten und den kleinen NCT-Moment genossen, knipste Mark ein Foto von uns allen und postete das auf der NCT-Instagram Seite. Nach wenigen Minuten wurden wir jedoch vom Stuff Team unterbrochen, welche uns mitteilten, dass wir in einer Stunde bereits zum Flughafen aufbrechen würden und wir alle lösten uns voneinander, um packen zu gehen.

You go Me || JimTae Where stories live. Discover now