\\ 24 - Hilfe oder Verrat //

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Gerade als ich den Gang vor Taeyong's Büro betrachtete, um zu sehen, zu welchem Zeitpunkt ich dort war und es letztlich zu löschen, erregte etwas in meinem Augenwinkel meine Aufmerksamkeit. Eine Tür...

"Was machst du hier?"
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Geschockt und vor Angst wie eingefroren, blickte ich Baekhyun an, der die Tür hinter sich schloss und die Arme, wartend auf eine Antwort, verschränkte.
Sein Blick war nicht unbedingt böse, nur einschüchternd... Ich stolperte rückwärts und bekam die Tischkante zu fassen, an der ich mich abstützen konnte.

Baekhyun zog eine Augenbraue hoch, legte den Kopf leicht schief und kam dann auf mich zu. Mit langsamen, aber bestimmten Schritten und ich presste mich noch enger an den Tisch, in der Hoffnung er würde mich hier einfach auf magische Weise heraus teleportieren... Aber nichts passierte, außer dass der, im Gegensatz zu mir, schlanke, hochgewachsene Junge vor mir stand und leicht zu mir herunter blickte.

"Ich habe dich etwas gefragt.", wiederholte er jetzt in einem etwas festeren, strengeren Ton und ich verkrampfte mich.

"Ich.. also..", begann ich und schaute überall hin, nicht nur hoch in seine Augen. Er packte mein Kinn und zwang mich somit ihn anzusehen. "Pass mal auf, du weißt doch mittlerweile wie es hier läuft. 1 Frage 1 Antwort und fertig. Wenn ich also etwas frage, bekomme ich sofort eine Antwort.", sprach er und ich schluckte nervös als seine dunklen Augen meine musterten.

"Du hast Glück, dass ich etwas Sympathie für dich übrig habe...", seufzte er, ließ mein Kinn eher grob los und verschränkte wieder seine Arme. "Also?"

"Überwachungsvideos..", murmeltet ich schuldig und bekam Angst, was er jetzt mit mir tun würde....

Würde er mich an Taeyong ausliefern? Er hatte gesagt er hat etwas Sympathie für mich übrig... Zum Glück konnte ich sagen, dass ein paar Kontakte von früher mir jetzt vielleicht etwas brachten... Wenn man Sankastenfreundschaften als Kontakte ansehen konnte.

"Du hast sie gelöscht. Da hat jemand wohl versucht Spuren zu verwischen.", meinte er und lachte als er auf einen der Bildschirme schaute, bei dem das letzte Video endlich gelöscht wurde.

"Du bist ein Amateur wenn du denkst, dass das Löschen sie endgültig verschwinden lässt.... Diese Videos sind auf dem Hauptserver automatisch gespeichert, der Zugang zu diesem Server befindet sich nur in der Zentrale..." Sein Blick wanderte zu mir.
"Wie bist du aus der Zelle entkommen?"

Sein Blick verfinsterte sich wieder ein wenig, doch der leicht amüsierte Ausdruck blieb in seinem Gesicht. Lachte er mich innerlich aus?

Vorsichtig hob ich den Schlüssel hoch, den Jackson von Yeosang geklaut hatte. "Ein Schlüssel.", meinte Baekhyun und mein erster Gedankengang war: 'Ach echt? Danke für die Aufklärung Sherlock.', doch ich sagte nichts und wich weiter seinem Blick aus, bis er mir den Schlüssel aus der Hand riss.

Unsere Augen trafen sich wieder für eine Sekunde und Ich erkannte einen Funken Anerkennung... komischerweise.

"Bist doch nicht so dumm, wie ich dachte.", lachte er leicht und steckte den Schlüssel ein.
Doch sein Lachen verging ihm so schnell, wie es gekommen war.

"Zeit dich zurück zu bringen und Taeyong Bescheid zu sagen.", meinte er und packte meinen Arm.

"Nein!... Bitte Baekhyun-", begann ich und er hielt zu meinem Erstaunen tatsächlich kurz inne. Er schaute mich an und sein Blick wurde kurz weich. Für den Bruchteil einer Sekunde erkannte ich einen Funken Menschlichkeit in seinen Augen. Ich hatte einen gewissen Einfluss auf ihn.

Ich war für ihn wohl ein schwacher Punkt, eine Art Fehler im System... Ich musste das ausnutzen.
"Bitte Baekhyun, hilf mir... ", bat ich ihn mit meiner hilflosesten Stimme und meinem weichesten Ton, den ich aufbringen konnte.
Er schüttelte den Kopf, aber es wirkte mehr, als wolle er damit zu sich selbst sagen, dass es falsch wäre, als mir wirklich eine Antwort zu geben.

"Bitte... Du bist meine einzige Hoffnung. Ich will nur zurück zu meiner Mutter."
Als ich meine Mutter erwähnte, flackerten seine Augen zu mir. Ein leicht geschockter Blick, als würde er sich an etwas erinnern, dass ihn tief bewegt hatte.

Was es wohl war?

"Yuseon es geht nicht. ", stellte er letztlich fest und verschleppte mich, raus aus dem Überwachungsraum, zurück in die Richtung der Zellen.
Auf dem Weg dorthin sagte ich vorerst nichts... Ich ließ meine Worte von davor lieber im Nachhinein ihre Wirkung zeigen.

Doch ich konnte letztlich nur an eins denken. "Bitte verrate mich nicht an Taeyong...", meinte ich und schaute ihn ängstlich an.
Er hielt sein Gesicht starr nach vorne gerichtet und schleifte mich weiter zu den Zellen, bis er mich letztlich in meine Nummer 17 hinein zwang...

"Dir wird eine gebührende Strafe für das zukommen, was du getan hast."

Er schaute mich noch für eine Sekunde an, wie ich hilflos auf dem Boden meiner dunklen, dreckigen Zelle saß, bevor er letztlich die schwere Tür schloss.

Die Dunkelheit umhüllte mich und ich war wieder dort angekommen, wo ich begonnen hatte....
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*Ein Funken Menschlichkeit*

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*Ein Funken Menschlichkeit*

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