Kapitel 4 - Das Kennenlernen

506 14 1
                                    

Heute war das Kennenlernen mit Denis. Aufgeregt wie beim ersten Mal war ich zum Glück nicht mehr. Der Unterschied zum letzten Mal ist auch, dass ich mich heute sogar etwas hübsch machte. Da ich letztes Mal davon ausging, das Haus nie wieder zu betreten, tauchte ich dort mit meinem chiller Outfit auf. Da es heute wirklich sehr warm draußen war, zog ein rotes Sommerkleid mit weißen Punkten aus meinem Schrank. Meine Augenbrauen bürstete ich hoch, schminkte meine Wimpern mit Mascara und benutzte einen Lippenstift in der Farbe Nude. Ich betrachte mich im Spiegel und mir fielen die Worte vom letzten Mal ein »wenn dir langweilig ist, kannst du sehr gerne ins Fitness. Ich kann dir ein Abo machen.« und sofort kochte die Wut in mir wieder hoch. Arschloch. Ich hatte eine ganz normale Figur, er wollte wohl ein Model neben sich haben. Kann er sich sowas von abschminken.

Eda bot sich an mich zu ihm zu fahren, da sie sowieso in die Richtung fahren würde. Außerdem hatte ich ihr nichts erzählt, da ich face to face ihre Reaktion sehen wollte. Die ganze Fahrt über erzählte ich ihr von dem letzten Treffen mit Denis.

Wie ein Déjà-vu machte sie mir deutlich, dass wir angekommen waren. Ich stieg aus und war dieses Mal vollkommen entspannt. Ich klingelte und im Treppenhaus nahm ich mehrere Stimmen von oben wahr. Die Tür stand wie beim ersten Mal offen. Ich lief rein, zog meine Schuhe aus und mir stieg ein sehr bekannter Geruch in die Nase. Es war definitiv Gras. Die Wohnung war im Gegensatz zum letzten Mal sehr unordentlich. Im Wohnzimmer angekommen bemerkte ich vier Männer und zwei Frauen. Auf dem Tisch waren Mengen Alkohol und Knabber Zeugs. Ich konnte es nicht fassen. Wir sollten uns heute kennenlernen und es waren andere eingeladen. Dieser Typ verblüfft mich immer wieder aufs Neuste.

»So Leute es ist an der Zeit zu gehen, ihr habt genug vorgeglüht, it's time to go.« Aha immerhin war es ihm bewusst. Er lief auf mich zu, packte mich an der Taille und drückte mir ein Kuss auf die Wange. Was passiert hier gerade?

»Bist du breit oder was?« Fragte ich ihn und drückte ihn ein wenig von mir weg. Erstaunlicherweise roch er weder nach Gras noch nach Alkohol. Er roch sogar ziemlich gut. So verführend, männlich.

»Das ist meine Freundin Asya, das nächste Mal, wenn ich nüchtern seid stell ich sie euch richtig vor.« Besoffen grüßten mich einige und nach kurzer Zeit verließen sie auch schon die Wohnung. Ich lief zum Tisch und packte die Alkoholflaschen um sie in der Küche abzustellen als mich Denis am Arm packte.

»Ist schon okay, morgen kommt meine Haushälterin vorbei, die macht das schon.« Wow wie verwöhnt war er eigentlich? Ich entriss mich aus der Haltung und brachte alles in die Küche. Packte die Gläser in die Spülmaschine, während der Herr es sich auf der Couch gemütlich machte.

»Bring direkt zwei saubere Gläser und ein Getränk deiner Wahl mit, wenn du herkommst.« Ich packte die Jack Daniels Flasche, eine Cola, die Gläser und lief ins Wohnzimmer. Er starrte mich verwundert an und setzte sich aufrecht hin. »Du möchtest mir jetzt weiß machen, dass wir Jacky trinken?« Fragte er.

»Ja ganz genau, was ist daran jetzt so außergewöhnlich?« Wollte ich wissen.

»Du trinkst? Hätte ich nicht gedacht, letztendlich bist du doch die Gute und ich der Böse, weißt du noch?« Ich erklärte ihm, dass ich zwei Jahre lang in einer Bar gearbeitet habe und auch trinke, jedoch meine Grenzen sehr gut kenne und mich immer im Griff habe. Ich lief zu den Fenstern und kippte sie alle und öffnete die Terrassentür.

»Hast du auch was geraucht?« Fragte ich ihn, da ich auf meine erste Frage keine Antwort bekommen hatte.

»Nein Madame habe ich nicht.« Die Ernsthaftigkeit in seiner Mimik verriet mir, dass er die Wahrheit sagte.

»Und diese Nachrichten, Social Media Beiträge über dich? Du wärst ohnmächtig geworden bei einem deiner Auftritte in einem Club, es hieß, du hättest vorher Drogen zu dir genommen. Oder auch, dass Polizisten deine Wohnung gestürmt hätten.« Nachdem ich die Frage gestellt hatte, fragte ich mich was eigentlich in mich gefahren war. Wieso stellte ich ausgerechnet diese Frage?

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Where stories live. Discover now