Kapitel 36 - Mon Chéri

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Es war ein schönes Gefühl in seinen Armen aufzuwachen.

»Guten Morgen Sonnenschein.«, sagte er.

»Guten Morgen«, entgegnete ich ihm. Seine Nähe und die Wärme seines Körpers brachten mich innerhalb von Millisekunden dazu, wieder nachzudenken. Ich bezeichnete mich zwar als Herzmensch, aber so viel wie ich dachte er sicherlich nicht nach.

»Woran denkst du?«, fragte er mich. Ich hasste mich dafür jeden schönen Moment vermasseln zu müssen. Dieses Mal war nicht er das Problem sondern ganz alleine ich, besser gesagt schon wieder ich. Ich atmete tief aus.

»Ach alles gut. Wollen wir runter frühstücken?«, log ich und wechselte das Thema.

Die nächsten Gedanken die mich bedrückten, waren, dass auch wenn ich nach der Tour mit ihm zusammen kommen würde, meine Eltern ihn niemals akzeptieren würden. Natürlich hatte meine Mutter bei der Sache zugestimmt, aber nur aufgrund des Geldes. Wäre ich Denis auf anderem Weg begegnet und hätte ihn nach Hause gebracht, wäre sie keinesfalls davon begeistert. Ganz im Gegenteil. Allein schon sein Lifestyle würde ihr nicht gefallen. Sie würde sich jemanden wie ihn niemals an der Seite der eigenen Tochter wünschen.

Schon alleine die Vorstellung, wie es sein könnte schreckte mich ab. Wie ich da stand und ihr beichtete, dass ich mich in ihn verliebt hatte, dass wir zusammen waren. Ich glaube sie würde einen Herzinfarkt bekommen. Mein Vater konnte ich nicht einschätzen, er war der lockere Typ. Trotzdem hatte ich es im Gefühl, dass er mich bei dieser Sache auch nicht unterstützen würde.

Ich musste die Gedanken einfach ausblenden und den Augenblick genießen. Ich kann mir schließlich nicht immer Gedanken über Dinge in der Zukunft machen und mir dadurch die Gegenwart versauen.

»Wir können was aufs Zimmer bestellen.«, gab er von sich.

»Oh Denis...Muss das jetzt schon wieder sein? Lass uns einfach runter und wie zwei ganz normale Menschen frühstücken.«, sagte ich.

»Ja ok. Könnte sein, dass wir dem Rest der Crew begegnen. Dachte, dass du vielleicht darauf verzichten wolltest.«, erklärte er mir.

Stimmt die Crew. Dann war da auch noch Can.

»Ist doch egal.«, sagte ich und ging mich umziehen.

Wir frühstückten gemeinsam und aus der Crew waren wir niemandem begegnet. Entweder schliefen sie alle noch oder hatten schon gefrühstückt.

Nach dem Frühstück spazierten wir die Mainpromenade entlang und flanierten durch die Stadt. Ich brachte ihn sogar dazu mit mir das Museum der Modernen Kunst zu besuchen. Auch wenn wir uns das Gegenseitige Interesse eingestanden hatten, war Tatsache, dass wir noch besser kennenlernen mussten. Im Museum erzählte ich ihm, dass ich gerne zeichne. Das zum Beispiel wusste er noch gar nicht.

»Ich könnte dir jetzt ein Blatt und ein Stift geben und du könntest mich zeichnen?«, fragte er fasziniert.

»Du kannst mir statt nur einem Stift auch gerne Kohle, Pastellkreide, Acrylfarbe oder Ölfarben geben. Am liebsten zeichne ich sowieso Porträts.« versicherte ich ihm.

»Geil. Dann hol ich dir eine riesen Leinwand worauf du mein Porträt zeichnen kannst. Das häng ich mir dann ins Wohnzimmer.«, sagte er. Ich nickte und lächelte ihm zu.

»Oh Chica ich bin mir sicher du hast auch noch ganz andere versteckte Talente.«, zwinkerte er mir zu und legte sein Arm um mich.

Gegen 17 Uhr setzten wir uns in ein Restaurant und aßen zu Abend. Sein Handy klingelte und auf dem Display erschien Cans Name.

»Jo?«, fragte Denis. »Aha okay...Ja gut Bro. Ich meld mich gleich. Ciao«

»Can ist bei Cem im Studio.«, sagte er. Ich gestikulierte ihm, dass ich keine Ahnung hatte, wer Cem war.

Das Spiel mit einem Rapper - Jiggo -Where stories live. Discover now