𝟗. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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"Wieso bist du gestern einfach abgehauen?", fragt mich Jan und schaut mich mit einem Blick an, der Lügen und Ausweichungen nicht duldet

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"Wieso bist du gestern einfach abgehauen?", fragt mich Jan und schaut mich mit einem Blick an, der Lügen und Ausweichungen nicht duldet. Fuck...

Augenblicklich werde ich wieder nervös, denn ich bin gerade komplett überfordert mit der Gesamtsituation. "*Rede jetzt endlich du Spast!", beschwert sich auch Gisela und fuchtelt auffordernd mit den Armen umher. "I... Ich... Ich..", stottere ich daher, doch bringe keinen gescheiten Satz heraus. Es wird mir wieder mal alles zu viel und die scheiß Tränen bilden sich wieder in meine Augenwinkeln, denn ich bin einfach nur schwach und erbärmlich.

Jan kommt auf mich zu und legt behutsam seine Hand, auf meine Schulter ab, wodurch diese sofort zu Kribbeln anfängt und mich seine Schönheit etwas beruhigt. "Hey *Du Wichser*, lass uns lieber zu dir nach Hause gehen, da haben wir unsere Ruhe", spricht er einfühlsam zu mir und schiebt mich in diese Richtung. Seinen Arm hat er einfach über meine Schulter gelegt und zieht mich mit. Mein Körper spielt verrückt durch seine dauerhafte Berührung, doch meine Gedanken machen mich wieder runter. Sie schreien mich an, dass Jan doch nur Mitleid mit mir hat und sein Helferdrang das Einzige ist, was ihn noch an mich hält. Sie schreien mich an, dass ich nur noch eine Heulsuse sei und da haben sie leider Recht, denn recht etwas Anderes, mache ich auch nicht mehr.

Zu Hause angekommen, lässt Jan seinen Arm wieder sinken und so fühlt sich die Stelle sehr kalt an. Auch mir tut es weh, dass ich seine Berührung nicht mehr genießen kann, doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, indem ich mir meine Schuhe ausziehe, lasse Henry von der Leine und gehe einfach stumm in mein Zimmer, gefolgt von Jan. Er hat die ganze Zeit über nichts mehr gesagt, sondern einfach nur stumm mich nach Hause geführt. Mein bester Freund weiß, wie er mit mir umgehen muss und auch, wenn ich mich jetzt sehr stark verändert habe, kennt er meinen inneren Kern noch, der ihm sagt, wie ich ticke.

Kraftlos lasse ich mich auf meinem weichen Bett sinken, lege mich hin, sodass ich auf die Decke starre und wäre fast wieder in den Gedanken verfallen, als Jan ein Räuspern von sich gibt. Ich richte meinen schweren Kopf auf und schaue Jan an, welcher sich auf meinen Schreibtischsessel hingesetzte hat. Bei mir in meinem Bett wäre es auch ganz gemütlich, denke ich hoffnungslos verliebt. Sofort will die Dunkelheit wieder, wie ein Schatten, über mich herfallen, doch mein bester Freund hält sie derweil noch zurück.

Ich räuspere mich und spreche dann emotionslos und schwach: "Jan. Ich weiß nicht was los war. Ich wollte einfach nur schnell weg und alleine sein, denn dieses Mädchen und dieser Jamie, wurden mir einfach zu viel." Endlich mal, habe ich selbst etwas gesagt, ohne dass Jan mich dazu zwingen musste, denn dieser Teil der Geschichte stimmt auch. Die Zwei wurden mir zu viel und dann auch noch, dass Jan so interessiert war an Jamie, gab mir einfach den Rest, aber diesen Teil verschweige ich besser.

"Tim, aber warum hast du mir das nicht einfach gesagt?", meint er und ich kann richtig raushören, wie er sich selbst die Schuld an gestern gibt. Gisela zeigt mir den Mittelfinger, ehe Jan wieder dieses traurige Strahlen in seinen Augen bekommt. Komplett in Selbstschuld verfallend, redet er vor sich hin: "Ich hätte es ja wissen müssen, doch ich war einfach zu sehr betrunken. Ich habe dir doch versprochen für dich da zu sein und dann betrinke ich mich und vergesse komplett auf deine Probleme. Was bin ich nur für eine schlechte Person?"

𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬- Gewitter im Kopf FF #TianWhere stories live. Discover now