𝟏𝟔. 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥

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Sofort stehe auch nun ich auf, denn dass er sich nun Vorwürfe macht, darf doch echt nicht sein

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Sofort stehe auch nun ich auf, denn dass er sich nun Vorwürfe macht, darf doch echt nicht sein. Ich räuspere mich laut, weswegen ich endlich wieder die volle Aufmerksamkeit von Jan bekomme, denn nun schaut er schuldbewusst zu mir auf. Am liebsten hätte ich ihn in meine Arme genommen und ihm gesagt, dass er nichts dafür kann. Stattdessen redet er einfach wieder weiter: „Ich hätte doch irgendwie mitbekommen sollen, dass es dir dank mir schlechter geht. Warum hast du nie etwas gesagt?"

Seine schönen Augen schimmern traurig, was mein Herz betrübt werden lässt. Ich will doch nicht, dass er wegen mir so selbstzweifel hat. Etwas beuge ich mich herab, um ihm etwas näher zu sein, sodass meine Aussage mehr an Bedeutung gewinnt.

„Jan, genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen, weil ich wusste, dass sich deswegen etwas ändern wird. Das wollte ich eigentlich vermeiden, denn ich weiß dass du nie etwas für mich empfinden wirst, aber ich werde damit klar kommen, denn ich gehe ja jetzt in Therapie und bin fest entschlossen, mich der Depression zu stellen. Du brauchst also keine Bedenken zu haben. Es wird alles gut werden, lass uns kein großes Drama daraus machen."

Er schaut mich wiederum nur etwas stutzig an und tict kurz. „Ist es wirklich okay für dich?", fragt er zaghaft und mustert dabei akribisch mein Gesicht um Lügen entdecken zu können. Ich wiederum nicke nur stumm, denn ich weiß selbst nicht, ob es okay für mich ist, oder nicht. Immerhin muss ich damit klar kommen, also lüge ich ihn im Prinzip nicht an, denn es tut gleichzeitig weh, aber andererseits ist es schön, es ihm endlich mal gesagt zu haben.

Es sind zwar noch immer nicht alle Worte gesprochen, aber alle Wichtigen und das reicht gerade echt aus, denn zu viel hätte wieder alles zerstört. Jetzt müssen wir beide erst mal mit dem neu gewonnenen Wissen klar kommen, aber recht verändert hat es sich zwischen uns nicht, denn seitdem sitzen wir in meinem Bett, schauen einen Film und lachen über die witzigen Szenen, sowie Gisela's Kommentare dazu. Es ist schön zu sehen, dass unsere Freundschaft die Krise überdauern wird, auch wenn ich selbst jetzt noch nicht so weiß, wie ich mit allem umgehen soll, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Jan nicht recht anders ergeht. Irgendwann sind wir dann beide eingeschlafen.

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Nervös spiele ich mit meinen Fingern, denn Jamie könnte jederzeit kommen. Jan hingegen sitzt fröhlich plaudernd da und kann es kaum erwarten, dass sein Freund bald da ist. Nicht verwunderlich, denn immerhin haben sich die Zwei jetzt ein paar Tage nicht gesehen und Jan scheint echt damit klar zu kommen, dass ich mich in ihn verliebt habe, denn ansonsten würde er nicht so locker mit allem umgehen. Ob ich das jetzt gut finden soll, oder nicht, damit muss ich mich noch mehr befassen.

Das Läuten der Klingel, reißt mich aus meinen Gedanken und ehe ich begreifen kann, dass ich jetzt aufstehen sollte, eilt Jan voraus zur Haustüre und öffnet sie schon. Langsam und innerlich gequält, stehe auch ich auf und bewege mich zu beiden hin. Ich bekomme flüchtig noch mit, wie sie sich kurz zur Begrüßung küssen, was mir innerlich doch ein Stich versetzt, doch ich darf nicht so kleinlich sein und sollte mich für sie freuen.

𝐃𝐚𝐫𝐤𝐧𝐞𝐬𝐬- Gewitter im Kopf FF #TianWhere stories live. Discover now