Kapitel 28 Freiwillige Abhängigkeit

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Zurück im Schloss berichteten Hermine und Blaise wie der Morgen verlaufen war und freuten sich über den erfolgreichen Ausflug. Beim Mittagessen gingen sie zu Dracos Bedauern zum gefühlt 100sten mal die Trankzubereitung und den Zauberspruch durch. Man sah wie aufgeregt die beiden waren und Severus musste immer mal wieder über die Gedanklichen Flickflacks seiner kleinen Hexe schmunzeln. Er dachte kurz darüber nach wie unangenehm es anfangs war ihre Gedanken so schnell hin und her springen zu hören und wie sehr es mittlerweile zu seinen eigenen Gedanken gehörte. Es faszinierte ihn immer wieder wie klug diese junge Frau war und wie schnell sie manche komplexe Gedankengänge abschloss und sich bewusst dem nächsten Gedanken widmete. Er saß ruhig am Esstisch und beobachtete seine geliebte Schülerin mit einem zärtlichen Lächeln auf den Lippen. Wer hätte gedacht das sich die verbitterte Fledermaus einmal fühlen würde wie ein verliebter Teenager, dachte er etwas selbstironisch. Hermine drehte ihren Blick zu ihm und schaute ihn ebenfalls mit einem liebevollen Lächeln an.
Hermines Gedanken: " Severus was hältst du davon wenn wir uns gleich etwas in unsere Räume zurückziehen und uns einen gemütlichen Nachmittag auf dem Sofa machen?" Fragte sie ihn still. Er nickte ihr Lächelnd zu und aß dann ruhig weiter.
Nach dem essen verabschiedeten sich die beiden und gingen Hand in Hand aus der großen Halle. Es war schön ihre Beziehung und liebe so offen zeigen zu können und sich nichtmehr nach außen hin verstecken zu müssen.
Entspannt ließ sich Severus mit 2 Tassen Tee aufs Sofa sinken auf dem Hermine bereits mit einem Buch in der Hand wartete. Severus schnappte sich auch sein Buch vom Tisch und lehnte sich zurück in die Kissen. Still legte Hermine ihren Kopf auf seinen Schoß und genoss die Nähe zu ihm. Oft lagen sie Abends so zusammen auf dem Sofa und gingen ihrer gemeinsamen Liebe zu dem durch in Papier gedrucktes Wissen nach. Oftmals hörte Severus auf zu lesen und hörte einfach der lieblichen Stimme die sie in seinen Gedanken hinterlies zu. Auch an diesem Tag hörte er zwischenzeitlich auf sein Buch über die Wirkung der verschiedensten Tierblute in Zaubertränken zu lesen und lauschte der Melodischen Stimme im seinem Kopf. Sie las ein Liebesroman aus der Muggelwelt, was so garnicht sein Geschmack war aber ihre Stimme in seinem Kopf und das warme Gefühl das sich in Wellen durch seinen Körper zog genoss er so dass er über die schnulzige Hochzeitsszene hinwegsehen konnte.
Hermines Gedanken:" Freiwillige Abhängigkeit ist der schönste Zustand – und wie wäre der möglich ohne Liebe? Auch wenn man in ihr einen unaufhörlichen Kampf gegen ein Ungeheuer führen muss, das alles verschlingt: die Gewohnheit." Zitierte sie in Gedanken einen berühmten Muggel Dichter.
Ihre Worte schallten durch seinen Kopf und sein Blick wanderte zu der in ihr Buch vertieften Hexe die ein feines Lächeln auf ihren Lippen hatte. Er dachte über die Worte nach und erkannte die Ironie ihrer Situation darin.
Sie waren nicht freiwillig voneinander abhängig sondern dazu gezwungen worden und nun war aus diesem Zwang die liebe entstanden die sie mehr als jeder Trank verband. Er fragte sich ob sie sich einmal Heiraten wollte und diese Worte auf ihrer Hochzeit ebenfalls Zitiert werden würden. Wahrscheinlich nicht... bei seiner Hochzeit würde wohl niemand ein Muggeldichter zitieren. Unaufhaltsam stellte er sich Hermine in einem Wunderschönen, langen, weißen Kleid vor und wie sie auf ihn zuschreiten würde. Das Bild das sich in seinem Kopf zusammen setzte gefiel ihm sehr gut. Er wollte um alles in der Welt sein Leben mit ihr verbringen und musste es sowieso durch den Trank, also warum sie nicht Heiraten. Wenn Hermine in einem strahlend weißen Brautkleid auf ihn zugeschritten käme würde er wohl all seine Beherrschung aufbringen müssen um nicht wie ein verliebter Idiot mit Tränen in den Augen vor ihr zu stehen.
Seine Gedankengänge amüsierten ihn und doch erfüllten sie ihn gleichzeitig mit dieser tiefer und allumfassenden Wärme die nur sie in ihm auslösen konnte. Er war so in seinen Überlegungen und Träumereien ihrer eventuellen Hochzeit vertieft das er garnicht bemerkte wie ihn Hermine teils schockiert und teils gerührt anstarrte. Erst ihre Laute Stimme riss seine Aufmerksamkeit auf sie die ihn mit großen Augen von unten herab betrachtete.
Hermine:" ist das dein Ernst, du würdest mich Heiraten?"
Severus zog eine Augenbraue in die Höhe und lächelte schief bevor er antwortete:" Ja ich finde den Gedanken ganz schön dich Misses Snape nennen zu dürfen."
Hermine setzte sich auf und schaute ihren Professor mit einem liebevollen Entsetzen an.
Hermines Gedanken:" ich hätte nie gedacht das er ein Mann ist der heiraten möchte. Misses Snape... mhm Misses Snape...das klingt gut." Dachte sie kurz bevor sie jeden weiteren Gedanken unterdrückte, als sie in das belustigte Gesicht ihres geliebten Meisters schaute.
Snape stand mit einer eleganten Bewegung auf und lief an eine kleine Kommode neben seiner Schlafzimmertür. Er öffnete eine der Schubladen und holte etwas kleines heraus, das er mit seiner großen Hand vor ihren Augen verbarg. Mit einem schiefen Lächeln kam er zu der irritierten Hexe zurück und setzte sich wieder zu ihr aufs Sofa. Innerlich wütete ein Sturm aus Angst, Hoffnung und Nervosität in ihm doch nach außen sah er gefasst in die großen braunen Augen der jungen Frau. Ohne auch nur einen verräterischen Gedanken durchbrechen zu lassen nahm er ihre Hand in seine und hielt ihren scheuen Blick mit seinem gefangen.
Er atmete tief durch und und begann zu sprechen:" Hermine ich hätte nie gedacht das dieser Tag einmal kommen würde und doch bin ich nun um so glücklicher darüber das du heute vor mir sitzt. Ich weiß es ist nicht Wahnsinnige romantisch oder beeindruckend aber ich möchte dich nun trotzdem fragen: Hermine Jean Granger würdest du mir die Ehre zuteil werden lassen meine Frau zu werden?"
Mit diesen Worten öffnete er seine Hand und offenbarte einen wunderschönen Weißgoldenen Ring mit feinen Verzierungen die sich wie ranken um den Ring schlängelten. In der Mitte hatte er einen kleinen, weißen Stein der von den dünnen Ranken eingefasst wurde. Unfähig zu sprechen oder zu denken starrte sie ungläubig auf das glänzende Zeichen ewiger Liebe das in der Hand ihres geliebten lag. Eine gefühlte Ewigkeit starrte sie mit offenem Mund auf seine Hand bis sie sich endlich aus ihrer Schockstarre reißen konnte. Innerhalb eines Wimpernschlags sprang sie nach vorne, schloss fest ihre Arme um seinen Hals und riss den überraschten Mann nach hinten um. Halb auf ihm liegend schluchzte sie ein leises:" Ja... jaa" in sein Ohr. Mit der Erleichterung über ihre Worte durchströmte auch ein warmes Gefühl vollkommenen Glücks sein Innerstes. Fest schloss nun auch er seine Arme um sie und flüsterte der vor Glück weinenden Frau:" ich liebe dich... Misses Snape" ins Ohr.

Never silent - Sevmine Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt