Part 36

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Harry's Sicht

"Wir müssen los", meine Stimme war so leise und voller Angst. Die Nacht hatte ich kaum geschlafen, da ich Angst vor Simon's Reaktion hatte.

Mir kam es vor, als hätten wir diesen Tag schoneinmal erlebt. Wir mussten wieder vor Simon antreten und wieder um uns kämpfen.

Meine Zähne knirrten, als wir an die frische Luft traten. Es war eiskalt und düster draußen, als wir ins Auto stiegen und Lou losfuhr.

Keiner sagte etwas, denn es gab nichts zu sagen. Angestrengt dachte ich nach, bis mir bewusst wurde, dass die Stille vielleicht besser war, als eine Konversation.

Also verbrachte ich die Fahrt leise aus dem Fenster starrend, während die Landschaft an uns vorbeizog.

"Louis", ich hielt ihm am Arm, als wir endlich ankamen.

"Egal was passiert, ich liebe dich", flüsterte ich. Er nickte und lief vor mir durch das große Eingangstor zum Studio, wo Eleanor auf uns gewartet hatte.

"Hey", sagte sie leise und hob dabei ihre kleine Hand ein Stück.

"Hi", gab ich gedämpft zurück, worauf Louis mir zubrummte.

Er hatte mir noch gestern eine Rede vorgehalten, dass ich nicht so nett zu ihr sein sollte. Natürlich konnte sie uns alles nehmen, trotzdem konnte ich sie etwas verstehen.

Ich wusste, dass sie ihr eigenes Leben irgendwann aufbauen wollen würde, jedoch nicht, dass es so bald passieren würde. Wir brauchten mehr Zeit.

"Können wir?", fragte sie.

Doch Lou nahm uns die Antwort ab, als er meine Hand griff, mich zur Tür an El hindurchdrückte und den schweren Türgriff nach unten machte, um dann die Tür zu öffnen, wo uns gleich einige Augenpaare ansahen.

Sofort war mein Puls auf 180 und alles begann sich zu drehen. Ich hielt die Hand meines Freundes so fest, dass sie beinahe wehtat und erst als Eleanor die Tür hinter uns schloss, wusste ich, was genau hier abging.
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"War doch gar nicht so schlimm", murmelte ich auf den Weg zum Auto, weil Lou seitdem wir den Raum verlassen hatten kein einziges Wort mehr gesagt hatte.

"Sie hat noch nicht gewonnen", brummte er, worauf ich es beruhen ließ.

Louis war vor Modest ziemlich ausgerastet, woraufhin ich ihn erstmal beruhigt hatte. Er war beinahe auf Eleanor losgegangen und ich konnte ihn nur mit Mühe zurückhalten.

Die gute Nachricht war, der Vertrag konnte nicht einfach aufgelöst werden, da beide unterschriebene hatten, dagegen konnte auch El nichts tun.

Die schlechte Nachricht war, Louis war so ausgerastet, dass ich mir vorstellen konnte, Eleanor hatte nun ziemlich große Angst vor ihm.

Aber es war nicht er, der so ausgerastet war. Es war nicht mein Junge, der abends immer so beruhigend meine Hand streichelte, mich behutsam in den Arm nahm und mir beim schlafen gehen Geschichten über unsere gemeinsame Zukunft erzählte.

Es war die Wut und Verzweiflung, mich zu verlieren. Weil ich alles für ihn war. Und er war alles für mich.

"Wir sollten uns bei El entschuldigen", sagte ich zögernd, da ich nicht wusste, wie die beiden sich verhalten konnten, wenn sie in der Öffentlichkeit waren. Sicherlich nicht, als wären sie ein Paar.

"Die blöde Kuh hat sich zu entschuldigen. Du denkst doch nicht, ich werde mich entschuldigen. So ein fooking-", ich unterbrach ihn, als ich meine schweißnasse Hand auf seinen Oberschenkel legte.

Er atmete einmal tief durch, bevor er kurz an den Rand der Landstraße fuhr und den Motor abstellte.

"Na schön, aber nur für dich Haz", murmelte er und drückte mir ein Kuss auf die Stirn.
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"Hey El", sagte ich verlegen, als wir vor ihrer Haustür standen.

KISS ME - Larry Stylinson| DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt