Harry's Sicht
Samstag. Müde rieb ich mir meine Augen und starrte auf den Wecker. Es war gerade einmal 7 Uhr morgens und ich war bereits wach.
Es war ein langer Abend gewesen, der gelungen war. Wir alle hatten so viel Spaß wie lange nicht mehr, davon abgesehen, dass wir trotz so langer Pause uns verstanden, als wären wir nicht länger wie eine Woche getrennt gewesen.
Ich wusste, dass ich jetzt nicht mehr schlafen konnte, deshalb stand ich auf, machte mich fertig und starrte dann aus dem Fenster, während ich Menschen beobachtete und dabei zurück an Louis' Worte dachte.
Die Zeit verging wie im Fluge, sodass ich schon bald nach unten ging, um dort mit den anderen zu frühstücken.
Für das frühstücken hatte ich meinem Kleiderstil nicht wirklich viel Mühe gegeben. Eine Jogginghose und darauf einen schlichten Pullover mit meinen Nikes.
Als ich ankam, saßen die anderen bereits am Tisch und Niall winkte mir schon von weitem zu.
"Krasse Nacht gestern oder", fragte Liam in die Runde, während ich das Ei aufschlug.
Wir alle stimmten ihm zu und hofften inständig auf eine baldige Wiederholung.
Heute Nachmittag würden wir nämlich schon wieder abreisen und danach würde die Tour beginnen.
Es machte mich irgendwie enttäuscht, dass der Tag so schnell vergangen war, da ich jetzt doch merkte, wie sehr mir die Jungs gefehlt hatten.
"Ich werde euch vermissen", sprach Captain Niall meine Gedanken aus.
"Wie wäre es mit einer Réunion?", es war Liam, der die Frage gestellt hatte.
Außerdem war es enorm mutig von ihm gewesen, da er nicht wußte, wie wir anderen reagieren würden.
Mein Blick richtete sich auf Naill. Seine Augen waren geweitet und glitzerten wild. Er strich sich durch seine Haare und nickte, als würde er darüber nachdenken, obwohl er sicherlich schon in seinem Inneren zugestimmt hatte.
"Ich würde nicht nein sagen", kam es von Louis' Seite, was Liam sofort aufschauen ließ. Die Situation war angespannt und außergewöhnlich leise.
Doch dann konzentrierte ich mich auf mich selbst. Einerseits würde ich unglaublich gerne zusammen mit diesen Idioten zusammen arbeiten und auftreten, anderseits hatte ich in den ganzen Jahren so viel dazu gelernt.
Ich hatte gelernt, mich vollständig zu lieben und einfach ich selbst zu sein. Ich hatte zwar auch eine Menge hate durch Sachen wie meine Kleidung bekommen, aber nie aufgegeben.
Und heute war ich so stark wie nie zuvor. Ich hate das Gefühl, ich bräuchte niemanden außer mich selbst zum glücklich sein. Ich war ein selbstbewusster und starker Mensch mit guten Freunden.
Meine Musik kam super an und es machte Spaß, einfach nur für sich zu schreiben. Ich musste auf keinen anderen acht geben und machen, auf was ich Lust hatte. Mir wurde kaum etwas untersagt oder verboten, ich durfte jeden lieben, den ich mochte, außer Louis Tomlinson, da dies in Simon's Kraft lag.
Der Anfang war schwer gewesen, aber dann wollte ich nicht zurück. Ich hatte diese Zeit so genossen.
Aber jetzt, nachdem ich sie wieder getroffen hatte, hatte sich einiges verändert. Ich stand zwischen einer Wand, weil ich mich nicht für einen Raum entscheiden konnte.
"Natürlich nicht mit Modest oder Simon", riss mich Louis aus den Träumen.
"Harry, was ist mit dir?"
"Ich, ich weiß nicht", sagte ich traurig, während es sich ungewöhnlich schwer und blöd anfühlte. Die Blicke bohrten in mich hinein, dass ich nicht aufschauen konnte.
"Hey, lass dir Zeit. Wir werden dich zu nichts zwingen", Louis fasste auf meine Schulter, was wie ein Stromschlag auf mich abfärbte.
"Den Vertrag werden wir sowieso auslaufen lassen....", meinte Liam, woraufhin auch Niall zustimmte.
Niemals würden wir einen weiteren Vertrag mit Modest und Simon eingehen.
Eine Stille herrschte, bevor das Thema gewechselt wurde, zu meinem Glück. Ich war überfordert und wusste einfach nicht, was das Richtige für mich war.
Nach dem Frühstück ging es wieder zurück aufs Zimmer, wo ich meine Sachen packte.
Plötzlich klopfte es an meiner Tür.
"Wer ist da? ", fragte ich und spähte durch das kleine Loch der Tür.
"Haz, ich bins, Lou", unsere beiden Namen in einem Satz zu hören klang außergewöhnlich gut.
Ohne zu zögern riss ich die Tür auf, wo Lou mir auch schon entgegen lief. Ohne zu fragen setzte er sich auf das Bett und beobachtete, wie ich meinen Koffer packte.
"Ich will nur, dass du weißt, dass wir dich zu nichts in der Welt zwingen werden", murmelte er und spielte dabei mit dem Reißverschluss seiner Jacke.
"Ich weiß", gab ich zurück und versuchte die letzte Jacke in meine zu große Tasche zu stopfen.
"Warte, ich helfe dir", er kniete zu mir auf den Boden und während ich die Jacke reinstopfte, zog er den Reißverschluss zu.
"Danke", sagte ich etwas zu erleichterte und lehnte mich gegen die Wand auf dem Boden, was er genauso tat.
"Es tut mir leid, dass alles so gekommen ist", meinte er.
"Lou... Mir tut es leid. Du musstest so viel durchmachen. Mit Simon und", ich brach ab, weil ich ihn schluchzen hörte.
"Weißt du, was eins der schlimmsten war?", fragte er, worauf ich keine Antwort hatte.
Sein kleiner Körper saß dicht neben meinen, auch an die Wand gelehnt, schluchzend und völlig zerstört.
Mein Herz tat weh, es schmerzte unglaublich, ihn so zu sehen.
"Eins der schlimmsten war, dich zu verlieren", er weinte nun aus der Seele heraus. Sein Gesicht in seinen kleinen Händen versteckt.
"Du hast mich nie verloren", erwiderte ich und schloss ihn tief in meine Arme.
Sein Kopf gegen meine Brust gelehnt, seine Arme um meinen Körper geschlungen. Ich hielt ihn so lange, bis er aufgehört hatte, zu weinen.
"Ich muss jetzt dann los", gab ich traurig zu, als ich meinen Blick auf die Uhr warf.
"Harry?"
"Hm?"
"Danke"
Instinktiv schloss ich meine Augen und nickte. Dann verließ er das Zimmer, und schloss die Tür hinter sich, bevor ich mich alleine fühlte, wie schon lange nicht mehr.
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Als wir uns draußen auf dem Parkplatz verabschiedeten, fing ich beinahe an zu heulen. Es war nicht klar, wann wir uns das nächste Mal sehen würden, ob wir uns überhaupt ein nächstes Mal zu viert treffen würden."Wir sehen uns", wir blickten uns alle nochmal zuversichtlich an und in diesem Moment wurde es mir bewusst, wie sehr ich sie brauchte.
"Wartet", schrie ich förmlich, als Niall und Louis bereits auf dem Weg waren, zu gehen.
"Ich bin bereit"
Verwirrte Blicke starrten mich an.
"Ich bin bereit für die Réunion", strahlte ich und ehe ich mich versah, prallten drei Körper gegen meinen, sodas wir beinahe zusammen umfielen.
Ich hörte Gekreische von Niall, was mich an unseren Anfang erinnerte. Liam johlte und Louis hörte sich einfach nur erleichtert an.
"Wir wollen dich aber wirklich nicht dazu zwingen Harold. Nur wenn du dir ganz sicher bist", meinte Payno und schenkte mir nochmal einen ernsten Blick.
"100%", verkündete ich stolz, bevor ich meine eigenen Worte durch die Jubel der Jungs nicht mehr hören konnte.
Dies war der Anfang einer neuen Epoche. Wir waren nicht mehr One Direction. Wir waren nicht mehr die, denen man sagen konnte, was zu tun war. Wir waren stärker als je zuvor.
Können wir uns einfach darauf einigen, dass Louis so viel durchgemacht hat? Alles was ich will, ist ihn in die Arme zu nehmen und ihm zu sagen, wie stolz ich auf ihn bin! I think he needs this hug!
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KISS ME - Larry Stylinson| Deutsch
Fanfiction"Kiss me", befahl ich ihm grinsend. Seine Augen schimmerten wild. Es lag nun auf der Hand, dass er mich ebenfalls mochte. Wie wir das den anderen erklären sollten, war in diesem Moment komplett egal. Alles war egal. Es gab nur mich und ihn. Nur uns...