Ninety-seven

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Zur Feier des Tages hatte Irene sämtliche Kochbücher durchforstet und brachte an diesem Abend ein stattliches Festessen auf den Tisch, welches mich bestimmt das ein oder andere Kilo zunehmen ließ. Aber das war mir egal, denn es war köstlich.

Je länger wir zusammen saßen desto mehr merkte ich, wie angetan die Freundin meines Vaters von meinem Freund war und als sie sich spät am Abend von uns verabschiedeten, da Dad und Irene in der alten Wohnung der Rothaarigen übernachten wollten, da ihre Katze wohl nicht so gerne alleine war, sagte sie mir, dass ich diesen Jungen bloß behalten soll.

"Glaub mir Liebes, dieser Blick mit dem er dich immer ansieht sagt mehr als tausend Worte. Es ist der Blick eines Jungen, der sich schon sein gesamtes Leben mit dir an seiner Seite vorstellt."

Ihre Worte hatten mein Herz zum Flattern gebracht und mein Lächeln, das schon seit Milans Sieg auf meinen Lippen lag, wurde nur noch breiter. Keine Ahnung wie das überhaupt möglich war.

Es war schon ziemlich spät, als ich an Milan gekuschelt auf dem Sofa saß und mit seinen Fingern spielte, während nebenbei irgendein Film lief und mir plötzlich einfiel, dass ich ihn ja noch etwas fragen wollte. Daher hob ich meinen Blick und sah in sein schönes Gesicht, welches vom Schein des Fernsehers beleuchtet wurde.

"Milan?"

"Hm?" Er wand seinen Kopf und sah mir jetzt direkt in die Augen.

Leicht legte ich meinen Kopf schief und fixierte das traumhafte Braun vor mir. Seine Hände lagen auf meinen Beinen, die sich quer über seinen Schoß erstreckten. "Warum hast du deinen gesamten Gewinn an den Club gegeben? Du weißt, dass dir eigentlich die Hälfte des Geldes gehört, oder?"

Er schmunzelte leicht als er nickte. "Ich habe absichtlich auf das Geld verzichtet Ella."

"Aber wieso?" Zwei Sekunden lang starrte ich ihn mit großen Augen an, bis ich schließlich selbst darauf kam. Ich schloss kurz meine Lider und schüttelte leicht den Kopf, ehe ich wieder in seine Augen blickte. "Du wusstest, dass der Club kurz vor der pleite stand, nicht wahr?" Er nickte langsam und ich seufzte. "Wie lange weißt du es schon?"

Herum drucksend kratzte er seinen Nacken und knabberte auf seiner Unterlippe herum, was meine Gedanken kurz vom Thema abschweifen ließ. "Um ehrlich zu sein... schon von Anfang an. Ich habe dich un deinen Dad gehört, wie ihr darüber geredet habt, dass ein Fight die einzige Möglichkeit wäre, den Club zu retten. Deshalb habe ich dann auch zugesagt zu kämpfen."

"Warum? Ich meine, wieso hast du es nur wegen dem Club riskiert, verletzt zu werden?" Vorsichtig berührte ich mit meinen Fingern die leichte Verletzung an seinem Auge, doch er nahm meine Hand in seine und führte sie wieder nach unten, wobei er mich unschuldig anlächelte.

"Um ehrlich zu sein war der Grund meiner Zustimmung ein anderer."

Meine Augenbraue hüpfte nach oben. "Und welcher?"

Er seufzte leise. "Bitte lach' nicht, okay?" Stirnrunzelnd nickte ich und ermutigte ihn so, weiterzureden. "Ich war schon damals ziemlich in dich... na ja... verschossen und hatte gehofft, dich beeindrucken zu können wenn ich den Fight gewinne und somit den Club retten könnte." Verlegen lächelnd fuhr er sich durch seine Haare. "Ziemlich dämlich, ich weiß-"

Ich legte meine Lippen auf seine und raubte ihm somit die letzten Worte, bevor er sie aussprechen konnte. "Um ehrlich zu sein finde ich das ziemlich niedlich", hauchte ich gegen seine Lippen und lehnte meine Stirn gegen seine. Warm wehte sein Atem über mein Gesicht und umhüllte mein Gehirn mit einem dicken, süßlichen Nebel. "Allerdings-", schmunzelte ich schließlich, "-war es schon auch ein wenig naiv von dir. Immerhin bist du das Risiko, verletzt zu werden eingegangen nur um ein Mädchen zu beeindrucken-"

Grand Mal - Break your chainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt