Tiger im Eis

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Früher Nachmittag, aber alle rüsteten sich schon auf. Lucky checkte noch alle Motoren sämtlicher Fahrzeuge und die ganze Ausrüstung drumrum. Auf acht Tischen lagen Waffen aller Art mit passender Munition. Ilus hatte sie für alle beliebig ausgelegt. Jeder sollte sich das nehmen, was ihnen am besten passte. Daraus griff sich Koi eine Sniper Rifle und eine AK-47. Aufgeregt warf er die Waffen in seinen Hände umher: "Uhuhuh, das wird eine lustige Nacht". Shark blieb bei seinen Fäusten, versteckte in seinem langen schwarzen Mantel dennoch zwei kleine Handwaffen. Hingegen zog Zigz sich solche Handwaffen offen zum Nutzen. Selbst Kiki kam mit und hatte keine Angst davor, ins Schussfeld zu geraten. Die Meisten griffen zu den kleineren Waffen. Selbst Ilus. Von den Großen gab es aber auch nicht so viele. 

Da stellte Henry sich neben Koi an den Waffentisch und nahm sich selbst eine kleine Handwaffe: "Solltest du als Brillenträger wirklich mit diesen präzisen Waffen kämpfen?". "Wie hast du-?!", Koi sah schockiert auf die gelösten Seile auf dem Boden. "Du wolltest doch Entfesselungskünstler werden. Hab mir ein paar deiner Notizen angesehen", zog Henry die Schultern hoch und belud seinen Waffengürtel mit Munition, "Ich verstecke mich gleich bei Shark im Truck. Sag Ilus nichts, ja?". Da rief Koi laut: "Chef! Teddy haut ab!". Entsetzt klappte Henrys Mund auf. Koi hob die Arme und schüttelte mit dem Kopf: "Ich spiele ganz sicher nicht mit deinem Leben. Denn dann würde ich auch mit meinem spielen". Schon raste Ilus die Treppe runter und knurrte Henry an: "Was?! Du bleibst hier! Dexter! Shark!". Beide kamen angelaufen und fesselten ihn wieder. Ilus war sauer: "Shark, zieh den Knoten diesmal fester. Tut mir leid, Henry. Ich will dir eigentlich nicht weh tun". Still sah Henry ihn scharfkantig an, während er gefesselt wurde.

Kiki sah auf ihr Handy: "Scheiße, Mitya hat gerade eine Nachricht aus den Medien gesendet. Iceman meint es ernst, er hat in der Öffentlichkeit gepetzt. Die Polizei wird gleich mit uns tanzen". Ilus ballte die Fäuste: "Auch das noch...! Koi, wir bleiben beim Plan! Es ist für dich der sicherste Weg an der Polizei vorbei!". "Ja, Chef!", nickte er energisch. Zeit ging schnell um und Henry sah aufgebracht zu, wie alle sich vorbereiteten. Irgendwann rannten alle nach und nach raus, um sich in ihre Fahrzeuge zu setzen. Bevor sie endgültig verschwanden, ging Ilus auf Henry zu und wollte ihn küssen. Doch Henry zog beleidigt seinen Kopf weg und ließ das nicht zu. Dexter sprach unwohl: "Das Beste, was du jetzt tun kannst, ist alle sicher und erfolgreich wieder zurück zu bringen - dich beinhaltend". Es fiel ihm zwar schwer, doch Ilus ließ wieder los und rannte den anderen nach: "Shark, komm her! Du hast einen Auftrag!". "Oh ja! Sorry, Chef!", eilig lief Shark zurück. Auf ihm wurde Druck ausgeübt: "Beeilung!". Shark hockte sich auf Henrys Augenhöhe und flüsterte: "Es tut mir leid...". Danach wurde es für Henry schwarz.

Für die anderen ging die Action erst los. Voraus fuhr Lucky mit einem anderen Mitglied. Mit etwas Abstand folgte Ilus mit Koi auf seinem Motorrad und über sämtliche Straßen verteilte sich die gesamte Gruppe. An der Villa angekommen standen zwar überall Polizeiwagen, dennoch folgten alle dem Plan. Lucky driftete kurz vor das Tor. Noch beim Bremsen stieg das andere Mitglied aus, um schnell eine Rampe über dem Auto aufzustellen. Bis der nächste blinzelte, kam Ilus auf seinem Motorrad angerast. Mit Koi Rücken an Rücken flog er über die Rampe. In der Luft zielte Koi genaustens auf das Sicherheitssystem für das Tor und das gesamte Haus. Nachdem er perfekt rein schoss, brachen sie mit dem Motorrad durch ein Fenster in die Villa rein. Knapp gefolgt kamen Shark und Zigz in einem Monstertruck angerollt, um das Tor für alle frei zum Eintritt umzufahren. So kam der Rest von allen Richtung und die Polizisten waren schnell überfordert. Gemeinsam stürmten sie die Villa, um Iceman ausfündig zu machen.

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Müde sah Dexter erst den bewusstlosen Henry an, dann schaute er auf die Uhr. Er gähnte und legte sich auf der Holzkiste hin. Normalerweise blieb er nie so spät noch wach. Die Aufregung der letzten Tage machten ihn nun müde. Also schlossen sich seine Augen wie automatisch. Er nuschelte, bevor er einschlief: "Wir schlafen beide eine Runde... Nicht wahr, Henry...?".

Generation AntiheroWhere stories live. Discover now