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- 4 Wochen später -

Naruto's Sicht:

Ich saß hier gerade mit anderen Häftlingen in der Kantine und aß gezwungen trockene Kartoffeln ohne jegliche Beilage.. Wirklich, sie behandeln uns wie Tiere. Arschlöcher. ,,Uzumaki." Fuck... Warum? Gottverdammt, noch nicht einmal im Knast kriege ich meine Ruhe! Ich nahm die Stimme von Gaara wahr, doch würdigte ihm nicht mal einen einzigen Blick. Da waren sogar die gummiartigen Kartoffeln hübscher und interessanter als seine scheiß Fresse. ,,Was willst du von mir?", fragte ich kratzbürstig, meine Augen weiterhin auf dem Essen blickend. ,,Schau mich an, wenn ich mit dir rede, Uzumaki." Der Rothaarige packte mich derb an der Schulter und drehte mich unsanft zu sich, sodass ich leider in sein widerliches Gesicht sehen musste. ,,Fass mich nicht an!", fauchte ich ihn gefährlich an und schlug seine Hand weg. ,,Ich mache doch nichts. Ich rede doch nur mit einem alten Bekannten.", meinte er in einem schlecht gespielten netten Ton und tat einen auf ganz 'Unschuldig'. Ruhig, Naruto. Bau' jetzt ja keine Scheiße... Beachte ihn gar nicht. ,,Warum bist du hier?", fragte Gaara und setzte sich an meinen Tisch. Vor mich. ,,Was interessiert dich das?" Der Rotschopf lachte kurz - spöttisch, um es erwähnt zu haben - und verschränkte seine Arme vor die Brust. ,,Ich meine, du bist ein Weichei. Was sollst du denn groß angestellt haben?", kicherte er. Giftig sah ich ihn an. Eigentlich hätte ich ihn auf diesen Satz eine reingeschlagen, doch da wir alle von den ganzen Wächtern beobachtet wurden, konnte ich das zu meinem Bedauern nicht tun. ,,Sie unterstellen mir, dass ich jemanden beinah' töten wollte.", war meine knappe Antwort. Ich bekam einen verdutzten Blick von Gaara zugeworfen. Damit hatte er wohl gar nicht gerechnet. Er erwiderte nichts darauf. Besser so.

Wir mussten wieder in unsere Zellen, weil wir uns nur eine begrenzte Zeit in der Kantine aufhalten durften.. ,,Naruto! Hier, ein Brief für dich." Der Wächter, der auf mich aufpasste - im übrigen, sein Name ist Jiraiya - kam in meine Zelle und übergab mir einen Brief. Wer schreibt denn mir einen Brief? Das verstand ich irgendwie nicht... ,,Von wem ist der?", wollte ich von Jiraiya wissen. ,,Keine ahnung. Öffne ihn, dann wirst du's herausfinden.", meinte er und schloss die Eisentür wieder. Hm... Ich schaute mir den Umschlag an, um zu gucken, ob dort ein Name stand, doch ich konnte keinen sehen. Dann war der Absender wahrscheinlich drinne... Also gut. Ich öffnete ihn und faltete den Brief auf. Er war von Mya. Moment, wieso und seit wann schrieb mir Mya bitteschön Briefe? Naja, auch wenn's etwas komisch war - ich fing an zu lesen.

Hallo Naruto,

Ich schreibe dir gerade diesen Brief, weil ich dir was sagen muss... Ich wollte es dir schon eigentlich seit längerem sagen, kam jedoch nie dazu. Es geht um unsere Beziehung. Ich habe lange überlegt und den Entschluss gefasst, dass es zwischen uns einfach nicht mehr klappt. Deine ganzen Prügeleien und die Drogen kann ich einfach nicht mehr aushalten. Allein, dass du jetzt auch noch im Gefängnis sitzt... Es tut mir leid, Naruto.

Deine Mya.

Ich saß hier mit geweiteten Augen und starrte den Brief fassungslos an. Erst sagtest du mir, dass dir das alles nichts ausmacht, aber jetzt?! Verficke Scheiße! In mir tobte gerade ein heftiger Sturm. Selbsthass, Verzweiflung, Wut und Trauer. Mit einer Faust, boxte ich mehrmals wütend gegen die Wand und fühlte, wie automatisch heiße Tränen über meine Wange strichen. Nur wegen ihr habe ich sogar den Knast am Hals und jetzt der Fakt, dass alles, wirklich alles, nur umsonst war, pisste mich umso mehr an. ,,Ey! Was schlägst du hier um dich?" Jiraiya kam genervt in meine Zelle. ,,Es ist nichts, okay?", knurrte ich ihn an. ,,So sieht das aber nicht aus... Was ist passiert, Naruto?" Seine Stimme wurde sanfter und er legte behutsam seine Hand auf meine Schulter. ,,Verdammt, lass mich einfach in Ruhe!", rief ich und brach letzendlich in Tränen aus. Ich konnte sie einfach nicht mehr halten. Es war nicht nur wegen Trauer, sondern auch vor der Wut. ,,Naruto..." Jiraiya sah mich bedauernd an. Toll. Mitleid konnte ich jetzt ganz und gar nicht gebrauchen! ,,Erzähl' mir, was passiert ist.", verlangte der Weißhaarige. Kurz danach, fragte er, ob es wegen den Brief sei. Mein Blick sank sich. ,,Zeig mal her." Er wollte den Brief aus meiner Hand nehmen, doch ich versteckte ihn sofort hinter meinem Rücken. Wenn Jiraiya diesen Brief laß, würde er herausfinden, dass ich Drogen nahm. Das konnte ich nicht zulassen! ,,Nein! E-Es ist nur...dort stand...dass sich meine Freundin...von mir...t-trennen will..", meinte ich schnell, jedoch stotternd. ,,Oh.." Mein Gegenüber seufzte. ,,Das kenne ich, kleiner. Es tut weh. Und das sehr..." Jiraiya'a Mimik veränderte sich zur Trauer. ,,Aber nur wegen ihr bin ich jetzt hier. Ich wollte sie nur beschützen und habe sogar das Gefängnis eingesteckt! Nur für sie..." Ich setzte mich auf mein Bett und versank meine beiden Hände in meinem Haar. Er gesellte sich neben mich. ,,Wie hieß sie denn?"  ,,Mya.. Das Mädchen, das letztens da war.", antwortete ich ohne Emphatie. Wir redeten noch eine ganze Weile und ich fand langsam, dass Jiraiya echt sympathisch war... Und so etwas denke ich bei fast gar keinen! Aufjedenfall konnte man gut mit ihm reden.

Mya's Sicht:

Ich kam von der Schule wieder nachhause und bemerkte, dass Mama nicht zuhause war. ,,Sasuke? Wo ist Mama?", fragte ich meinen Bruder und drehte mich zu ihm. ,,Was weiß ich? Anscheinend nicht zuhause. Egal." Ohne weiter auf das Thema einzugehen, ging er hoch in sein Zimmer. Seitdem Sasuke die Sache mit Naruto und dem Gefängnis wusste, war er richtig sauer und kaum ansprechbar, was ungewohnt für ihn war. Aber trotzdessen - es ging hier um seinem besten Freund, den er seit Kindheitstagen kannte. Sasuke war wütend darauf, dass er - sein Kindheitsfreund - so in Scheiße geraten war. Verständlich... Alles was wir wollten, war es, dass Naruto wieder so schnell wie möglich wieder draußen ist, doch das konnten wir uns abschminken. 5 Jahre lang müssten wir warten... Das war die reinste Hölle, verdammt! Ich wurde urplötzlich aus den Gedanken gerissen, als auf einmal die Haustüt aufging. Es war Mama. ,,Mama? Wo warst du?", fragte ich sie verwundert. Sie schien etwas panisch zu sein. ,,I-Ich...ähm..war nur bei...bei...in der Stadt!" Warum war sie so...völlig durch den Wind? ,,Ist was passiert?", wollte ich von ihr wissen und schaute sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. ,,Nein! Was soll denn passiert sein? Ich war nur kurz in der Stadt, sonst nichts! Wirklich, mach' dir keine Sorgen, Schätzchen!" Und mit diesen Worten, raste sie ins Bad. Oh man, sie war richtig komisch... Nun gut.. Ich stratzte seelenruhig in mein Zimmer und legte meinen Rucksack ab. Schließlich nahm ich meine Hefte und mein Etui raus, warf sie auf meinen Schreibtisch und fing mit den Hausaufgaben an.

Broken PromisesWhere stories live. Discover now