Auf der Brücke

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Morbide, ich weiß. Aber es war auch mal wieder Zeit dafür, oder?

Beton ist unter seinen Füßen,
und unten ist es hart genug.
Doch in ihm will das Fleisch zerfließen,
so tief geflutscht, zum letzten Flug.
Wie eine Frucht, die nie gepflückt,
im Frühling faul und fast verschrumpelt,
ein Ozean, wenn er bedrückt,
in nasser Wüst hinauf er humpelt.

Es prasselt, manche Menschen wanken,
ich laufe lieber, eh' ich stürz.
Da klettert er auf jene Planken,
der Nächste, der sein Dasein kürzt.
Ist viel zu nackt und schwarz verhüllt,
die Schreie kaum in Augen hallen.
Ich krall mich fest am Grauensbild,
ich fürcht, er wird vom Himmel fallen.

In dunkler Nacht, gewaltgewittrig,
die Blitze sind das bloße Licht,
das stolze Wetter sieht ihn zittrig,
doch schreckt es solch ein Schrecken nicht.
Er springt und fliegt, so weit er kann,
doch fliegt er über schwarze Wolken?
Er schließt mich seinem Wahnsinn an,
ich muss dem fertig Fluge folgen.

Ein Rabe sänge gernWhere stories live. Discover now