Schlaflosigkeit

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Ein kleiner, wundervoller Engel
Bewacht verwaist, gewissenhaft
Verschlossen sind zumeist die Schenkel
Doch Fürsorg bringt ihr keine Kraft
Die Ruhe wacht an deinem Kissen
Nur mancher Maid verschließt den Sinn
Es kriecht heraus, hat kein Gewissen
Kein Ende und kein Neubeginn

Wir wissen, gern will dieses Mädel
Doch spielen, bald ihr größtes Spiel
Gespielt mit Freuden, dickem Schädel
Obschon der Geist verschmutzt, labil
Das Spiel eröffnet ein "Ich führe"
Gespielt mit ihr und nicht von ihr
Ereilt ein Spieß der Teufelstiere
Und nimmt die ewge Amme dir

Umarmt, umsorgt von dieser Süßen
Wenngleich auch ab und an gewürgt
So dürft ihr eure Träume grüßen
Wo ihre Wache Wunder wirkt
In ihr'm Imago kannst du sehen,
du hörst sie atmen, schmeckst und riechst
Sie wäscht dich, lässt dich gern dann gehen,
und nimmt sie Schaden, dann du siechst.

Und heute presst sie ihre Augen zu
Kein Tor eröffnet ihre Seele
Bleibt liegen, so wie ich es nunmehr tu
Das ist nicht einzig bloß Querele.
Benutzt, zerstört, ein wüstes Wrack,
zerfleddert, kaltgestellt, geschreddert,
Ich gleich mich an am Folgetag
Sie jammert schlapp, wenn ich gewettert.

Ein Rabe sänge gernWhere stories live. Discover now