Herbstzeit

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Das End gewiss und unausweichlich,
doch immer schmerzt der Abschied schwer.
Die Sonne schwarz, genug statt reichlich,
wer wärst du, dass es dein Begehr?

Die Blüten Blätter, viele Farben,
normal für eine Ewigkeit,
verbleichen, altern und sie darben,
nur Welke bleibt noch Blütezeit.

Wir stelln vielleicht auch falsche Fragen -
wie schön die Zeit gewesen sei,
was unlängst starb in diesen Tagen,
was nie gelebt zu unsrer Reu.

Was diese Welt nicht will verraten,
verrät uns nicht nur der Poet -
dass viel verdeckt von schwarzen Schwaden
des Winters Glanz, der stets besteht.

War Wärm gewohnt in heißen Zeiten,
hat sie dich statt erfreut verletzt,
so frier nicht heute, und mit Freuden
empfangen sei sie, wertgeschätzt.

Nun kannst du Wärme wieder fühlen,
die warme Hand auf deiner Haut.
Das heiße Lied von Neuem spielen,
der Zauber nicht mehr abgeflaut.

Ein Rabe sänge gernWhere stories live. Discover now