Kapitel 24

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Ein Kuss auf die Stirn von Mario, und schon war ich wach. „Kommst du wieder?", fragte ich flüsternd. „Bald, ich hole nur schnell die Jungs vom Hotel ab, wir kommen dich dann besuchen...", flüsterte Mario mir zurück, ich nickte. „Mario?", fragte ich erneut, er drehte sich um. „In welchem Zimmer liegt Sam?", er schaute auf den Boden und überlegte kurz. Dann zeigte er zur Seite, „Nebenan", antwortete er mir. Ich nickte, er ging. Dann lag ich da, einsam, gelangweilt, und hatte keinen Plan was zu tun war. Ich beschloss mich fertig zu machen und rüber zu gehen. Ich ging vorsichtig ins Bad, um mir meine Zähne zu putzen, ich kämmte mir meine Haare und steckte sie hoch. Ich zog mir einen Pulli, Jogginghose und Schlappen an, ich betrachtete mich nochmal im Spiegel, schrecklich sah ich aus, aber ich war im Krankenhaus was erwartet man von mir?! Ich ging zur Tür, öffnete sie und ging rüber ins Zimmer neben an, vorsichtig klopfte ich dann die Tür, mein Herz pochte so laut dass ich das Klopfen hörte. Ich öffnete die Tür, das Zimmer war so groß wie meins, nur das Bett war ein wenig größer. Auf dem Bett lag Sam, leblos lag auf dem Bett, angeschlossen an verschiedensten Geräten. Ich ging zum Fuß des Bettes um das Protokoll zu lesen, „Eine Einschusswunde, rechte Seite, Rechte Lunge beschädigt.", las ich leise vor, ich schaute über den Rand des Klemmbretts, ich legte das Klemmbrett zur Seite und ging an die Seite vom Bett. Ich nahm Sam's Hand, sie war eiskalt, das erste Mal hatte er kalte Hände. Ich setzte mich vorsichtig neben das Bett, „Es tut mir leid...", fing ich an zu schluchzen, ich verknotete unsere Finger. „Es ist alles meine Schuld!",schluchzte ich weiter und legte meinen Kopf auf das Bett. 'Was soll ich bloß tun?', dachte ich mir die ganze Zeit. Dann würde ich aus meinen Gedanken gerissen, jemand riss die Tür auf, ein Arzt, er starrte mich erschrocken an, sah ich so schlimm aus? „Hallo?", fragte er verwirrt. „Hallo", sagte ich mit verheulter Stimme. „Und sie sind?", fragte er mich nach längerem Schweigen. „Von nebenan... Wir sind gute Freunde", antwortete ich und wischte mir dabei die Tränen weg. Er nickte. „Ich muss Sie trotzdem bitten jetzt rauszugehen.", sagte er vorsichtig, er hielt mir die Tür auf. Ich stand auf, ging in Richtung Tür, dort musterte ich ihn von oben bis unten. Er war dünn, braune Haare, Mitte 20. Ich ging raus, rüber in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett, Sam sah schrecklich aus. Ich legte mich auf mein Bett, aber kurze Zeit später bemerkte ich, das mir langweilig war. Ich ging zu meiner Tasche und kramte meine Kopfhörer inclusive mein Handy raus, steckte sie rein und machte die Musik auf ganz laut. Ich ging auf meine übliche Musikplaylist und tippte das erste Lied an, kurz danach ertönte die Melodie in den Kopfhörern.
When your legs don't work like they used to before, and your eyes smile from your cheeks...
Dieses Lied entspannte mich immer wieder erneut, ich entschied das Zimmer ein wenig in Ordnung zu bringen. Ich stand auf und ging zu meiner Tasche, alles war einfach nur drauf geschmissen. Ich legte erst alles raus und faltete dann alles ordentlich zusammen, danach wurden die Klamotten ordentlich in die Tasche gelegt. Ich fing wieder an mit zu summen. Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter und drehte mich um, ich holte zum Schlag aus bis ich sah wer hinter mir stand. Es war Mario, „Spinnst du?", fragte ich laut, er grinste breit. „Was ist den los?", grinste er und legte seine Hände um meine Hüften. „Nächstes Mal kriegst du eine Nasen OP zum Sonderpreis.", motze ich ihn weiter an. Er grinste mich breit an und näherte sich für einen Kuss, „Gehörst du nicht eigentlich ins Bett Madam?", fragte mich Manu besorgt. Ich schaute ihn erschrocken an, ich habe ihn und die anderen drei Jungs nicht bemerkt, ich nickte zögerlich. „Dann ab ins Bett mit dir!", befahl Thomas belustigt. Ich lächelte und lief in Richtung Bett und sprang rein. „Wie geht es dir?", fragte nun Julian der bisher nichts gesagt hat. „Den Umständen nach gut.", beantwortete ich ihm die Frage. „Wo ist Marco?", fragte ich neugierig und deckte mich zu. „Tay, du weißt doch, das es Marco die letzten Wochen nicht gut ging?", sagte Mario vorsichtig und setzte sich neben mich, er nahm meine Hand und fuhr fort. „Der Physiotherapeut, hat Marco die letzten Tage ganz genau beobachtet, und beschlossen ihm nach Deutschland zurück geschickt... Damit ihn die Ärzte beobachten können.", sagte er und schaute mich nicht einmal an, ich schluckte, Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Seit wann?", fragte ich, eine Träne kullerte mir die Wange runter. „Vorgestern", sagte Miro (Klose) mit brüchiger Stimme. „Wieso habt ihr mir nicht bescheid gesagt?", sagte ich leicht sauer, „Wieso ist er mich nicht besuchen gekommen?", fragte ich nun gekränkt. „Er konnte dich nicht schon wieder im Krankenhaus besuchen, und dich in so einen Zustand sehen...", sagte Manu dann er schaute auf seine Füße. Alle schwiegen. „Wieso seit ihr hier?", unterbrach ich die Stille. „Um dich mit für das Spiel abzuholen...", antwortete Mario nun, er rieb sich seine Augen und schaute mich wieder an. Ich schaute fragend in die Runde, „Wie haben schon mit dem Chefarzt gesprochen, er hätte dich ehe heute entlassen. Du musst nur täglich zum Hausarzt...", erklärte Thomas. Ich grinste und schaute Mario an, der auch mich auch angrinste, doch dann verschwand mein Grinsen wieder, „Soll ich so in die Öffentlichkeit gehen?", fragte ich skeptisch und zeigte auf meinen Körper. „Hier", sagte Julian und warf mir was zu, ich fing es und guckte was es war. Es war ein Trikot in XL, „Euer Ernst?", fragte ich lachend und hielt es hoch. „Darf ja nichts zu sehen sein", lachte Julian. „Da habt ihr recht... Ist hier irgendwo eine Schere?", „Für was?", fragte Manu und reichte mir eine. „Das Trikot ein wenig zu verändern.", antwortete ich geheimnisvoll. Ich schnitt die Ärmel ab, veränderte änderte auch das Schnittmuster unten (am Rand), danach zog ich es an. „Nicht schlecht", lobte Thomas, ich lächelte. „Dann komm, der Bus wartet auf uns!", hetzte Mario. Ich nickte und stand vorsichtig auf, ich stand wackelig auf den Füßen. Manu, Thomas, Miro, Julian und Thomas standen besorgt neben mir, nach einer Weile schnappte Mario mich und nahm mich Huckepack nach draußen. „Danke Schatz", flüsterte ich sein Ohr und drückte ihm ein Kuss auf die Wange. Als wir vor dem Bus waren setzte Mario mich ab und ich stieg ein, keiner war im Bus, „Wo sind denn alle?", fragte ich verwundert und drehte mich um. „Sind mit einem anderen Bus schon los gefahren. Sie wollten sicher gehen, falls es bei dir etwas länger gedauert hätte, damit sie pünktlich da sind.", erklärte Mario mir und setzte sich auf ein Platz. Ich setzte mich neben ihn, Miro und die anderen setzten sich um uns, was cool war weil wir so besser reden konnten. „An was hast du gedacht als... Du weißt schon...", fragte Julian mich und drehte sich zu mich um. „Ähm...", ich überlegte, „An Mario", sagte ich zögerlich. Er schaute mich strahlend an, mit seinem perfekten Lächeln, das mich immer zum schmelzen bringt. Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss, perfekter Moment. „Vielleicht zeigst uns jetzt all deine Narben?", unterbrach Thomas den perfekten Moment. Ich schaute ihn leicht genervt an, ich verdrehte die Augen, ich drehte mich zum Fenster mit dem Oberkörper und hob das Trikot hoch. Mario schob das Verband nach oben und zeigte die Verbrennungswunden an, die ich mir in Pakistan zu gezogen hab. Schweigen. Ich drehte mich wieder um, und machte mir mein Trikot zurecht. Alle starrten mich an, danach Mario, „War... Das in...?" „Ja, in Pakistan.", sagte ich emotionslos. „Nur da?", fragte Miro vorsichtig. Ich schaute nicht hoch, ich schaute nur beschämt auf den Boden, ich sah im Augenwinkel wie Mario zögerlich mit dem Kopf schüttelte. Stille. „We're there!", rief der Busfahrer, er unterbrach die unangenehme Stille. Wir standen auf und gingen in Richtung Ausgang, „Good Luck!", schrie uns noch hinterher. „Wer von spielt heute?", fragte ich und schaute in die Runde während wir ins Stadion gingen. „Thomas, und...", überlegte Julian. „Nur Thomas...", sagte Miro. „Oh...", sagte überrascht. „Ich denke Jogi mag mich nicht...", sagte Mario leicht sauer. „Wieso glaubst du das?", fragte Thomas und lachte. Mario schaute ihn böse an, „Weil, er mich nicht spielen lässt! Es wäre eine riesen Chance für mich...", er war sauer. „Ach Quatsch...", beruhigte ich ihn, „Er will dich doch nur ärgern...", fuhr ich fort. „Mhm", grummelte er weiter. Ich lehnte mich vor und gab ihm ein Kuss, „Viel Spaß, und viel Glück!", sagte ich und trennte mich von den Jungs. Ich ging zur Tribüne, und setzte mich neben Lisa, erst bemerkte sie mich garnicht, doch als sie sich zur Seite drehte fiel sie mir um den Hals. „Wie geht es dir?", fragte sie mich nach einer langen Umarmung. „Ja... Ganz gut... Und selber?", antwortete ich ihr. „Auch...", weiter kam Lisa nicht, denn der Schiri pfiff das Spiel an. „Frankreich ist der Gegner, oder?!", fragte ich sie, ließ das Spielfeld aber nicht aus den Augen. Ich sah im Augenwinkel wie Lisa nickte, ich lächelte und konzentrierte mich wieder voll auf das Spiel. Das Spiel ging schon früh gut los, in der 13. Minute, Mats bekam den Ball zugespielt, er sah zu weit rechts aus, denn da war noch ein Franzose, doch dies war kein Problem für Mats, er drückte ihn weg, und köpfte den Ball ins Tor. 1:0 für Deutschland, das ganze Stadion tobte, was ein Tor! Alle im Stadion riefen: „MATS HUMMELS!", Cathy, die ein paar Plätze weiter weg saß, jubelte am lautesten, sie hatte Tränen in den Augen, und jubelte ihrem Freund zu. Der Spielstand veränderte sich nicht, und Mats wurde zu "Man of the Match". Deutschland zog ins Halbfinale ein, die Jungs verteilten nach Autogramme, danach gingen sie in die Kabine. Ein Securitymann holte Lisa, Cathy und mich ab, und brachte uns zur Kabine. Wir klopften an, „Kommt rein!", rief jemand. Ich öffnete die Tür und wir gingen rein. Lisa ging zu Thomas der der noch im Trikot auf der Bank saß. Cathy rannte gleich zu Mats und warf sich in seine Arme. Nur ich stand alleine, „Wo ist Mario?", fragte ich schüchtern. „Hier", sagte jemand, ich drehte mich um, und da stand Mario. Frisch geduscht, mit nur einem Handtuch um die Hüften und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Ich lächelte und machte zwei schnelle Schritte auf ihn zu, er breitete seine Arme aus und ich legte mich in sie, er gab mir ein Kuss auf meinen Kopf. Ich hob den Kopf und gab ihm ein Kuss, „Hey", sagte er leise. „Hey", murmelte ich. „Alles ok?", fragte er mich und löste sich von mir. „Ein bisschen müde", gähnte ich nun. Er ging in Richtung Spind und ich folgte ihn, er holte seine Klamotten raus und zog sich schnell an. Als er fertig war, streckte er seinen rechten Arm aus und ich kuschelte mich in seinen Arm ein. Wir gingen raus aus der Mannschaftskabine, in Richtung Mannschaftsbus, wir stiegen ein und warteten. „Wir sind im Halbfinale", sagte Mario fassungslos. „Ja, ich schätze schon...", sprach ich gegen seine Brust. Nach und nach kamen die andern in den Bus, es war keine großartig gute Stimmung, alle waren müde und wollten nur ins Bett. Wir führen eine Weile mit dem Bus, danach stiegen um auf die Fähre, damit fuhren wir in Richtung Hotel. Als wir endlich im Hotel waren machten wir uns alle gleich Bettfertig und krochen ins Bett. Ich legte mich in Mario's muskulösen Arme und gab ihm ein Kuss. Ich schloss meine Augen und schlief ein...

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWhere stories live. Discover now