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Die Spanierin saß erneut auf dem Dach, sah ihrem letzten Sonnenuntergang in Madrid zu.
Der Himmel war strahlend klar, in einem leichten Violett getaucht. Die Sterne schimmerten deutlich und hell, als wollten sie sich von der Dunkelhaarigen verabschieden.
Mit einem leichten Lächeln sah sie ihren funkelnden Beschützern zu und wartete geduldig auf ihren neugewonnenen Freund Noah. Den britischen Assassinen.
Leicht wippte sie mit den Füßen zu einer Melodie, die sich in den Weiten Räumen ihrer Imagination festsetzte.
Dabei bemerkte die Träumende den heimlichen Besuch nicht, der sich zu ihr auf das Dach gesellte.

"Hola, Mi Amiga. Na? Wartest du schon lang auf mich?"
Der Schwarzhaarige mit dem Akzent, der ihr Wärme in der Brust bescherte trug ein breites, freundliches und schelmisches Grinsen auf seinen Lippen, welches der Dame ein sanftes Lächeln in dieser ernsten Situation hervorlockte.
"Noah. Da bist du ja. Seit dem Sonnenuntergang warte ich nur. Also nicht lang."
Der Brite lächelte breit, sah in den Himmel und legte einen Arm um das Mädchen, was ihren Kopf auf die breiten und gemütlichen Schultern des Assassinen legte.
"Hast du alles, was du brauchst? Ich habe den Proviant. Fehlt noch etwas?" Fragte die Dunkelhaarige mit flüsternder Stimme.
"Ich habe alles und bin bereit, wenn du es bist." Antwortete dieser und erhob sich schon wieder. Er kletterte wortlos von dem Dach, durch das Fenster, in das Zimmer des Mädchens und wartete darauf, dass Alejandra ihm folgte.
Dies tat sie behutsam und schloss das Fenster.

Leise ergriff sie den Proviantbeutel, nickte Noah zu.
"Lass mich vorgehen und nachsehen."
So schlich sie in der Dunkelheit voraus und achtete darauf, keinen Ton in den hallenden Gängen von sich zu geben.
Der Assassine folgte ihrem Beispiel, blieb dicht hinter seiner  neuen Kameradin.
Alejandra öffnete die Tür zum Schlafzimmer und bemerkte die leere Hälfte des Bettes. Ihre Mutter fehlte.
Lautlos gab sie dem Briten ein Zeichen, der sich dem Bett näherte.
"Meine Mutter kommt bald zurück. Beeilung!" Forderte sie mit bestimmten Blick, worauf Noah mit einem Nicken Antwort gab.

Seine Klinge offenbarte sich, gedeckt unter dem schützendem Schnarchen des alten dunkelhaarigen Spaniers.
Alejandra drückte einen letzten Kuss auf die Stirn des Mannes, während Noah ihm die Klinge an den Hals hielt.
"Requiescat in pace, Rafaél..."
Abrupt stoppte das Schnarchen des Mannes.
Noah hatte zugestochen.

Hija de la muerteWhere stories live. Discover now