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Blair riss abrupt die Augen auf.
Alles erschien klar vor ihren Augen, wie ein Film der in HD ausgestrahlt wurde. Dies wirkte Real. Zu Real.
Sie richtete sich in Rekordgeschwindigkeit auf und bemerkte die große Hand des Wissenschaftlers.
"Miss Collins. Beruhigen sie sich. Sie treiben nur ihren Puls in die Höhe. Dies ist äußerst ungesund."

Ungesund. Ungesund war es, solche Bilder so klar zu sehen, als hätte sie es hautnah erlebt. Tat sie dies wirklich? War sie diese Alejandra gewesen und als Blair erneuert zurückgekehrt? Wie eine Reinkarnation?
Doch waren nicht nur diese Bilder eigenartig gewesen.
Sie nahm das kleinste Klirren war, sah jedes Detail mindestens zweimal so gut.
Was war nur mit ihr geschehen?

Das Mädchen mit den Aschblondem Haar fuhr mit ihren Fingern hastig über die glatte und weiche Haut der Stirn.
Wo war der Kopfschmerz hin, der sie beim ersten Mal so freundlich begrüßt hatte?
Blair setzte sich auf und blickte sich panisch um. Das Licht wirkte nun viel heller und zwang sie förmlich dazu, ihre eisblauen Augen mit mattem Graustich zu schließen.
Sie nahm das leise, ungleichmäßige und stockende Atmen des Forschers neben ihr war. Auch spürte sie die wohlige Wärme der Menschen, die sie umgaben. Noch nie waren ihre Sinne so geschärft gewesen. Hing dies mit ihrer Vorfahrin zusammen?

Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, legte ihre Hand wie einen schützenden Schleier über sie.
"Miss Collins, wir sind fertig für Heute. Sie dürfen sich nun zurückziehen. Bei Bedarf können sie mich oder meine Kollegen jederzeit ansprechen."
Der Forscher lächelte ihr sanft zu, jedoch meinte Blair, etwas scheinheiliges in seinem Blick vernehmen zu können. Doch dies schien die Engländerin mit dem Aschblondem Haar mit Bravour zu ignorieren.

Sie verließ den Raum und schritt durch die eintönigen stahlgrau gefärbten Gänge, ließ die riesigen Hallen hinter sich und trat durch dünne, enge Gänge, die schließlich zu ihrem kleinen Zimmer führten. Dieses unterschied sich kaum von den tristen Fluren und den anderen Räumlichkeiten im Gebäude des Instituts, die die Siebzehnjährige gesehen hatte.
Mit ihren langen, dünnen und blassen Fingern fuhr sie über das Symbol des Instituts in dem sie sich befand.

Abstergo.
Ein Name, der in ihr Gänsehaut auslöste. Nicht aus Angst. Aus Zorn. Zwar wusste sie nicht, woher dieser Zorn kam, aber er existierte. Dies war Grund genug. Sie betrachtete das Symbol genauer und riss die Augen vor Schreck auf, als sich dies veränderte. Die Sillhouette eines Adlerschädels ersetzte das vorherige Motiv. Die Britin kratzte sich verwirrt am Hinterkopf. Sie hatte dieses Symbol bereits gesehen, konnte es aber nicht zuordnen.
Mit einem kurzen Blinzeln verschwand das Mysteriöse Symbol.
Eigenartig.
Blair schüttelte den Kopf, legte sich in das nah gelegende Bett. Gemütlich war es gerade nicht, aber es war wenigstens ein Bett.

Die Junge Britin versuchte sich zu entspannen und vergrub ihr Gesicht tief ins Kopfkissen. Hoffentlich fand sie so etwas Ruhe und auch somit die geheimnisvolle Stimme in ihrem Kopf.
Tatsächlich veränderte sich ihre Sicht. Der Raum war nun in Weiß getaucht. Möbel besaß dieser nicht mehr. Stattdessen sah sie eine Junge Frau vor sich. Ihre schwarzen, langen und welligen Haare lugten aus ihrer pechschwarzen Kapuze hervor.
Sie präsentierte sich in einem schwarzen Mantel und rotem Kleid vor ihr. Ihre Ärmel trugen goldfarbene Verzierungen, während Versteckte Klingen hervorlugten.
Ein breites Lächeln der Gestalt begrüßte die junge Britin.
"Saludos."

Hija de la muerteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt