Zurück in Paris und der nächste Ärger

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Seinen Koffer genommen, lief der Musikstudent zum Ausgang des Flughafens, als er auch schon auf seine Mutter traf, welche ihren Sohn in die Arme schloss. Seit Monaten sahen sich beide nicht mehr und umso mehr freute sich die Krankenschwester über die nächsten Wochen.

„Ist Juleka nicht mitgekommen?"

Nach seiner Schwester Ausschau gehalten, verneinte dies nur Lukas Mutter.

„Juleka ist mehr als wütend auf dich und auch ich kann einfach nicht fassen, was du getan hast. Marinette so zu hintergehen und zu demütigen hat das Mädchen einfach nicht verdient."

Der Einundzwanzigjährige seufzte nur, schien es wohl jeder zu wissen.

„Ich werde dir keine Standpauke oder so halten, immerhin bist du alt genug, aber so eine wie Marinette bekommst du nie wieder, das glaube mir."

Der Punk sagte nicht weiter dazu, als beide zum Auto gingen und heimfuhren.

Zu Hause angekommen, machte sich die Krankenschwester bereit für die Arbeit, während Luka seinen Koffer auspackte und erst einmal Duschen ging.

Eine Stunde ist bereits vergangen und langsam wurde der Gitarrist immer Nervöser, umso näher er der Dupain-Cheng Bäckerei kam.

Er wusste nicht wie Marinette oder ihre Eltern auf ihn reagieren, aber sicher wird das Widersehen nicht herzlich sein.

An der Tür angekommen, atmete der Musikstudent noch einmal tief durch, als er eintrat und das Glöckchen über der Tür einen neuen Kunden ankündigte.

„Guten Tag, was kann ich..."

Sabine brach ab, als sie sah, wer gerade in den Verkaufsraum kam.

„Hallo Sab...Madame Cheng, ich wollte fragen ob Marinette da ist?"

Hoffnungsvoll sah der Einundzwanzigjährige zu der Frau, welche jedoch nur ihren Kopf schüttelte.

„Marinette will dich nicht sehen, also geh jetzt bitte."

Sabine versuchte ruhig zu bleiben, obwohl in ihr ein Sturm wütete. Sie und ihr Mann hatten bereits die Befürchtung, der Ex ihrer Tochter würde hier auftauchen, jedoch war da eine winzige Hoffnung, Luka würde sich dies nicht trauen.

„Madame Cheng, ich weiß, dass ich Riesen Mist gebaut habe und glauben Sie mir, ich wollte nie, dass Marinette es herausfindet. Dennoch ist es passiert und ich möchte einfach die Möglichkeit haben mit ihr zu reden."

„Luka ich sag es nur noch einmal, geh bitte, du hast unserer Tochter bereits genug leid angetan."

Ernst sah die Frau zu den Studenten, als man ein Poltern aus der Backstube hörte.

„Habe ich gerade den Namen Luka gehört?"

Wütend und mit einem Nudelholz in der Hand kam Tom in den Verkaufsraum, woraufhin der Türkis-schwarzhaarige erschrocken zurückwich.

„Tom bitte beruhige dich."

Marinettes Mutter wollte gerade zu ihrem Mann, welcher das Nudelholz immer wieder in seine Hand schlug und auf den einundzwanzigjährigen zuging.

„Wie kannst du es wagen in meine Bäckerei zu kommen? Verschwinde gefälligst und komm meiner Tochter ja nicht zu nahe, sonst vergesse ich mich und werde dich Krankenhausreif prügeln!"

Seine Hände gehoben, versuchte Luka den Bäckermeister zu beruhigen, was gar nicht so einfach war.

„Ich weiß Sie beide hassen mich, jedoch möchte ich doch nur die Möglichkeit bekommen, mit Marinette zu reden und ihr alles zu erklären. Ich liebe nur sie und die anderen Frauen waren nur etwas fürs Bett, dahinter steckten keinerlei Gefühle."

„Ich wusste von Anfang an das du nicht gut genug für unsere Tochter bist, das die Beziehung ein Fehler ist, aber zu sagen, dass dir die anderen Frauen nichts bedeuten, soll das Ganze jetzt besser machen, oder was?"

Luka wusste nicht, was er dazu sagen sollte, da ihm die ganze Situation jedoch zu viel wurde, verschwand er lieber aus der Bäckerei, musste er anders versuchen mit Marinette zu sprechen.

Bei sich zu Hause angekommen, traf der Punk dann auf seine Schwester, welche ihren Bruder kurz anschaute, jedoch ihren Blick prompt anwandte.

„Hey Juleka, schön wieder hier zu sein. Wie geht's dir eigentlich? In letzter Zeit hatten wir ja keinen wirklichen Kontakt."

„Mir geht's gut im Gegensatz zu Marinette. Wie konntest du ihr das nur antun? Ich habe echt gedacht, du hättest dich geändert!"

Wütend sah Juleka zu ihrem Bruder, welcher nur seine Augen verdrehen konnte.

„Hör mir mal zu, mir reicht es schon, wenn alle anderen mir ständig meine Affären vorhalten, aber als meine kleine Schwester hältst du dich gefälligst daraus!"

Langsam reichte es dem einundzwanzigjährigen, war immerhin Marinette die einzige, welche ihm Vorwürfe machen konnte.

„Nein ich halte mich nicht daraus! Marinette ist meine Freundin und dir habe ich damals gesagt, dass du sie ja nicht verletzten sollst!"

Luka wusste nicht, wann er seine Schwester das letzte Mal so wütend sah, erst recht ihm Gegenüber kannte der Punk diese nicht so. Beide hatten nicht das perfekte Verhältnis zueinander, jedoch verstanden sich Bruder und Schwester in der Regel gut miteinander.

„Ich bin in meinem Zimmer, komm wieder, wenn du dich beruhigt hast."

Aus dem Wohnzimmer verschwunden, ließ der Student Juleka einfach stehen, wollte er endlich seine Ruhe haben und Nachdenken.

Sich auf sein Bett gesetzt, seufzte der Punk, als er etwas aus seinem Nachtschrank holte und dies traurig anblickte.

Er hatte sich dieses Jahr so viel vorgenommen, vor allem wollte er den Sommer mit seiner großen Liebe genießen und die letzte Zeit nachholen, in denen sich beide kaum sahen oder miteinander sprachen, da die Prüfungen der Achtzehnjährigen ihr viel abverlangten.

Aber da er nicht mal einige Monate ohne Sex auskommen konnte, hat sich alles verändert. Nach jedem Betrug seiner Freundin gegenüber schwor sich der Gitarrist, dass dies die letzte Affäre war, jedoch kam es immer wieder anders. Warum nur musste Marinette auch in LA auftauchen? Hätte sie ihn nicht überraschen wollen, wären beide jetzt noch glücklich miteinander.

„Ich weiß du willst deine Ruhe, jedoch will ich einfach nur von dir wissen, warum du das..."

Juleka brach ihren Satz ab, als sie sah, was ihr Bruder in der Hand hielt.

Sie wusste nicht warum, jedoch war die Lila-schwarzhaarige plötzlich nicht mehr wütend, sondern hatte sie Mitleid mit ihrem großen Bruder.

„Wann wolltest du ihr einen Antrag machen?"

Sich zu dem jungen Mann aufs Bett gesetzt, legte die Achtzehnjährige ihre Hand auf seine Schulter.

„An ihrem neunzehnten Geburtstag. Ich plane das seit Monaten und jetzt ist alles umsonst gewesen."

Beide schwiegen sich an, als Juleka aufstand und ihren Bruder anlächelte.

„Dann kämpfe um Marinette."

Überrascht sah der Türkis-schwarzhaarige zu seiner Schwester, verstand er nicht, warum sie ihm plötzlich Mut machte.

„Wenn du sie wirklich liebst, dann darfst du nicht aufgeben. Kämpfe um die Liebe deines Lebens und ich weiß auch schon, was du machen kannst."

Stolz sah Juleka zu dem Musikstudenten, als sie diesem ihren Plan erzählte. Abgeneigt war er nicht davon, jedoch musste auch alles so laufen, wie seine Schwester sich das vorstellte.

Das Leben spielt uns einen StreichWhere stories live. Discover now