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Zusammen mit ihrem Mann saß Sabine am Küchentisch, trank von ihrem Tee, während vor ihr der Pudding stand.

„Vielleicht sollten wir doch noch einmal hochgehen! Unsere Kleine ist schon ziemlich lange oben und es ist unheimlich still, man hört sie nicht mal herumlaufen."

Tom sah zu seiner Frau, welche jedoch ihren Kopf schüttelte.

„In ihren Zustand ist Marinette wie ein scheues Reh, du musst ihr Zeit lassen, bis sie von alleine kommt. Sie hat das erste Mal richtig Liebeskummer, das können wir nicht mit damals vergleichen, wenn sie sich nicht traute Adrien ihre Liebe zu gestehen oder er mehr Zeit mit Kagami verbrachte."

Weiter von ihrem Tee getrunken, hörte man von oben plötzlich ein Scheppern und poltern, als das Ehepaar erschrocken aufsprangen und ins Zimmer ihrer Tochter rannten.

Da seine Tochter nicht im Zimmer zu sehen war, brach der Bäckermeister die Badtür auf, als er geschockt stehen blieb. Auch Sabine sah ins Bad, als sie als Erstes das ganze Blut und dann ihre Tochter am Boden sah.

Weinend kauerte diese neben ihrer Wanne, während um Marinette herum tausende von Scherben lagen. Ein kleines Handtuch aus dem Regal genommen, kniete sich die ältere Frau zu ihrer Tochter, als sie ihre Hand einwickelte, welche Stark blutete.

„Marinette was hast du getan? Das ist sicher keine Lösung, erst recht nicht aus Liebeskummer."

Sabine wusste genau, was ihre Tochter vorhatte, sah sie immerhin die Rasierklinge neben ihrer Tochter.

So verzweifelt hatte sie ihr Kind noch nie gesehen und auch das die Achtzehnjährige sogar so weit gehen würde, sich das Leben zu nehmen.

„Wir sollten vielleicht professionelle Hilfe holen?"

Tom sah zu seiner Frau, welche jedoch ihren Kopf schüttelte.

„Man würde sie sofort in eine Anstalt oder ähnliche stecken, wo man Rund um die Uhr beobachtet wird. Das können wir ihr nicht antun. Ich denke wir und ihre Freunde reichen aus, damit es ihr besser geht. Sie hatte heute einen seelischen Zusammenbruch, da sie mit Luka konfrontiert wurde. Ich verarzte ihre Wunde und dann gehen wir zusammen runter und reden."

Sabine ging mit ihrer Tochter aus dem Bad, wo sie ihre Wunde säuberte und verarztete, während Tom die Scherben wegräumte und den Boden säuberte.

„Es tut mir so leid, dass ich euch so einen Kummer bereite."

Mit Tränen in den Augen sah Marinette auf ihre verletzte Hand, als ihre Mutter sachte über die Wange der Achtzehnjährige strich.

„Schätzchen mach dir bitte keine Sorgen, du durchlebst gerade eine schwere Zeit, aber dir kann es nur bessergehen, wenn du unsere Hilfe annimmst. Vor allem mach nie wieder so eine Dummheit wie eben, immerhin wollen wir sicher nicht unsere Tochter beerdigen."

Tom kam ebenfalls dazu, als die Blau-schwarzhaarige nur seufzte.

„Ich verspreche es euch. Zwar hatte ich den Gedanken, aber konnte es einfach nicht zu Ende bringen. Als ich mir dann mein Gesicht gewaschen habe und mich im Spiegel sah, habe ich einfach auf diesen eingeschlagen. Ich sah darin keine Selbstbewusste junge Frau, sondern ein naives Mädchen, welches daran glaubte, dass die Liebe wie in den Märchen ist. Der erste Freund ist auch der letzte und man Heirat, bekommt Kinder und lebt glücklich bis ans Lebensende. Ich bin so naiv."

Der Bäckermeister legte eine Hand auf Marinettes Schulter, als er ihr aufmunternd zulächelte.

„Du bist nicht naiv, Liebe macht oft blind und niemand hätte damit rechnen können, das Luka dich betrügt. Jetzt musst du aber nach vorne schauen und lächeln, zeig ihm nicht, dass er dich zerstört hat, sondern das du ohne ihn klarkommst. Genieße die Sommerferien, solange du noch in Paris bist."

Das Leben spielt uns einen StreichWhere stories live. Discover now