Kapitel 10

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  • Dedicated to Lisa, dankedankedanke <3
                                    

Ich ging auf die Terrasse und hatte sofort das Gefühl, ich würde stören.
Niall und Al saßen mit dem Rücken zu mir und lachten die ganze Zeit.
Hinter mir traten die anderen auf die Terrasse und sahen den beiden ebenfalls schweigend zu.

„Geht jemand mit mir Fußball spielen?“, fragte ich leicht deprimiert.
Und dann fiel mir ein, wen ich da gerade gefragt hatte.
Mist, jetzt konnte ich nicht mehr zurück.
Ich drehte mich zu den vieren um und sah vorwiegend Liam an.

„Liam?“, fragte ich. Er nickte.

„Klar. Jetzt sofort?“, wollte er wissen.

„Ja, bitte.“

„Wieso fragst du nicht mich?“, fragte Harry gespielt beleidigt. Ich verdrehte die Augen, atmete einmal tief durch und beschloss, über meinen Schatten zu springen.

„Spieltihrallemit?“, nuschelte ich so schnell ich konnte und hoffte, niemand hatte mich verstanden.
Andererseits wollte ich einfach nur Fußball spielen, ob ich dabei Promis fertig machte oder irgendjemand anderen war mir herzlich egal, hauptsache ich konnte mich auspowern.

„Ich geh meinen Ball holen.“, sagte Louis, der erstaunlich ruhig geworden war in den letzten fünf Minuten.
Mit einem klitzekleinen Funken Sorge sah ich ihm hinterher, bis er um die nächste Ecke verschwand und zwei Minuten später mit seinem Ball wieder kam.
Er lächelte mich schief an und zog dann eine Augenbraue hoch, als ich ebenfalls lächelte.
Was um alles in der Welt war bitte los mit mir?

„Dann machen wir sie mal fertig!“, rief Louis, als wir auf dem kleinen Fußballfeld standen und uns in Mannschaften aufteilten. Es klang wie ein Schlachtruf.

„Ich, Josy und Zayn gegen dich und Harry.“, beschloss Liam. Harry sah aus, als wollte er sich beschweren, aber Louis boxte ihn gegen die Schulter und seine Augen blitzten auf.

„Zayn spielt schon mal beschissen, wenn Josy halb so gut spielt wie er, haben wir locker gewonnen, auch wenn wir nur zu zweit sind...“, sagte er zu Harry. Dieser nickte und warf mir einen siegessicheren Blick zu.
Wir werden sehen wer nachher noch lacht, dachte ich.

„Sturm oder Torwart?“, fragte Zayn mich. Er sah so aus, als war er sich jetzt schon sicher, dass wir kläglich verlieren würden.

„Sturm.“, sagte ich fest. Er nickte und verschwand im Tor. Liam wurde offensichtlich die Aufgabe der Verteidigung zuteil.

„Lou spielt im Verein, pass auf okay?“, raunte er mir zu als ich an ihm vorbei lief.

„Zeit zum Trainieren wird er auf Tour ja wohl kaum haben.“, schloss ich messerscharf. Liam grinste.

„Gut erkannt. Ich hoffe, du bist gut.“, rief er mir hinterher.

Zwei Minuten später lagen wir 3:1 vorne, was allerdings auch daran liegen konnte, dass Harry und Louis mich anstarrten als wäre ich vom Mond gefallen, als ich mit dem Ball an ihnen vorbei rannte und ihn locker zwischen den als Tor vorgesehenen Wasserflaschen versenkte.

„Gott sei Dank bist du bei uns. Das ist vermutlich das erste Mal, dass Louis und Harry mal nicht gewinnen.“, sagte Liam lachend zu mir, als ich das fünfte Tor auf meinem Konto hatte.
Nach weiteren zehn Minuten beschloss ich, sehr zu Zayns und Liams Missfallen, dass ich die beiden genug gequält hatte. Liam konnte gar nicht genug von den doch recht entsetzten Gesichtern bekommen.
Mit dem Ball unter dem Arm und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht ging ich neben den anderen zurück zum Hotel.

„Woher kannst du das alles?“, fragte Louis beeindruckt.

„Sieben Jahre Verein und nur männliche Freunde.“, antwortete ich trocken.

„Muss ich eifersüchtig werden?“, fragte Harry frech. Ausdruckslos sah ich ihn an.

„Falsche Frage...“, murmelte Liam und stieß ihn mit dem Ellenbogen an.
Ich legte meine Hand auf seinen Arm und lächelte ihn an.

„Danke, Liam.“, sagte ich. Er lachte und verbeugte sich leicht.

„Stets zu Diensten.“, antwortete er salutierend. Ich grinste.

„Das ist das erste Mal, dass man sie mal glücklich in unserer Nähe sieht...“, raunte Louis Zayn zu, allerdings war seine ‚Flüsterstimme’ nicht gerade die leiseste, sodass ich jedes Wort verstand und mich leicht genervt zu ihm umdrehte.

„Idiot.“, sagte Zayn kopfschüttelnd und verpasste Louis eine halbherzige Kopfnuss.

„Tut mir leid.“, nuschelte Louis und sah betreten auf den Boden. Er sah einfach niedlich aus und ein Lächeln zwang sich auf mein Gesicht.

„Kein Problem.“, seufzte ich. „Es ist nur nicht so einfach, glücklich zu sein und ich wurde schon zu oft enttäuscht um es einfach so zu riskieren.“
Mist, ich wurde sentimental.
Wir kamen an der Haupttür des Hotels an und Harry hielt mir die Tür auf. Ich rang mich dazu durch, ihn anzulächeln und es fühlte sich sogar ganz gut an, mal nett zu ihm zu sein.

„Danke.“, sagte ich. Er nickte leicht mit dem Kopf und wir betraten alle die Lobby. Von hier aus konnte man die Terrasse sehen.
Von Al war weit und breit keine Spur, ebenso wenig wie von Niall.
Ich holte tief Luft.
Na toll.

„Was machen wir jetzt? Es ist halb zwölf...“, sagte Louis abenteuerlustig.
Zayn und Liam gähnten gleichzeitig, was mich zum Lächeln brachte.
Ich lächelte oft heute Abend.

„Vielleicht gehen wir einfach ins Bett?!“, schlug Liam vor.

„Ja, vielleicht gehen wir ins Bett...“, sagte Harry zweideutig und sah mir eindringlich in die Augen. Innerlich schüttelte ich lachend den Kopf über seine Andeutungen.
Äußerlich zwang ich meine Mundwinkel nicht zu zucken.
Wir bogen in den Gang zu unseren Zimmern ein und blieben dann vor meiner Tür stehen.

Schlaf täte uns allen glaube ich ganz gut.“, entgegnete ich sarkastisch und sah Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an. Louis brach in Gelächter aus und Harrys Gesicht nahm einen leichten Rotton an.
Ich erwischte mich dabei, wie ich darüber lächelte.
Mist, was war nur los mit mir?
Nervös fuhr ich mir durch die Haare.

„Okay, ich geh dann mal...ins Bett...“, sagte ich leise. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte Harry mich sanft auf die Wange geküsst und Louis mich kurz umarmt.
Zayn lächelte und Liam warf mir ein wissendes Grinsen zu, als ich rot wurde.
Super.
Gut gemacht, Josy! Ganz ausgezeichnet!
Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
Und dann stand ich ein paar Minuten einfach nur an der Innenseite der Tür angelehnt und atmete tief durch.
Irgendwann ging ich zu meinem Bett, warf mich darauf und rief Isi an.

„Isimaus, wer von denen hat eine Freundin?“

Love Turns You Upside Down (Book 1)Where stories live. Discover now