Kapitel 23

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Der Platz neben mir war kalt und leer. Zwangsläufig öffnete ich meine Augen, um nachzusehen, wo Louis war. Mein Blick schweifte durch das Zimmer, doch hier war er nicht. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen sinken.

Ich hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Fynja war eine Kokosnuss auf den Kopf gefallen und alles, was sie danach noch gemacht hatte, war dummes Zeug brabbeln. Außerdem war eine Palme abgebrannt und Liam hatte ein kleines Kind aus dem Meer gerettet.

Merkwürdig.

Irgendwann beschloss ich, dass es zu warm war, um noch länger im Bett zu bleiben. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits Mittag war und ich mehrere Anrufe meiner Schwester verpasst hatte.

Also rief ich sie zurück, während ich von Louis’ Zimmer in mein eigenes wechselte.

„Ja?“, meldete sie sich. Ihre Stimme klang etwas gehetzt.

„Isi? Was machst du? Und wieso hast du mich so oft angerufen?“, fragte ich.

„Ich bin grad im Flugzeug, wir fliegen alle zu euch.“, erklärte sie. Ich gab ein ‚Tztztz’ von mir.

„Man soll im Flugzeug nicht telefonieren!“, sagte ich in meinem schönsten Lehrerton. Dann erst realisierte ich, was sie gesagt hatte. „Moment mal, wer ist ‚alle’?“, wollte ich vorsichtig wissen.

„Ich dachte schon, du fragst nie. Ich, Mama, Papa, Flynn, Luke und Chris.“, klärte sie mich auf. Meine Augen wurden groß.

„Wieso um alles in der Welt habt ihr denn die Jungs mitgenommen?“, fragte ich entsetzt. Ich hörte Isi leise lachen.

„Naja, Mama dachte, sie müsste etwas gut machen, weil sie dich zu Fynja und Elyas verbannt hat und die beiden gar keine Zeit haben. Sie dachte, du bist die ganze Zeit alleine, weil du ‚One Direction’ ja auch nicht magst… Ich hab ja versucht, sie vom Gegenteil zu überzeugen, doch sie wollte mir nicht glauben, dass du sie mehr als magst.“, lachte sie. Kopfschüttelnd klemmte ich mir mein Handy zwischen mein Ohr und meine Schulter und begann, aufzuräumen. Wenn meine Mutter mein Zimmer in diesem Zustand sah, würde sie vermutlich in Ohnmacht fallen.

„Darf ich noch erfahren, wann ihr gedenkt, hier anzukommen?“, seufzte ich und trug einen Berg Wäsche ins Bad.

„In…zwei Stunden ungefähr.“, antwortete Isi. Ich grummelte irgendetwas Unverständliches.

„Im Flugzeug darf nicht telefoniert werden.“, sagte eine hochnäsig klingende, weibliche Stimme im Hintergrund. Isi schnaubte nur.

„Bin gleich fertig.“, teilte sie der Frau trocken mit. Dann herrschte kurz Schweigen. „Glaubt die im Ernst, wenn sie mit ihren falschen Augenbrauen wackelt und mit ihren angeklebten Wimpern klimpert, höre ich auf zu telefonieren? Von ihren Brustimplantaten mal ganz zu schweigen…“, sagte Isi sarkastisch. Ich hoffte wirklich, die Frau, die ich für eine Stewardess hielt, hatte das nicht mitbekommen.

„Vielleicht solltest du das tun…“, schlug ich vor. Sie stöhnte.

Love Turns You Upside Down (Book 1)Where stories live. Discover now