6. Kapitel

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Keine Ahnung, wie lange ich hier schon im Sand liege, aber es ist mir auch egal. Ich schaue hoch in den strahlend blauen Himmel und denke einfach mal an nichts. Nach einiger Zeit höre ich leise Schritte hinter mir. Neben mir lässt sich jemand in den Sand fallen und bleibt dann sitzen. Ich schaue langsam nach links und sehe Justin neben mir sitzen. Sein Blick schweift über das Meer und ich weiß nicht, ob ich was sagen soll oder einfach ruhig bleiben soll. Ich entscheide mich dafür, den Moment noch etwas zu genießen und schaue wieder nach oben.

„Schön hier, oder?", fragt Justin plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, dabei bleibt sein Blick dem Meer zugewandt, „Früher bin ich jeden Tag hierher gekommen."

„Ehh, ja, es ist toll hier.", erwidere ich und schaue ihn an. Jetzt sieht er auch zu mir und lächelt mich an, „ich find es echt nett von euch, uns hier Urlaub machen zu lassen.

„Ach, das ist doch kein Problem. Ich freu mich, dass ihr hier seid. Ehrlichgesagt ist es ein aber ein komisches Gefühl, plötzlich wieder jemanden, oder eher gesagt Frauen, im Haus zu haben." Ich fange an zu lachen und irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Ferien nicht allzu schlecht werden.

„Eigentlich sollte ich dir Bescheid sagen, dass das Essen fertig ist.", Justin steht langsam auf, „Kommst du?" Jetzt sieht er mich fragend an und hält mir seine Hand hin. Ich nehme sie und lasse mir von ihm helfen, aufzustehen. Seine Hand fühlt sich warm an und... irgendwie richtig. Während dem Rückweg zum Haus erzählt mir Justin, dass er noch eine Woche Schule hat bevor seine Sommerferien beginnen. „Aber dann hab ich Zeit und zeig dir ein bisschen die Gegend, okay? Mein Vater hat schon ein ganzes Programm aufgestellt und Sachen rausgesucht, die er euch unbedingt zeigen möchte." Lachend betreten wir das Haus. Wow, das riecht aber lecker! „Ist dein Vater Koch von Beruf?", frage ich Justin. Der guckt mich zuerst verwirrt an, fängt dann aber lachend an zu erzählen: „Haha, nein, er ist Polizist. Aber er kocht sehr gerne. Deswegen ist unser Haus auch öfters voll mit seinen Freunden an den Wochenenden. Er liebt es, sie zu bekochen." Volltreffer! Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal einen Mann kennenlerne, der so gut kochen kann! Aber da habe ich mich wohl geirrt, denn als wir später am Esstisch platznehmen, traue ich meinen Augen nicht. Da stehen ungefähr zehn verschiedene Schüsseln und Platten mit allem Möglichen drauf. Begeistert probiere ich nach und nach alles und überhäufe Steve mit Komplimenten was das Essen angeht. Insgeheim bin ich auch sehr froh, dass Steve so gerne kocht, denn, na ja, also meine Mutter kocht zwar gut und gerne, aber ihr Essen ist nichts im Vergleich zu Steves.

Nach dem Essen helfe ich Steve beim Abräumen und er versichert mir noch einmal, wie schön er es findet, dass wir uns entschlossen haben ihn und Justin zu besuchen. Er muss meine Mutter wirklich gern haben. Aber ich denke nicht, dass die zwei sich im Sinne von „Mehr-als-nur-Freunde" gern haben. Sie sind einfach nur wirklich gute Freunde und meine Mutter hat mir erzählt, dass Steve sowas wir ihr großer Bruder ist. Ihre Gastfamilie, in der sie während ihres Aufenthalts in den USA lebt, war sehr eng mit Steves Familie befreundet, wodurch die beiden sich auch kennengelernt haben.

Als wir mit dem Abwasch fertig sind, gehen wir ins Wohnzimmer, wo meine Mutter und Justin sich irgendeine Quizsendung ansehen. „Justin, zeigst du Lea bitte ihr Zimmer.", fordert Steve Justin auf. Justin steht auf und kommt auf mich zu. „Na dann komm mal mit."

Dadurch, dass ich fast unseren gesamten bisherigen Aufenthalt am Strand verbracht habe, habe ich mir noch gar keine Gedanken darum gemacht, wo ich denn schlafen werde. Ich folge Justin die Treppe hinauf. Oben angekommen fängt er an mir die ganzen Räume zu erklären. „Also, dass hier", er zeigt auf die erste Tür rechts, „ ist das Schlafzimmer von meinem Dad, das nächste auf dieser Seite ist das Badezimmer." Ich nicke mit dem Kopf, denn sprechen kann ich im Moment nicht. Wahrscheinlich sehe ich aus wie ein Trottel, denn ich schaue mich mit großen Augen im Flur um. Wenn mir Justin jetzt sagen würde ich müsste im Flur schlafen, hätte ich wahrscheinlich laut „Ja!" gerufen. Wirklich, der Flur würde mir schon reichen. Er ist doppelt so groß wie mein Zimmer in Deutschland. Warum die beiden so ein großes Haus haben beziehungsweise wo sie das ganze Geld her haben traue ich mich aber nicht zu fragen. „Das erste Zimmer auf der linken Seite ist das erste Gästezimmer. Da wird deine Mutter schlafen. Und das zweite Zimmer auf der Seite ist unser Hobbyraum oder wie du es auch nennen willst. Da haben wir Bücher, ein Klavier und noch anderen Kleinkram." Justin tut so, als wäre das das normalste auf der Welt, doch ich komm gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. „Wow, das ist, wow!" Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Justin zuckt nur mit den Schultern und fängt an, wieder in Richtung Treppe zu gehen. „Ehm, ich will ja jetzt nicht unhöflich sein, aber, wo schläfst du und wo schlaf ich?" Justin fängt an zu lächeln und gibt mir ein Zeichen ihm zu folgen. Hinter der Treppe sehe ich plötzlich noch eine Tür. „Voila, mein kleines Reich!"

Ich fass es nicht. Hinter der Tür verbirgt sich noch ein Flur. Zwar nicht so groß wie der Erste, aber den hier würde ich auch noch nehmen. Ich sehe zwei Türen auf der linken und zwei auf der rechten Seite. „Also", fängt Justin an zu erklären, „das hier", er zeigt auf die erste Tür auf der linken Seite, „ist mein Zimmer. Das dahinter ist das Badezimmer. Das erste auf der linken Seite ist dein Zimmer und die zweite Tür auf der rechten Seite ist das Wohnzimmer." Ich muss ihn wohl ziemlich komisch angeguckt haben, denn Justin fängt laut an zu lachen. „Häh, das versteh ich nicht, wieso noch ein Wohnzimmer?"

„Na ja, denkst du ich möchte die ganze Zeit mit meinem Vater TV gucken? Da habe ich meinen eigenen Fernseher." Achso, jetzt versteh ich. Ich habe zuhause in Deutschland natürlich auch einen eigenen Fernseher, nur steht der bei mir im Zimmer und nicht in einem extra Wohnzimmer. „Möchtest du dein Zimmer sehen?", fragt Justin mich jetzt. Das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und ich stürme auf mein Zimmer zu. Nachdem ich die Tür geöffnet habe, trifft mich der Schlag. Unbeschreiblich. Das Zimmer ist lichtdurchflutet da eine ganze Seite der vier Wände aus Glas besteht. Durch die Fenster sehe ich das Meer. Alle Möbel im Zimmer sind weiß. Und das Bett erst. Es ist riesig und die Decke und die Kissen sind lila. Meine Lieblingsfarbe. Gegenüber vom Bett steht eine Kommode, ebenfalls mit lila Accessoires bestückt. Nachdem ich mich mit dem Rest des Zimmers vertraut gemacht habe, fange ich an meine Sachen auszupacken. Als ich damit fertig bin, ist es schon nach zwölf und ich lasse mich erschöpft in mein Bett fallen. Durch die gekippten Fenster höre ich das Meer rauschen und schlafe schon nach wenigen Minuten ein. Wovon ich träume? Von dem tollsten Urlaub seit Jahren.

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Juhuuuu da ist es endlich! :) Es tut mir sooooooooooo unendlich Leid, dass ich jetzt erst uploaden konnte, aber im Moment läuft alles nicht so wirklich rund und ich habe soviel zu tun mit Schule, Lernen und Fahrschule. Aber jetzt sind Ferien und ich versuche mehr zu schreiben!

Ich habe das Kapitel schnell geschrieben, also bitte entschuldigt Rechtschreib- oder Grammatikfehler!

Vielen Dank an alle, die trotz der langen Wartezeit noch weiterlesen! Bitte votet und kommentiert, damit die Story noch mehr Leser bekommt! Außerdem wär es super wenn ihr euren (Wattpad)- Freunden hiervon erzählen würdet, damit die Story bekannter wird!

Bis zum nächsten Mal, eure Ann <3

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⏰ Última actualización: May 04, 2013 ⏰

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