Kapitel 8 Teil 3

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Harry schreckte auf und sah sich um.
Snape stand gegenüber von ihm und sah ihn mit einem leeren Blick an.
Harry suchte nach der Quelle der Stimme, doch erst als er sich ganz umgedreht hatte, sah er sie.
„Warum hab ich immer das Gefühl, dass ich kotzen muss, wenn ich dich sehe?" Fragte er, während er seinen Zauberstab zückte.
„Nana Harry, wir wollen doch nicht handgreiflich werden oder? Lass uns das wie...Zivilisierte Menschen regeln."
Harry war wie immer angeekelt, als er die Stimme von dem Huffelpuff hörte.
Sein ganzer Hass, seine Wut und seine Angst, was mit Severus war, konnte er nur schwer zügeln.
Wenn er Alexander zeigen würde, wie traurig und wütend er war, würde er nur leichtes Spiel haben - bei was auch immer.
„Okay-" brachte er mühsam heraus, „Dann sag mir, was mit Severus los ist."
„Ach Harry, dem geht's gut...also, dass ich wahrscheinlich Ansichtssache, aber..." er ließ den Satz offen und sah Harry grinsend an. Harry starrte zurück und wartete auf ein Zeichen, wartete darauf, dass er Severus auch nur anfassen würde und er würde ihn verhexen.
„Aber", sprach Alexander langsam weiter und sein Gesichtsausdruck veränderte sich von einem Grinsen, zu einem hasserfüllten Blick zu Severus und einen fast schon sehnsüchtigen zu Harry, „lass uns doch erstmal über uns reden. Über dich und mich!" Dabei kam er einen Schritt auf Harry zu. Harry wich nicht zurück, doch hasste sich selbst noch mehr dafür, dass er so klein war. Deswegen drückte er seinen Zauberstab im Rücken noch fester. Wer weiß, wann Alexander wirklich handgreiflich werden würde „Es gibt kein „uns" zwischen dir und mir, Alexander." Er blickte zu dem ihm so verhassten Huffelpuff und ließ dann sein Blick kurz zu Severus gleiten, nur um zu schauen, ob es ihm noch gut geht. Als er den verträumen Gesichtsausdruck sah und die gelangweilte Körpersprache von seinem Slytherin sah, musste er fast lächeln.
Es war so ungewohnt, dass der Tränkeprofessor auch mal desorientiert wirken konnte.
Für einen Moment hatte er alles um sich herum vergessen. Hatte die missliche Lage vergessen und sah nur noch Severus, denn er merkte, dass er ihn immer mehr leibte - wenn das überhaupt noch möglich war.
„Hör auf, ihn ständig so anzuschauen" schrie Alexander und holte Harry somit in die Wirklichkeit zurück. Er sah wieder in die Richtung des Huffelpuff, der nun näher gekommen war.
In anderen Situationen wäre er zurück gewichen. Aber da war sein Gegner auch Voldemort gewesen, gegen den er gekämpft hatte und der wusste, dass Harry Angst hatte und Harry wusste, dass er so oder so ermordet worden wäre.
Doch das hier war anders. Hier ging es nicht um sein Leben, sondern um das von Severus. Und Harry dachte - hoffte inständig - dass Alexander nicht so weit gehen würde, dass einer sterben würde.
Doch als er das Gesicht sah, welches er schon so lange gekannt hatte, oder zum mindestens gedacht hatte, er würde es kennen, nahm im seine Hoffnung.
Alexanders Augen blitzen auf und Harry konnte jedes einzelne Gefühl in ihnen wahrnehmen. Er sah Neid, Sehnsucht, Trauer und Schmerz. Und diese Gefühle verwandelten sich in einem kurzen Moment in Hass und Wahnsinn.
Sie standen dort, mit genügend Abstand. Dann fing Alex an zu sprechen. Harry nahm das als die Chance, darüber nachzudenken, wie er und Severus heil aus dieser Lage kommen würden, aber so lange er nicht wusste, was mit Severus los war, musste er Interesse zeigen.
„Harry, wir waren mal ein wir, du und ich, ein Team" Jetzt kam er doch noch näher. Harry sah, wie Alexader sich zügeln musste, denn es machte ihn rasend, dass Harry so ruhig blieb. „Denk doch mal an all die schönen Stunden, die wir hatten." Harry wartete weiter auf seine Chance, auf den richtigen Moment.
„Ja Alexander, natürlich erinnere ich mich da..." Er wurde unterbrochen, als Alex seine Stimme erhob, um weiter sprechen zu können.
„Es könnte genauso wieder sein. Was findest du nur an diesem Scheusal von Totesser?" kurz sah er hasserfüllt zu Severus, doch Harry folgte seinem Blick nicht, „Er..." Diesmal war es an Harry, ihn zu wütend zu unterbrechen. „Er ist kein Scheusal und ein Totesser war er vielleicht mal, dass ist aber vorbei. Schon lange!" Harry sah, wie Alex seine Hand sinken ließ, die er wohl nach Harry ausgestreckt hatte. Er musterte Harry kurz und dabei trat der Wahnsinn wieder in seine Augen. Er wand sich fluchend ab, drehte Harry den Rücken zu und ging auf Severus zu. „Du schätz ihn falsch ein. Er ist nicht der, für den du ihn hältst"; dabei drehte er sich zu Harry, der schnell seinen Zauberstab wieder versteckte, „- für den ihn alle halten. Er ist vielleicht ein Spion gewesen, aber gerettet hat er uns nicht." Dabei wurde er immer lauter, bis er schließlich schrie. Am Ende drehte er sich wieder weg und Harry sah, wie er Severus vor die Füße spuckte. Dass war zu viel für Harry. Alexander konnte ja denken, was er wollte, aber ihn so nieder zu machen war zu viel. Und wo er ihm schon seinen ekelhaften Rücken präsentierte, wollte Harry zu schlagen.
„STUPOR" schrie er und ein roter Blitz flog auf den Huffelpuff zu. Doch anstatt das der Fluch ihn traf, prallte er irgendwo in der Luft ab und flog an die Wand, von der einige Steine abbröckelten. Nun flogen die letzten Eulen aus dem Turm.
Genau wie beim letzten Mal wurde Alexander wieder nicht verletzt, dachte Harry, doch diesmal wusste er, wieso. Es war Severus.
Diese Tatsache ließ ihn schlucken und er wurde starr und war unfähig, sich zu bewegen.
War es Severus? Die ganze Zeit. Der Zweifel und die Trauer, blendeten für einen Moment alles aus.
Als Harry den Fluch gesprochen hatte, hatte Severus seine Arme erhoben, schützend um den Kopf von den Huffelpuff gelegt und dabei noch einen Schutzzauber gesprochen. Auch Alexander hatte bei dem Lärm, als der Fluch die Wand traf, schützend seine Hände um seinen Kopf gelegt. Nach kurzer Stille drehte sich Alex wieder um und starrte Wutentbrannt auf den versteinerten Harry. Als er das verletzte Gesicht sah, grinste er. „Es tut weh, nicht wahr?" fragte er und Harrys Gehirn fing langsam wieder an zu arbeiten. Sein Blick klärte sich und huschte zwischen Severus und Alex hin und her. Egal was mit ihm los war, er wollte Severus nicht verletzten, schließlich wusste Harry, dass er nicht bei klarem Verstand war. „Was hast du mit ihm gemacht" schrie er ihn an. Krampfhaft versuchte er, seine Tränen zurück zu halten. Er wurde wieder kurz gemustert, dann sprach sein Gegenüber, jedoch ohne seine Frage zu beantworten. "Harry Potter, das Goldkind und Held der Zaubererwelt denkt immer, dass es gut für ihn ausgeht." Sein Blick lag jedoch nicht auf ihm als er weiter sprach, sondern huschte wieder zum Slytherin und Harry wusste, spürte, wie er Severus mit Abscheu ansah. „Ich habe es satt, dass mir immer alles genommen wird."
Er drehte sich wieder zu Harry und dieser sah zum ersten Mal eine Träne in den Augen, des anderen, ob vor Wut oder Trauer, konnte er nicht sagen. „Und weißt du wer Schuld daran ist? Dieser Mistkerl von Severus Snape!", dabei deutete er auf Severus hinter sich. Dann sprach er weiter und drehte sich dabei wieder zu Severus. Er hatte wohl keine Angst mehr, dass Harry ihn angreifen würde. Und Harry wusste, dass es eh nichts bringen würde.
„War es eigentlich schön? Hast du es genossen? Dein altes Leben? Man sagt du warst der wandelnde Mörder. Immer einer von den ersten von Voldemort Leuten.
Du hast es nicht verdient zu leben." Wieder spuckte er vor seine Füße. Severus sah nur gelangweilt weiter in das Gesicht vor ihm. Harry wusste nicht, ob es Alexander Genugtuung gab, dass er so mit seinem Lehrer sprechen konnte, oder ob es ihn noch rasender macht, dass es Severus nicht traf. Aber da war Alex selber Schuld.
Erst als die Wörter in Harrys Gehirn ankamen und verarbeitet wurden, machte sich ein Gefühl breit. Es war Angst. Pure Angst.
Er hatte gerade jemanden lieben gelernt. Gerade hatte er Liebe bekommen. Von jemandem, der nicht als seine Familie galt. Und jetzt sollte er ihm genommen werden.
Bevor er sich etwas ausdenken konnte, erfüllte Alex' Stimme erneut den Raum. „Hat er es dir eigentlich erzählt?" Harry hatte keine Ahnung was der Huffelpuff meinte, also schwieg er. Doch Alex hatte wohl gar nicht damit gerechnet, dass Harry ihm antworten würde, denn er redete leise weiter, schaute dabei auf den Boden. Anscheinend erinnerte er sich an etwas.
„Er hat sie umgebracht. Er hat sie einfach umgebracht. Kaltblütig und erbarmungslos. Einfach umgebracht." Harry sah das Gesicht, was nun wieder von Trauer eingenommen wurde. Und zum ersten Mal, wusste er, wie sich der Huffelpuff fühlte. Zwar wusste er nicht, um wen es geht, aber er kannte das Gefühl. Das Gefühl, dass jemand gestorben war. Dass man weiß, die Person kommt nie wieder zurück.
„Wen?" fragte er leise und hoffte, dass es sich vielleicht alles ändern würde. Dass Alexander von seinem Wahnsinn los ließ und Harry ihm dadurch helfen könnte.
Doch er merkte, dass es aussichtslos war, Alexander noch zu helfen, als dieser in den Raum schrie „Meine Mutter!" Harry sah die Tränen und schluckte. „Aber das hat jetzt ein Ende." Kurz wurde die Eulerei still. Er wartete, was nun passieren würde, seine Zauberstab immer noch in der Hand. Denn er würde Severus um alles in der Welt beschützen. „Aber weißt du was?" er drehte sich wieder zu Harry und dieser fragte sich kurz, warum dem Huffelpuff noch nicht schwindelig geworden ist, weil dieser sich so oft um die eigene Achse dreht.
„Mir ist etwas eingefallen. Ich könnte Snape umbringen, dann wäre mein Erfolgsgefühl aber nur von kurzer Dauer. Schließlich will ich ja, dass er leidet. Und weil du dich ja so sehr gegen mich wehrst, brauch ich dich nicht mehr." Langsam grinste Alexander. „Er wird DICH umbringen. Und weißt du, was das bester daran ist? Er wird sich nicht mal daran erinnern können. Er wird nur wissen, dass du tot bist und es seine Schuld war." Sein Grinsen wurde breiter und dann fing er an zu Lachen. Nur kurz, aber schlimm genug, dass Harry eine Gänsehaut bekam. Er hätte nie gedacht, dass einer seine Schulkameraden, jemals das Gefühl vermitteln könnte, dass Voldemort wieder da ist. Doch Alexanders Lache machte der von Voldemort alle Ehre.
Dann hörte er auf und dröhnende Stille legte sich erneut über die drei. Er schaute zu Harry, dann sah er zu Severus und zeigte mit dem Finger auf Harry.
Schreckerstarrt musste er feststellen, dass wohl nur die Geste reichte und Severus wusste, was zu tun war.
Doch dann fiel Harry etwas ein. Es war nicht nur die Geste, es war der Gedanke. Und Harry hätte sich selbst schlagen können, dass es ihm erst jetzt aufgefallen war.
Severus war unter dem Imperiusfluch.
Es klickte bei ihm und er sah wieder zu Severus, der bedrohlich auf ihn zukam. Er wich langsam zurück, hoffte, dass die Wand noch entfernt war, damit er genug Zeit haben würde, um zu reden.
„Severus. Severus ich bin es. Harry. Harry Potter. Hörst du mich?" Verzweifelt sprach er auf seinen Slytherin ein, um seine Gehirn daran zu erinnern, dass er Harry liebte. „Verstehst du mich? Ich bin es Harry. Du liebst mich doch und ich liebe dich. Wir hatten eine so schöne Zeit, weißt du noch? Erinnerst du dich noch"" Harry blickte ihm die ganze Zeit in die Augen, die, wie er jetzt sah, ganz verträumt und verschleiert aussahen. Dann spürte er die Wand in seinem Rücken.
Doch wie er immer mehr auf Severus einsprach, sah er wie sich der Blick langsam klärte. Immer wieder konnte er das tiefe Schwarz sehen. Severus versuchte nun wirklich gegen den Fluch zu kämpfen. Gegen Alexander.
Doch als Harry von Liebe sprach, schrie Alexander wieder „NEIN. Hör auf damit. Snape töte ihn jetzt!" und das dunkle schwarz verschwand wieder und wurde verdeckt, von der Wirkung des Fluchs.
Harry rutsche die Wand hinunter und schaute traurig zu Severus auf. Eine Träne bahnte sich dem Weg nach draußen und lief über Harrys Wange. Schnell wischte er sie weg.
Er sah die Zauberstabspitze vor sich, den großen dunklen Mann vor ihm, den er lieben gelernt hatte. Er wollte nicht zu Alexander schauen. Wenn er sterben würde, dann wollte er das Gesicht sehen, was ihm am meisten etwas bedeutete.
Zwar konnte er nicht mehr in das tiefe schwarz gucken, in denen er sonst versinken konnte, aber das reichte ihm.
Leise flüsterte er „Ich liebe dich Severus. Vergiss das nicht!"
Dann erklang seine donnernde, tiefe Stimme, die er so vermissen würde.
„AVADA KEDAVRA!"






Oh Gott oh Gott.
Das ist Mal ein Cliff Hänger xD.

Eigentlich wollte ich nichts mehr am Ende schreiben, aber diesmal muss ich es, DENN:
Ich hatte Hilfe von jemandem.
Nämlich der lieben
@Imperfique
Ohne sie hätte ich nicht weiter schreiben können, da ich eine komplette Schreibblockade hatte.

Also ist es ihr verdienst, dass ihr wieder weiter lesen könnt.
Sie hat mir einfach geholfen, dass ich wieder rein komme und den Anschluss finde und dann konnte ich endlich wieder schreiben🎉🤩

Also noch mal dankeeee❤️❤️

Ich würde jetzt sagen, guckt Mal bei ihr vorbei, aber weil sie noch nichts geschrieben hat, gibt's da noch nicht viel zu lese.
Aber ich fände es mega gut, wenn du auch etwas schreibst. xD

Also, dann geht's bald weiter, denn diesmal musst ihr nicht so lange warten.
Ihr könnt ja spekulieren, was als nächstes passiert.

Tschausi ❤️

Snarry/Nur eine Nacht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt