Gefühls-Chaos

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Dustin's POV:
Das war definitiv zu viel Information für einen Abend. Dass Will Mike sehr mochte wusste ich schon immer, aber ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass Mike dasselbe für ihn empfindet. Schon gar nicht seitdem er mit Eleven zusammen ist...zusammen war? Ach keine Ahnung! Meine Mutter würde mich jedenfalls nicht einfach so einen Freund nach Hause fahren lassen, auch wenn ich mittlerweile schon 16 bin. "Sorry, aber du kennst meine Mom ja", meinte ich nur betreten und auch Lucas entschuldigte sich nun: "Ich bin zu Fuß hergekommen, weil mein Fahrrad kaputt ist, 'tschuldige". Wir beide sahen zu Mike, welcher immer noch neben Will auf der Couch saß. Er holte nochmal kurz Luft, sah uns, dann Will an und wisperte: "Vielleicht...vielleicht könnte ich dich nach Hause fahren".
Will's POV:
Ich hielt den Atem an. Jahrelang hatte ich meinen Drang, durchgängig bei Mike sein zu wollen, unterdrückt und jetzt bot er mir an mich nach Hause zu fahren? Ich spürte, wie ich etwas rot wurde und blickte beschämt nach unten. Langsam nickte ich und ließ mir aufhelfen. Mike und Lucas stützen mich, während Dustin raus rannte und Mike's Fahrrad holte. Vorsichtig setzten meine Freunde mich darauf und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, setzte Mike sich vor mich. Es war ziemlich eng, weshalb unsere Körper einander berührten. Ein Wirbelsturm an Gefühlen prasselte auf mich ein und ein weiteres Mal wurde mir bewusst, dass ich tatsächlich verliebt war.
Mike's POV:
Ich verabschiedete mich von Dustin und Lucas, dann radelte ich langsam los. Vorsichtig fuhr ich durch die menschenleeren Straßen, ich konnte Will's Körper auf mir spüren und als ich eine Kurve machte, zuckte er kurz zusammen und umklammerte meine Hüfte. "Alles okay?", fragte ich heute schon zum hundertsten Mal und Will murmelte, dass er nur Angst gehabt hatte, vom Rad zu fallen. Obwohl ich gerade wieder eine lange Straße ohne Kurven entlangfuhr, ließ er meine Hüfte nicht los. Ich wusste immer noch nicht, was für ein Gefühl es war, aber es kam wieder und ich spürte die Hitzewelle wieder, diesmal fast überall an meinem Körper.
Will's POV:
"Mike?", fragte ich, als wir nur noch wenige huntert Meter von meinem Haus entfernt waren. "Ja?" "Meine Mom ist nicht zu Hause und Jonathan ist mit Nancy in ihrer neuen Wohnung. Ich wäre also ganz allein und...ich möchte im Moment nicht allein sein...", fuhr ich fort und lockerte meinen Griff. "Wäre es...für dich okay, wenn ich-", fing ich an, doch Mike unterbrach mich. "Geht klar, meine Eltern sind auch nicht da, weil Holly krank geworden ist". Holly war Mike's jüngere Schwester und fast nie krank, weshalb ihre Eltern immer ausflippten, wenn es ihr schlecht ging, und sie sofort ins Krankenhaus fuhren. Ich lächelte kurz, dann lehnte ich meinen Kopf an Mike's Schulter und ließ mich von ihm zu den Wheelers fahren.
Mike's POV:
Bei mir zuhause angekommen, half ich Will, aufzustehen, wobei ich ihn mehrmals vor einem Sturz bewahrte. Nach einer knappen Viertelstunde hatten wir es dann bis in mein Zimmer geschafft und er ließ sich erleichtert auf's Bett fallen. Wir schwiegen einige Sekunden lang, dann ergriff er betrübt das Wort. "Tut mir Leid was bei Eleven passiert ist. Ich wollte nicht, dass das so endet". "Schon gut, es ist nicht deine Schuld. Ich hätte dich nicht bitten sollen, ein Geheimnis draus zu machen, aber...ich weiß nicht...", erklärte ich, nahm meinen ganzen Mut zusammen und erzählte ihm alles.
Will's POV:
Mike setzte sich gegenüber von mir auf's Bett und sah mich an. Sein Blick war gesenkt, aber ich konnte erkennen, dass etwas nicht stimmte. Er setzte seine Erklärung fort. "Als ich mit El zusammen war da...hab ich so ein Gefühl gespürt und...seitdem wir uns geküsst haben empfinde ich das auch für dich, aber...irgendwie ist...El mir immer noch wichtig". Verständnisvoll nickte ich und sah ihm in die Augen. Eine Träne begann, langsam seine Wange hinunter zu kullern und sofort wendete er wieder seinen Blick ab. "Ich...ich weiß auch nicht ich...hab gerade so viele Gefühle und...ich versteh einfach nicht mehr was ich empfinde...für dich und...El", schniefte er leise. Ich verstand, was gerade in ihm vorging. Ich hatte Jahre gebraucht um zu erkennen, dass mein Gefühl wenn ich ihn sah Liebe war. Er machte eine schwere Zeit durch, weil er seine Gefühle nicht mehr richtig zuordnen kann, so wie ich damals. Noch dazu hatte er eine feste Freundin, was das Ganze noch schlimmer machte. Tröstend griff ich nach seiner Hand. "Glaub mir, ich weiß wie du dich fühlst", meinte ich und sein mittlerweile Tränen überströmtes Gesicht sah zu mir rüber.
Mike's POV:
Will rutschte bedenkenlos näher und umarmte mich, so wie ich es früher immer mit ihm getan hatte, wenn es ihm schlecht ging. Bereitwillig umklammerte ich ihn, dieses neuerdings sehr vertraute Gefühls-Chaos breitete sich mehr und mehr in mir aus, doch diesmal schmerzte es nicht, sondern fühlte sich unendlich gut an.
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Schon wieder ein langes Kapitel😂 Ich werde übrigens ab morgen nicht mehr so viel schreiben können, weil ich wieder Unterricht habe. Bitte seid nicht enttäuscht, wenn ich bis Samstag nichts hochlade. Ich hoffe (wie immer), dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat.
Eure Book_addict2509

Byler meets Mileven (eine Stranger things fanfiction)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang