Eleven's Verschwinden-Teil 2

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Eleven's POV:
Nachdem ich Max gestern allein gelassen hatte, bin ich in den großen Wald, an den Hawkins grenzt, gerannt. Zuerst hatte ich überlegt, zu den Klippen zu gehen, aber dort hätten Mike und die Anderen womöglich gefunden. Stattdessen hab ich mich in der alten Blockhütte versteckt, in der Jim und ich damals gelebt hatten. In mir spürte ich nur Trauer, Wut und...Verletzlichkeit. Dank meiner telekinetischen Fähigkeiten war ich immer stärker, als andere und fühlte mich wohl unbesiegbar, nachdem ich 3mal nacheinander mehrere Monster aus der Schattenwelt zerstört hatte. Jetzt jedoch kam es mir so vor als wäre ich aus Glas und würde immer tiefer fallen, bis ich schlussendlich am Boden zerschellte. Wieder brach ich in Tränen aus. Ich setzte mich auf mein Bett, wo Mike und ich Jim einst damit verrückt gemacht hatten, dass wir einander pausenlos küssten. Ich schluchzte. Wieso? Wieso hatte Mike mir das angetan? Wie konnte er mich einfach so vergessen und Will küssen? Liebte er mich nicht mehr? War so viel Zeit vergangen, dass er einfach über mich hinweg gekommen war? Ich spürte ein Gefühl, dass nun meinen gesamten Körper in Besitz nahm. Wut. Ich wurde wütend, wütend auf Mike, auf Will. Wütend auf alle, die mich je so verletzt hatten. Auf einmal hörte ich ein Klirren. Die Fensterscheiben, die Jim erst vor Kurzem wieder repariert hatte, zersprungen um mich herum. Ich schrie. Ich schrie und zwrstörte damit alles um mich herum. Dann begann ich zu weinen. Ich saß inmitten von Trümmern und konnte kaum fassen, was ich gerade bemerkt hatte. Will war gar nicht das Problem, Mike ebenso. Ich war das Problem. Ich war diejenige, die Will aus Wut gegen die Wand geschleudert und gerade eben das gesamte Haus zertrümmert hat. Ich hatte meine Kontrolle verloren. Die Kontrolle, die mich immer so stark gemacht hatte. Die, die dazu geführt hatte, dass Mike mich nicht als Monster gesehen hatte. Und jetzt? Jetzt war ich das Monster, dass nur Schmerz und Verletzungen bringt. Die Tränen strömten nur so über meine Wangen und ich kauerte mich in der Ecke zusammen.
Mike's POV:
Die halbe Polizeiwache war auf Hopper's Befehl hin ausgerückt, um nach El zu suchen. Einige Erwachsene beteiligten sich auch freiwillig an der Suche. Unter anderen auch Joyce Byers, Mom, Nancy und Jonathan. Ich blieb bei Will, der schnell wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und nun den gesamten Tag in seinem Bett oder auf der Couch verbringen musste. Als ich an der Tür klingelte, dauerte es geschlagene 5 Minuten, bis Will öffnete. Sein Fuß war mit einem Kühlverband umwickelt worden und Will stützte sich auf meine Krücken. Ich folgte ihm ins Haus und ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf die Couch und legte seinen Fuß hoch. "Du glaubst gar nicht  wie anstrengend es ist, eine überfürsorgliche Mutter zu haben", lachte er und ich empfand ein prickelndes Gefühl, dass mich nun erfüllte. Will fragte mich, ob ich irgendwas bestimmtes machen wollte, aber grinsend schüttelte ich den Kopf. "Okay, was sollen wir dann tun, während Mom und die Anderen Eleven suchen?", fragte Will jetzt mit wieder ernster Stimme. "Ich hab keine Ahnung", gab ich zurück und setzte mich neben ihn.
Will's POV:
Nachdem wir ein paar Stunden lang geredet und fern gesehen hatten, musste ich den Kühlverband wechseln. Ich wickelte den nassen Lappen von meinem Fuß und ließ wieder eiskaltes Wasser drüber laufen. Als ich den neuen Verband wieder anlegen wollte und meinen Rücken damit wieder zum Schmerzen brachte, griff Mike ein. "Schon gut, ich mach das", sagte er sanft und legte den Lappen behutsam auf meinen angeschwollenen Knöchel. Ich zuckte kurz zusammen, als die Kälte mich traf und stieß ein schmerzerfülltes Zischen aus, als er unbeholfen versuchte, meinen Knöchel damit zu umwickeln. Sofort entschuldigte er sich und versuchte es ein weiteres Mal. Diesmal war er zaghafter und jedes Mal, wenn seine Finger mich berührten, kribbelte meine Haut am ganzen Körper. "Meine Mom meinte, dass der Arzt ein paar angerissene Bänder an meinem Sprunggelenk entdeckt hatte. Ich werde die Krücken  wohl noch mindestens 1 Woche lang brauchen", informierte ich meinen besten Freund, der mir schon seit geraumer Zeit mehr bedeutete.
Eleven's POV:
Ich hörte, wie mehrere Leute meinen Namen riefen. Mist! Niemand sollte mich jetzt finden, ich könnte womöglich wieder jemanden verletzen oder -noch schlimmer- töten. Nein, das musste ich verhindern! Schnell rappelte ich mich auf und rannte in Richtung Hawkins. Ich wusste selbst nicht, was mein Ziel war, bis ich davor stand. Das Hawkins National Laboratory, ein Ort, an den ich mich am Liebsten gar nicht mehr erinnern wollte. Warum war ich ausgerechnet hierher geflüchtet? Ich wollte schon umkehren  als ich eine bekannte Stimme hörte. Papa war gerade nach draußen gekommen und als er mich sah, kam er erschrocken auf mich zugelaufen. "Eleven? Was zur Hölle tust du hier?". Ich konnte nicht denken, ich hatte nur eine Erinnerung im Kopf. Mike, der dachte, Will wäre tot. Der Körper, der aus dem Wasser gefischt wurde. Dann kamen die Worte wie von selbst. "Ich brauche deine Hilfe. Ich...hab Mist gebaut und jetzt suchen sie mich alle. Bitte, du musst mich verstecken. Du musst dasselbe machen, was du damals gemacht hat. Als alle glaubten, Will wäre tot". Papa lächelte. "Natürlich mach ich das, warum kommst du nicht rein?", fragte er und schob mich der Eingangstür entgegen.  Schnell hatte Papa eine Fake-Leiche (was auch immer das ist) organisiert und mir erklärt, dass ich von nun an das Labor nicht mehr verlassen durfte. Steif nickte ich, mein ganzer Körper fühlte sich eingefroren an.
Mike's POV:
Nach ungefähr 2 Stunden bekam ich einen Notruf von Hopper durch mein Funkgerät. "Komm sofort aus dem Haus aus und nimm Will mit. Wir...wir haben sie gefunden". Will und ich sahen einander entsetzt an. Anhand von Hopper's brechender Stimme konnte ich erkennen, dass irgendwas nicht okay ist und ich verließ so schnell wie möglich mit Will das Haus. Die Polizisten sowie einige Andere kamen uns schon entgegen. Mit Tränen in den Augen trug Hopper etwas...nein, jemanden! "Oh mein Gott, ist das etwa-", begann ich und niedergeschlagen nickte Hopper. Er senkte den Kopf um seine Tränen zu verbergen, wohingegen ich einfach losheulte. Natürlich war es peinlich, vor mehr als 20 Leuten zusammenzubrechen, aber das war gerade völlig unwichtig. Eleven war...gestorben. Gestorben, weil ich sie belogen hatte. Ich begann zu taumeln und stieß Will beinah um. Dieser fing sich jedoch gerade noch und humpelte auf mich zu. Ohne Bedenken heulte ich mich an ihm aus. Meine alten Krücken fest umklammernd umarmte er mich und versuchte, mich zu trösten.
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Hey Leute,
von jetzt an wird anscheinend jedes Kapitel so lang, also wundert euch bitte nicht. Hoffentlich hat euch das Lesen dieses Kapitels genauso viel Spaß gemacht, wie mir das Schreiben.
Eure Book_addict2509

Byler meets Mileven (eine Stranger things fanfiction)Where stories live. Discover now