Komplikationen

432 10 3
                                    

Eleven's POV:
Mit vereinten Kräften konnten die Jungs und Max die Tür aufbrechen. Meine Augen waren rot vom vielen Weinen und schnell verließ ich den Raum. Zu Siebt eilten wir die Gänge entlang, auf dem Weg zum Ausgang. Wir waren nur noch mehrere Abbiegungen entfernt, da trat Papa plötzlich aus einer der Türen und wir erstarrten. "Na sieh mal einer an". Seine Stimme war kalt wie Eis und drohend kam er auf uns zu. Wir versuchten, in andere Richtungen zu fliehen, doch dort standen nun mehrere der Wissenschaftler, die mich heute beobachtet hatten. "Anscheinend sind deine Freunde doch schlauer, als ich dachte. Und du? Willst du etwa einfach so mit ihnen gehen?", begann Papa. Ich wusste, was er vorhatte und streckte drohend meine Hand nach ihm aus. "Hör auf damit". Auch meine Stimme wurde kalt und emotionslos. "Und was wenn nicht? Ohne meine Hilfe hast du deine Kräfte doch gar nicht wieder erlangt. Wie solltest du mich also jetzt verletzen?". Papa kam weiter auf uns zu und drängte uns somit zu den Wissenschaftlern. "Komm nicht näher", drohte ich nun, die Hand noch immer erhoben. Plötzlich schien er genug zu haben und nickte den Männern zu. Daraufhin griffen sie meine Freunde an, hielten die zappelnde Max fest und stießen Will zu Boden. Er verlor seine Krücken und aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mike auf den Wissenschaftler einprügelte. Erleichtert spürte ich, wie sich Wut in mir ansammelte, diesmal jedoch auf die Männer und Papa. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich sie alle verletzt, sodass sie entweder ohnmächtig oder unfähig waren, sich zu bewegen. Dann blickte ich zu Papa. Er war kurz erschrocken, dann redete er auf mich ein. "Das kann doch nicht dein Ernst sein. Merkst du nicht, wie sie deine Kräfte ausnutzen? Wie sie dich immer wieder benutzen um mir zu schaden? Und trotzdem hälst du weiterhin zu ihnen. Sie doch! Du beschützt gerade unter anderem einen Jungen, der dich einfach so mit einem seiner Freunde hintergangen hat! Es erscheint mir beinah unnötig, zu sagen, dass der, mit dem du hintergangen wurdest auch unter deinen angeblichen Freunden ist! Ich frage dich jetzt nochmal, bist du sicher, auf wessen Seite du dich da gerade stellst? Bist du sicher, dass ich dein Feind bin, und nicht sie?". Damit traf er wieder diesen wunden Punkt in mir und ich konnte an seinem Gesicht sehen, dass er dies auch bemerkte. "Nein", gab ich ehrlich zu und sah zu den Jungs und Max hinüber. "Aber ich weiß, dass sie mich niemals so ausgenutzt hätten, wie du es jahrelang getan hast. "Ach ja? Dein Freund hat dich doch nur benutzt! Mehr als 4 Jahre lang! Ich wette er hat dich noch nie richtig geliebt, weshalb sonst sollte er jetzt, wo die Gefahr vorbei ist, mit einem anderen rumknutschen?! Sag jetzt bloß nicht, dass du den beiden jetzt einfach so verzeihst!". Nun schrie Papa und seine Worte brachten mich zum Nachdenken. Einen Augenblick später sah ich ihn wieder an. "Du hast Recht. Die Sache zwischen Mike und Will hat mich sehr verletzt", beichtete ich und sah wieder zu Mike, der neben Will auf dem Boden kniete und mich fassungslos anstarrte.
Mike's POV:
Das konnte sie doch nicht ernst meinen! Sie glaubte diesem Arschloch  doch nicht etwa wirklich, dass ich sie nie geliebt, sondern nur wie er ausgenutzt hatte! "El, das was Dr. Brenner sagt ist nicht wahr! Ich habe dich nicht ausgenutzt! Und ich habe dich geliebt, wirklich! Bitte, du musst mir glauben", flehte ich, als sie sich mit starrem Blick zu uns umdrehte. "Mike...du hast mich schon so oft belogen...". Ihre Stimme war voller Trauer, nicht wie ich erwartet hatte voller Zorn. Dann fügte sie entschlossen hinzu: "Und trotzdem glaube ich dir eher, als Papa. Er hat Recht, ich kann dir nicht einfach so verzeihen, aber ich kann wenigstens versuchen, dich zu verstehen". Mit diesen Worten drehte sie sich zu ihrem Vater um, streckte beide Hände wieder aus und ließ ihn mit einem schrillen Schrei durch den Gang fliegen. Er traf die Wand so hart, dass etwas der Tapete abbröckelte, dann blieb er bewusstlos auf dem Boden liegen.
Will's POV:
Eleven sah uns alle nacheinander an, dann wischte sie sich das Blut, das an ihrer Nase herabtropfte, ab und ging auf uns zu. "Kommt, bevor er wieder zu sich kommt", bestimmte sie und lief zielstrebig durch die Gänge. Mike stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich ließ mich von ihm hochziehen und wir rannten los. Mein Knöchel tat unendlich weh und die Prellungen an meinen Beinen und am Rücken stachen wie tausende Nadeln. Trotz der Schmerzen rannte ich weiter bis wir atemlos am Tor angekommen waren. Dummerweise hatte ich die Krücken in der Eile im Labor liegen lassen, sodass ich jetzt stark ins  Wanken geriet. Diesmal waren es Lucas und Dustin, die mich stützten. Max schwang sich auf ihr Fahrrad, blickte für den Bruchteil einer Sekunde zu Mike, und fragte El dann, ob sie bei ihr mitfahren wollte. Eleven nickte und gemeinsam fuhren sie hinter Dustin und Lucas her. Wieder übernahm Mike es, mich auf seinen Rücksitz zu verfrachten und mit mir als Letzter loszuradeln.

Byler meets Mileven (eine Stranger things fanfiction)Where stories live. Discover now