DREIZEHN

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„Ist alles in Ordnung?" Andreas stupste mich spielerisch an. Ich sah meine Hand an, aber ich spürte sie nicht. Chris hat sie so fest zugedrückt, dass ich da kein Gefühl mehr hatte. Der kleine Angeber von Zauberer hatte doch schiss. Ich befreite meine Hand aus seinem festen Griff und fand auch meine Stimme wieder. „Ja, alles in Ordnung! Wow! Aber, wie geht das?" ich schaute es mir ganz genau an. „Berufsgeheimnis" kam es von den beiden gleichzeitig und wir alle drei mussten lachen. Chris stand noch immer sehr nahe hinter mir. Ich drehte mich langsam zu ihm um und schaute ihm direkt in die Augen. „Gib's zu, du hattest schiss!" frech grinste ich ihn an. „Ich?" er kratze sich am Hinterkopf „natürlich nicht!" er stritt es ab. Aber ich wusste, was ich gesehen und vor allem gespürt hatte.

„Bruder, du hattest schiss und du hättest dir fast in die Hosen gemacht." Andreas deckte die Guillotine wieder mit dem Tuch zu und schob sie in eine Ecke. „Braucht ihr mich noch oder kann ich jetzt nach Hause gehen?" das ganze kostete mich doch mehr Kraft als ich erwartet hatte. Ich war total fertig. „Wir brauchen dich noch" Chris zauberte 3 Becks hinter seinem Rücken hervor „wir müssen doch noch auf deinen ersten Arbeitstag anstossen." Er streckte mir ein Bier entgegen, was ich nur zu gerne nahm. Genau das brauchte ich jetzt.

Wir setzten uns draussen auf die Laderampe und lehnten uns an die Wand. Wir erwischten gerade noch die letzten Sonnenstrahlen, ehe sie ganz unter ging. „Auf eine gute Zusammenarbeit" Andreas prostete mir zu. „Wir freuen uns wirklich, dass du jetzt zu unserem Team gehörst!" „Danke, für die Chance, die ihr mir hier gibt." Wir vertieften uns in unzählige Gespräche und lachten um die Wette, bis Andreas Handy klingelte. Es war seine Frau und fragte, wann er den nach Hause kommt. Er verabschiedete sich von uns und ging zu seinem Haus rüber. Jetzt waren Chris und ich allein und ich wusste gerade nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.

Anfänglich schwiegen wir uns nur an und starrten in die Abenddämmerung. „Chris? Versprichst du mir was?" ich lehnte meinen Kopf an die Wand und sah zu ihm rüber. Er lehnte seinen Kopf ebenfalls an die Wand und sah mich an „natürlich, alles was du möchtest" seine Augen funkelten mich an. Er macht mich nervös, wenn er mich so ansieht. Luana du musst einen klaren Kopf behalten, er ist dein Chef.

„Versprichst du mir, dass ich nie wieder eure Assistentin spielen muss?" Er kniff sich die Augen zu und grinste „du hattest schiss?" er konnte sich das Lachen nicht verkneifen. „Natürlich nicht, aber du!" ich forderte ihn heraus. „Ich? Auf keinen Fall, ich bin mir das gewohnt" er winkte ab und zuckte lässig mit den Schultern. „Natürlich, wie konnte ich das vergessen, der Zauberer ist sich das ja gewohnt" spielerisch nahm ich einen Schluck Bier, ich kam gerade so richtig in Fahrt. Provozieren kann ich.

„Du bist ganz schön frech" stellte er fest. „Hmm...kann schon sein" ich biss mir dabei auf die Lippe „..aber versprichst du's mir?" fragte ich nochmals nach. „Was genau?" er schaute mich immer noch mit diesem Blick an. „Das mit der Assistentin?" hatte er das jetzt wirklich schon wieder vergessen? „Ach so, ja das war doch nur..." er sperrte seine Augen auf und wandte seinen Blick von mir ab.

„Das war was?" „Nichts, alles gut" „Chris?" ich wusste, dass er mir etwas verheimlichte. Er drehte sich jetzt ganz zu mir „Luana, hör zu, dass war nur ein Spass. Die Illusion ist nicht neu, wir haben die schon mehrmals aufgeführt. Wir mussten sie auch nicht testen. Es tut mir leid, wir wollten einfach nur..." er redete sich gerade um Kopf und Kragen was total süss aussah.

„Alles klar, ich verstehe. Ihr wolltet einfach nur euren Spass mit der neuen haben?" Ich fing lauthals an zu lachen „Das ist euch gelungen." „Du bist nicht sauer?" da war sein Lächeln wieder. „Soll ich dir was verraten?" ich beute mich zu ihm rüber und flüsterte ihm ins Ohr „Ihr habt euch mit der falschen angelegt, das bekommt ihr 3-fach zurück. Im Pranken bin ich besonders gut."

Er grinste in sich hinein und drehte seinen Kopf zu mir, zwischen uns waren nur noch wenige Zentimeter. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich spürte seinen Atem. Ich biss mir auf meine Lippen und sah ihm abwechselnd in die Augen und auf seine Lippen. Ich nahm nichts mehr um mich wahr, ich hatte nur Augen für ihn. Der Moment war perfekt...

„Luana, dein Handy!" er senkte seinen Blick und drehte den Kopf von mir weg. „Was?" „Dein Handy" Ich schloss meine Augen und schnaubte einmal tief durch. Wer um Himmels Willen hatte ein so beschissenes Timing jetzt anzurufen. „Bianca" ich stand auf und telefonierte kurz mit ihr. Ich war ja nicht genervt.

Ich beendete das Telefonat und sah zu Chris rüber. "Bianca holt mich in ein paar Minuten ab" kaum ausgesprochen fuhr sie auch schon auf den Hof. Chris kam auf mich zu und umarmte mich "komm gut nach Hause." "Du auch!" ich löste mich von ihm und stieg bei Bianca ins Auto. "Was strahlst du den so übers ganze Gesicht? Sie lies den Motor laufen.

"Nichts, alles gut!" ich sah nochmals in Chris Augen, ehe Bianca vom Hof fuhr.

I call it MAGIC when you're around meHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin