Kapitel 108 ♥

3.6K 137 11
                                    

Das war das erste Aufeinandertreffen von Marios und meiner Familie. Ich war so angespannt weil ich wollte dass sich alle gut verstehen. Doch meine Sorgen waren im Prinzip vollkommen unbegründet, denn sowohl unsere Eltern, als auch unsere Geschwister verstanden sich so hervorragend dass ich daran zweifelte, ob die beiden Familien sich nicht schon seit Ewigkeiten kennen würden. Astrid hatte eine Torte mitgebracht, deshalb zog ich Mario in die Küche um mit ihm nötiges Geschirr und Kaffee zu holen. „Die verstehen sich doch echt super oder?“, grinste Mario und nahm einen Stapel Teller aus dem Schrank. „Ja, ich dachte echt nicht, dass das so gut klappen wird. Vor allem weil unsere Mütter einen total anderen Charakter haben..“, antwortete ich ihm, währenddessen ich den Kaffee durch die Maschine rieseln ließ. „Ich meine nicht unsere Mütter“, entgegnete Mario. „Hä? Sondern?“ Mario lugte ins Esszimmer und drehte sich dann wieder zu mir. „Na deine Schwester und Felix!“ Ich sah ihn ganz verwundert an, auf die beiden hatte ich jetzt nicht so viel Rücksicht genommen. Ich sah ebenfalls ins Esszimmer und sah meinen Dad, Jürgen und Fabian die sich höchst wahrscheinlich über Fußball unterhielten, ich sah meine Mom, welche Astrid gerade ihren neuen Thermomix präsentierte und dann sah ich Naomi und Felix. Felix hatte direkt neben meiner kleinen Schwester Platz genommen und sie waren sehr vertieft in ein Gespräch. Dies sollte sich auch während des gesamten Nachmittags nicht ändern. Sogar am späten Abend konnten sie nicht ihre Finger voneinander lassen. Unsere Eltern saßen noch laut lachend und spaßend im Esszimmer, Mario und Fabian zockten FIFA und Naomi und Felix saßen auf dem Sofa.. okay das kann man eigentlich schon kuscheln nennen was die beiden da abziehen. Ich erwischte mich dabei, dass ich die beiden die ganze Zeit über anstarrte und beschloss deshalb mich einfach zu den Erwachsenen zu setzen. Doch leider wurde mir auch hier nicht redlich viel Aufmerksamkeit geschenkt und ich schaute den zwei Götzes einfach beim Zocken zu.

Um 21:30 Uhr war immer noch volles Haus. Nicht das mich das störte, nein, im Gegenteil. Ich freute mich, dass sich alle so gut verstehen.. aber wo waren eigentlich Felix und Naomi? Nachdem ich angefangen hatte mit Mario und Fabi irgendein Spiel auf der PS4 zu zocken, hatte ich die beiden total aus den Augen verloren. Auch Mario schien das zu bemerken und er grinste mich von der Seite an. „Bleib mal locker, deiner Schwester wird schon nichts passieren“ „Ja Ja ich kenn euch Götzes doch“, sagte ich mit hochgezogenen Augenbrauen und erntete einen fiesen Blick von Mario und Fabian. Als wir drei dann zurück ins Esszimmer kamen, kamen da auch gerade Naomi und Felix herein spaziert. Meine Eltern hatten deren Verlust anscheinend nicht bemerkt, sonst hätten sie Naomi schon eine Standpauke gehalten, so wie bei mir früher. Oder vielleicht haben sich ihre Ansichten auch einfach geändert. Ich kann es nur hoffen für Naomi. Denn ich durfte mit 16 bei weitem nicht so viel wie sie jetzt.

Gegen 23:00 Uhr entschlossen sich dann unsere Familien auch einmal den Heimweg anzutreten.

Einen Tag später fuhren wir dann zu Marco. Es ist einfach immer genial wenn wir drei zusammen was unternehmen. Es war wie immer sehr amüsant, vor allem wenn Marco wieder einen seiner Sprüche raus haut. Allerdings konnte er auch ganz sentimental werden, das zeigte sich bei der Geschenkeübergabe, als wir ihm den Gutschein für 3 Tage Österreich mit uns beiden inklusive Quad Tour im Schnee übergaben. „Fett man! Krasses danke!“, freute er sich. Wenig später schob er aber schon den Satz „Wie soll ich es nur drei Tage mit euch aushalten?“ hinterher. „Wann geht’s los?“, wollte er wissen. „Übermorgen bis zum 30. Dezember“, verriet ich ihm. Danach bekam ich mein Geschenk. Ein Entspannungspaket mit Masken, Duschgelen, Massageölen, Peelings usw., Das Parfüm Lady Million, pinkes „Tussi Klopapier“ und ein Anti Zickenspray. „Ich bin überhaupt keine Zicke“, weigerte ich mich. „Doch“, bestätigte Marco und sprühte dieses Spray in mein Gesicht. Erst musste ich husten, weil ich von einer gewaltigen Duftwolke eingehüllt wurde, dann roch ich aber den Lavendelduft, meinen Lieblingsduft und das wusste Marco auch nur, weil ich davon in Brasilien so geschwärmt hatte. Zum Dank gab ich meinem besten Freund einen Kuss auf die Backe woraufhin der triumphierend grinste. „Bild dir nichts drauf ein“, wies Mario ihn hin und nahm dann die Geschenke von Marco entgegen. Das eine war eine Box mit Kondomen in verschiedenen Geruchsrichtungen, Farben und Varianten (sehr einfallsreich Herr Reus), Verschiedene Schnäpse mit coolen Sprüchen drauf, ein Sauf – Roulette Spiel, die ausgefallensten Biergläser die ich je gesehen hab (Marco denkt auch nur ans Saufen), eine Fußballfernbedienung, also eine Fernbedienung in Fußballform (das gibt’s echt, wusste ich vorher auch nicht), eine Trinkflasche in Feuerlöscher Optik (gut, kannte ich auch noch nicht) und im Dunkeln leuchtendes Klopapier (jetzt mal ernsthaft, wie kommt der auf sowas..?)

Leider konnten wir nicht lange bei ihm bleiben, denn jetzt ging es zu Marios Großeltern und einen Teil der restlichen Familie ins Allgäu. Ich lernte alle jetzt auch erst kennen, doch auch mit diesem Teil seiner Familie verstand ich mich auf Anhieb. Zurück in unserer Wohnung waren wir um 21:00 Uhr, doch der Tag war noch nicht vorbei, denn Jacky und Manuel kamen vorbei. Als ich noch mit ihnen in der WG gewohnt hatte, mochte ich Jacky ja noch gar nicht. Mittlerweile verstanden wir uns aber sehr gut und auch von den beiden bekamen wir ausgefallene Geschenke, wie zum Beispiel eine Klopapier Rolle auf der das Kamasutra abgebildet war (schon die dritte Klopapierrolle die wir geschenkt bekamen ..okay..?), so coole Blechschilder, die super in unsere Küche passen und ich persönlich bekam noch ein Beautyset von Jacky und von Manuel eine Walk of Fame Fußmatte mit meinem Namen drauf. Ihn brachte ich vor Rührung auch fast zum Weinen als ich ihm das unterschriebene Trikot gab. Gemeinsam spielten wir dann auch gleich das Sauf – Roulette von Marco. Dementsprechend betrunken waren wir dann auch nach dem Spiel und unsere beiden Gäste schliefen kurzerhand auf dem Sofa ein.

Mario Götze - Meine große LiebeWhere stories live. Discover now