Kapitel 165 ♥

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Schon nach dem 3. Wodka Shot innerhalb kurzer Zeit, machte sich die Wirkung des Alkohols in meinem Körper bemerkbar und ich schwor mir keinen Schluck mehr zu trinken oder von irgendetwas zu probieren, selbst wenn man mir dafür im Gegenzug 1 Millionen Euro anbieten würde, sonst wird das hier heute absolut kein gutes Ende nehmen. Wenn Mario nur wüsste wo sein Mädchen gerade steckte. Er wäre alles andere als stolz auf mich. Der bittere Gedanke daran, dass er mich ja wahrscheinlich gar nicht mehr als sein Mädchen betitelt und dass es ihm wohlmöglich vollkommen egal war, wo ich gerade steckte und was ich tat, rief den Herzschmerz wieder hervor. Ich hatte jetzt erst recht keine Lust mehr hier zu bleiben und weiter zu „feiern". Deshalb wollte ich mir einfach nur – endlich – eine neue Flasche Wasser holen und mir dann ein Taxi rufen, selbst wenn das bedeutete, dass ich zurück in die Küche musste. Aber der Vorfall von vorhin, lag zwischenzeitlich mindestens eineinhalb Stunden zurück, jetzt haben die beiden sich bestimmt an einen bequemeren Ort verzogen. „Bin gleich wieder da", kündigte ich an und stand auf. Ohh Stehen war keine so gute Idee. Meine Beine waren schwer wie Blei, genau wie der Rest meines Körpers, gerade gehen konnte ich vergessen. Ich sah noch wie Lynn mir einen Blick zuwarf, aber ich konnte nicht genau deuten, was sie mir damit verklickern wollte. Dass ich auf mich aufpassen soll? Ich bin alt genug, das bekomme ich schon noch ganz gut hin.

Bevor ich den Lichtschalter der Küche zum zweiten Mal an diesem Abend betätigte, flüsterte ich ein kleines Gebet, dass ich jetzt nicht wieder etwas sehen muss, was andere sich nur auf bestimmten Webseiten im Internet anschauen. Und tatsächlich, die Küche war zu meiner Erleichterung komplett leer, man hörte einzig und alleine die Lampe an der Decke flackern, die anscheinend nicht mehr die aller neuste war. Auf meinem Weg zum Kühlschrank, zog ich schon mal mein Handy aus der Hosentasche um ein Taxi zu rufen. Dann ist nämlich versichert, dass ich nach Hause gehe und mein Körper kann es sich nicht mehr anders überlegen. Doch leider kam ich nicht so weit. Ich hatte gerade erst das Handy entsperrt, da sprach mir jemand etwas von hinten dicht in mein Ohr. Ich erschreckte mich so hart, dass mein Handy auf den harten Küchenboden fiel und zu Bruch ging. „Spinnst du???", fuhr ich die Person hinter mir an, die sich als Daniel herausstellte. Der Typ, der vorhin noch so schelmisch gegrinst hatte, als mein Top etwas nach oben gerutscht war. „Jetzt zier dich doch nicht so", raunte er und hielt mich mit den Händen an der Hüfte fest. Zu meiner großen Erleichterung sah ich in dem Moment über seiner Schulter hinweg, wie Liam die Küche betrat. „Liam!", stieß ich erleichtert aus, doch diese Erleichterung verflog ziemlich schnell als er die Küchentür hinter sich schloss, den Schlüssel drehte und mich ebenso dreckig angrinste wie Daniel. „Jetzt gehörst du uns Honey", keuchte Daniel an meine Halsbeuge. In meinem Körper stieg die reinste Panik auf. Ich war verloren. Ihnen schutzlosausgeliefert. Mein Handy war nicht mehr funktionsfähig, die Tür war zugeschlossen und meine Hilfeschreie würden die anderen niemals hören. Mein Atem verschnellerte sich, mein wild klopfendes Herz schlug mir gegen die Rippen, ich spürte den Herzschlag bis in meine Kehle. Ich wollte mich wehren, aber mein Körper war wie betäubt, ausgeschaltet. Mir wurde schwindlig und meine Sicht verschwamm vor Angst. Jetzt nicht das Bewusstsein verlieren! Dann bist du ihnen komplett ausgeliefert!, mahnte ich mich selbst und riss mich zusammen. Ich stieß Daniel mit meinen zitternden Händen von mir. „Was wollt ihr von mir???", fuhr ich die beiden an. Sie warfen sich ein breites Grinsen zu, bevor sie ihre Blicke wieder mir widmeten. „Das ist ganz einfach, Honey", sprach Daniel und bei jedem Honey aus seinem Mund, kam mir ein Stück Galle hoch. „Wir wollen DICH", fügte Liam hinzu und das Wort Dich kam so bestimmend und fordernd, dass ich automatisch ein ganzes Stück nach hinten wich. Liam kam 3 Schritte auf mich zu, ich ging wie von selbst weiter zurück. Dann spürte ich schon die Küchenzeile an meinem Rücken. Super, weiter zurück konnte ich nicht mehr. Die ganze Zeit schwirrten mir die Worte von Lynn durch den Kopf. Du musst wirklich aufpassen. Das hier ist kein Kindergeburtstag und keine Schicki Micki Feier wie du es wahrscheinlich sonst gewohnt bist. Einige hier haben echt andere Absichten. Jetzt war mir auch klar, was sie damit meinte. Die ganze Geschichte ergab Sinn und ich bin ihnen ein gefundenes Fressen. Würde Lynn nach mir suchen, wenn ich so lange weg bin und dazu Liam und Daniel fehlen? Bestimmt! Dieser Gedanke machte mir etwas Hoffnung. Ich musste das Ganze hier einfach nur so lange herauszögern bis Lynn skeptisch werden würde und mich suchen würde. Ja, das war allerdings leichter gesagt als getan, denn die Jungs hatten wahrscheinlich die gleiche Vermutung und wollten direkt zur Sache gehen. „Kleiner Tipp: Wenn du dich wehrst, tut es mehr weh", sagte Liam und schon hatte er meine Handgelenke fest umfasst und bewegte mich an die Wand, gegen die er mich stieß und meine Harngelenke über meinem Kopf dagegen presste. „Lass mich los!", fauchte ich und versuchte mich zu lösen, fast hätte ich es sogar geschafft, die Panik verdreifachte meine Kraft. „Wow die Kleine ist stark", bemerkte Liam und warf Daniel einen Blick zu. Dieser kam sofort dazu und löste seinen Kumpel ab indem er jetzt meine Handgelenke gegen die Wand presste. Daniel war viel stärker als Liam, gegen ihn hatte ich wirklich keine Chance. Ich fing an mich zu winden, mit den Beinen zu treten, ihn mit meinen Fingerspitzen zu kratzen. Doch Daniel hatte mich zu gut im Griff, während Liam auf den nächsten Tretversuch wartete um meine Beine festzuhalten. „LASST MICH LOS!!", schrie ich und versuchte weiter mich aus ihren Griffen zu befreien, vergebens. Es hatte nur zu Folge, dass sie ihren Griff verstärkten und ich in meinen Fingern schon bald kein Blut mehr spüren würde. Irgendwann ließ ich nach, meine Kraft war jetzt schon komplett aufgebraucht. Der Alkohol und das Gras hatten zusätzlich einfach einen viel zu starken Einfluss.



Mario Götze - Meine große LiebeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora