15 | Ein Hauch von einem Kuss

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Vincent drückte mich fester an sich, als mich ein erneuter Weinanfall übermannte

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Vincent drückte mich fester an sich, als mich ein erneuter Weinanfall übermannte. Seine Finger strichen mir über den Kopf und malten Kreise auf meinen Rücken. »Ich hab dich doch.«, flüsterte er mir ins Ohr, was mich nur noch mehr weinen ließ. Ich krallte meine Finger in seinen weichen Pullover, der unheimlich toll roch und auch unfassbar weich war. Er war geradezu dazu gemacht, dass ich mich an ihn schmiegte und alles vergaß, was mich zum Weinen brachte.

»Willst du mir erzählen, was los ist?« Vincents Stimme umschmeichelte meine Ohren, sodass ich seinen heißen Atem an meinem Hals spürte. Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Zögerlich schüttelte ich meinen Kopf, woraufhin ich spürte, wie sich Vincents Muskeln verspannten. Ich krallte mich fester an ihn und drückte mein Gesicht an seine Brust. Mit zusammengekniffenen Augen sog ich seinen himmlischen Duft durch meine Nase.

»Hey Fay.« Vincents Finger strichen mir über die Wange und er lehnte sich leicht zurück, dass er mir in die Augen schauen konnte. Sein Blick war warm und liebevoll, doch trotzdem sah ich tief in ihnen die Angst über den Grund, weswegen ich so verzweifelt in seinen Armen hing und seinen Pulli durchnässte. »Wenn du mir sagst, was passiert ist, kann ich dir doch viel besser helfen.«, versuchte er es wieder und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Seine Finger glitten hauchzart über meine Wange und wischten eine Träne weg. Ich schüttelte den Kopf.

Ich sah wie Vincent ein Seufzen unterdrückte. »Ist es etwas mit der Uni? Hast du eine schlechte Note geschrieben oder bist du durch eine Prüfung gefallen?«

Wieder schüttelte ich den Kopf. Vincents Augen musterten mich eingehend, was mich schlucken ließ. Wenn er mich weiter so anschaute, würde er die Wahrheit schnell herausgefunden haben. Ängstlich brach ich unseren Augenkontakt. Ich wollte ihm nicht erzählen, was vorgefallen war. Ich schämte mich dafür.

»Hat dich jemand geärgert? Hat Hannah irgendwas Böses gesagt?« Vincent hob mein Kinn mit seinen Fingern an. Sein Blick war bittend. »Bitte, Fay. Mich bringt es um nicht zu wissen, wer oder was dich so zum Weinen gebracht hat.« Ein trauriges Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Dann beugte er sich nach vorne und küsste meine Stirn. »Bitte.«, hauchte er gegen meine Haut, während er anfing von meiner Stirn abwärts über meine Schläfe bis zu meiner Wange zu küssen. Jede einzelne Träne fing er mit seinen Lippen auf und hinterließ einen heißen Hauch, der meine Haut kribbeln ließ. Genießerisch schloss ich meine Augen wieder. In diesem Moment fühlte ich mich beschützt und völlig entspannt. Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und mich mit Wärme geflutet und die Kälte und Angst verscheucht, die mich noch vor wenigen Minuten vollstens im Griff gehabt hatte.

Verwirrt öffnete ich meine Augen wieder, als Vincent nicht weitermachte. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Mein Herz setzte einen Takt aus, als ich in seine Augen schaute. Sie glühten vor Zuneigung und Verlangen und schienen mich zu versengen. »Vincent.« Meine Stimme war nicht mehr als ein schwaches Flüstern. Ich leckte mir über meine Lippen, die durch seinen Blick vollkommen ausgetrocknet waren. Ich sah wie Vincents Augen auf sie fielen. Er hob seine Hand, die bisher noch auf meiner Hüfte lag und strich zart über meine befeuchteten Lippen. Zeitgleich fühlte sich mein Inneres an wie glühende Lava.

»Darf ich?« Vincents Augen suchten meine und als sie diese fanden, verschmolzen unsere Blicke miteinander. Ich konnte nicht antworten. Ein leises Stöhnen entschlüpfte meinen Lippen, was ihm wohl Antwort genug war. Meine Finger krallten sich in seine Schulter, als er mir immer näher kam. Wie in Zeitlupe schloss er den Abstand zwischen uns und ließ mein Herz zu Hochtouren auflaufen.

Seine Lippen strichen federleicht über meine. Wieder und wieder. Ich konnte meine Augen nicht mehr aufhalten und ließ sie zufallen, um den Moment in vollen Zügen zu genießen. Es kam mir vor wie ein Traum. Noch nie hatte sich ein Kuss so unfassbar himmlisch angefühlt, und dabei war es noch nicht mal ein Kuss, nur ein Hauch von einem Kuss.

Ich schmiegte mich enger an ihn. Mein Körper verlangte mehr. In der Sekunde, in welcher ich meine Finger in seinen Haaren vergrub, stieß Vincents Zunge in einem langsamen, sinnlichen Rhythmus gegen meine Lippen. Das war der Punkt, an dem ich verloren war. Ohne Nachzudenken zog ich ihn so dicht an mich, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Meine Zunge berührte seine, die warm und feucht war. Hitze durchströmte mich und ließ meine Wangen glühen. Vincents Lippen fühlten sich weich und verführerisch an. Ich konnte kaum nachdenken, mich nur dem berauschenden Gefühl hingeben, dass mich überwältigte. Ich wusste nur eins, ich wollte nie wieder zurück in die Realität. Dieser Moment, hier und jetzt, war mein Zufluchtsort. Hier fühlte ich mich sicher und beschützt. 

»Oh Fay.« Vincents dunkle, samtige Stimme ließ meine Nackenhaare vor Erregung aufstellen. Ich konnte spüren, dass es ihm genauso ging. Das zu Wissen brachte mich um den Verstand. Ich drückte mich mit meiner Mitte fester an ihn, was ihn gegen meine Lippen knurren ließ. Seine Hände fuhren über meinen Körper und hinterließen eine Spur aus Hitze. Seine linke Hand umfing meine glühende Wange, während die andere mir über den Rücken strich und kurz über meinem Hintern stoppte.

»Was zur Hölle macht ihr da

Erschrocken zuckte ich zusammen und riss meine Augen wieder auf. Als ich zur Seite blickte, sah ich in Hannahs kalkweißes Gesicht. Ihr Mund stand weit offen, genau wie ihre Augen.

»Hannah, es tut mir leid.«, sagte Vincent im nächsten Moment, was mich irritiert zu ihm schauen ließ. Seine Hände lagen noch immer auf mir und seine Lippen sahen leicht geschwollen aus. Erst dann wurde mir klar, was wir hier gerade getan hatten.

Wenn mein Gesicht nicht eh schon hoch rot angelaufen war, dann wäre es spätestens jetzt der Fall. So schnell es ging, krabbelte ich von Vincents Schoß auf den Fahrersitz. Ich schlug mir mehrfach mein Knie und Schienbein an den Armaturen an, doch ignorierte die Schmerzen. Viel schlimmer tat mein Herz weh, das sich anfühlte, als würde es von mehreren Meißeln bearbeitet werden, welche immer wieder mehrere kleine Teile davon abschlugen.

»Ich muss los.«, quetschte ich heraus, ohne einen der beiden anzuschauen. Mein Hirn zermürbte  fast bei dem Gedanken an Vincents zerknirschte Gesichtsausdruck, als er Hannah entdeckt hatte. Was sollte das? Ich konnte mir einreden, dass ich mir das nur eingebildet hatte, doch dann war da noch diese Entschuldigung von ihm. Lief doch etwas zwischen den beiden? Falls die Antwort ja sein sollte, warum hatte sich Vincent dann wie mein persönlicher Held aufgeführt?

»Fay, lass uns darüber reden.« Vincent hob seine Hand, um mich zu berühren, jedoch wich ich vor seiner Berührung zurück. Ich presste meine Lippen aufeinander, um nicht mit Weinen anzufangen. Nicht vor den beiden. Ich fühlte mich schon genug gedemütigt. 

»Lass sie doch.«, mischte sich Hannah ein. »Wir haben schließlich genauso was zu besprechen, Vincent.«

»Hör auf sie.«, bestätigte ich ihm mit belegter Stimme und fing an das Lenkrad zu kneten. Vincents Blick machte mich fertig. Er sollte endlich wegschauen und das Auto verlassen. Seine Anwesenheit brachte mich um den Verstand. Meine pochende Mitte wollte sich auf ihn stürzen, doch mein Verstand sagte mir, dass hier ganz schön viel falsch gelaufen war und immer noch lief.

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Little Miss Bodyguard | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt