I Can't take my eyes off you || Minsung ff

Chapter 56

Jisung POV

Gemeinsam treten wir aus der Dusche und ich reiche ihm gleich sein Handtuch, was er das letzte Mal schon benutzt hat.
Schnell trocknen wir uns, ziehen uns an und laufen in die Stube.
Minho nimmt sein Handy und seine Augen werden groß, als er auf das Display schaut.
"Oh shit", murmelt er und ich sehe sofort zu ihm.
"Was ist los?", frage ich besorgt.
"Warte kurz", meint er und hält sich sein Handy ans Ohr.
"Hallooo", ruft er halb freudig halb ängstlich ins Handy.
"Lee Minho", höre ich Chans laute Stimme am anderen Ende. Minho verzieht das Gesicht und hält das Handy ein Stück von sich entfernt.
"Jaaa?"
"Warum zum Teufel antwortest du mir nicht?", schreit Chan fast schon.
"Ist ja gut hyung. Jisung ist eingeschlafen und ich hab meinen Ton ausgemacht damit er nicht wach wird."
"Und du hast dann WAS gemacht in der Zeit?"
"Ich war duschen."
"Wieso gehst du bei Jisung duschen?", fragt Chan misstrauisch.
Panisch sehe ich zu Minho. Jetzt darf er sich nicht verplappern.
"Das ist doch nichts neues, außerdem hat Jisung es vorher angeboten." Meine Augen werden groß, als er alles irgendwie auf mich abwälzt. Minho dreht sich zu mir um und grinst über meinen Ausdruck.
"Und jetzt?"
"Was jetzt?", fragt Minho.
"Naja was macht Jisung jetzt? Geht es ihm gut? Hast du es noch schlimmer gemacht?", fragt Chan sofort und seine Stimme wird wieder aufgeregt.
"Nein natürlich nicht. Wir haben einen Film geschaut und dann ist er irgendwann eingeschlafen. Ich hab dann ausgemacht und auch kurz meine Augen geschlossen. Dann bin ich aufgewacht, bin duschen gegangen, weil mir heiß war und jetzt ist Jisung duschen und danach wollten wir los machen." Staunend sehe ich zu wie diese Lügen Minho so einfach aus dem Mund schlüpfen.
"Naja dann will ich das mal glauben."
"Also macht ihr gleich los?", fragt Chan nochmal nach.
"Ja wir machen gleich los. Er müsste gleich fertig sein."
"Na gut dann bis dann." Und schon hat Chan aufgelegt.
Minho dreht sich zu mir um und macht ein erleichtertes Gesicht.
"Okay wow, damit habe ich nicht gerechnet. Aber dann können wir jetzt wenigstens erklären warum unsere Haare beide gewaschen sind."
Ich nicke.
"Na gut dann wollen wir mal los ja?", fragt er.
"Ja klar. Sollen wir noch irgendwas mitbringen? Also für die Pizza?"
"Ja hast du Zwiebeln da?", fragt er mich und ich muss plötzlich lachen bei dieser banalen Frage.
"Ja ich hab Zwiebeln da." Immer noch lachend laufe ich in die Küche und hole zwei Zwiebeln aus einem Schrank.
Seine Arme legen sich plötzlich von hinten um mich und ich drehe mich lächelnd in ihnen um.
"Endlich lachst du wieder", meint er plötzlich und gibt mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
Ich kichere, stelle mich leicht auf Zehnspitzen und gebe ihm auch einen Kuss auf die Wange.
"Komm lass uns fahren", meine ich und nehme seine Hand. Sie fühlt sich angenehm in meiner an und ich bin versucht sie die ganze Zeit zu halten.
Doch das wird beim Autofahren schwer wie mir auffällt, als wir unten einsteigen.
Konzentriert starte ich den Motor und fahre auf die Straße.
Minho legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt diesen leicht. Die Wärme die von seiner Hand ausgeht, lässt mein Herz plötzlich wieder ganz schnell schlagen und ich muss aufpassen das meine Aufmerksamkeit nicht schwindet.
An Chans und Minhos Wohnung halte ich am Straßenrand und parke mein Auto. In einiger Entfernung sehe ich Changbins Auto und weiß so, dass die beiden anderen auch schon eingetroffen sind.
Ich will gerade aussteigen, als mich Minho nochmal zurück zieht, nur um seine Lippen auf meine zu legen.
Ich lächle in seinen kurzen und sanften Kuss. Seine liebevolle Seite bekomme ich heute anders als sonst, zum Glück sehr häufig zu spüren.
"Danke das du dich um mich sorgst", flüstere ich gegen seine Lippen, als wir uns lösen. Er lächelt mich auch an. Seine Augen werden dabei schmaler und ich kann schon wieder nicht fassen, wie schön er ist. Sein Gesicht ist so perfekt.
So wunderschön.
"Lass uns hoch gehen."
Gemeinsam steigen wir aus und laufen zu ihrem Haus. Oben an der Haustür klingeln wir und warten bis uns die Tür diesmal von Changbin geöffnet wird.
"Ihr seid aber spät", begrüßt er uns und Minho drängt sich nur augenverdrehend an ihm vorbei. Sofort sitzt wieder eine kalte Maske auf seinem Gesicht und mir fröstelt es bei dem Gedanken wie schnell sein Ausdruck sich ändern kann.
Ich laufe auch in die Wohnung und schließe die Tür hinter mir.
"Hallo auch dir Changbin. Danke für die nette Begrüßung", gebe ich ironisch von mir.
Changbin lacht und nimmt mich kurz in die Arme als ich mich wieder zu ihm gedreht habe.
"Soongiee", höre ich Minho aufgeregt rufen und sehe aus dem Augenwinkel wie er sich zu seiner Katze beugt.
Währenddessen vernehme ich plötzlich Changbins ganz leise Stimme an meinem Ohr.
"Ich will nicht wissen was das ist, aber wenn das ein kleiner Knutschfleck an deinen Hals ist, solltest du deinen Pulli höher ziehen. Besonders da wir alle wissen, dass er heute in der Schule noch nicht da war." Erschrocken weiche ich von ihm zurück und fasse mir ertappt an den Hals.
Changbin hebt seine Hand zieht meinen Pulli an meiner linken Halsseite nach oben.
"Jetzt gehts. Pass bloß drauf auf."
Mit riesigen Augen sehe ich ihn an und spüre leichte Panik in meiner Brust aufkommen. Changbin muss meinen Blick erkannt haben und schüttelt nur mit dem Kopf. Er lächelt mich beruhigend an und zeigt mir, dass er nichts gesehen hat.
Er dreht sich um und schlendert zurück in die Küche.
Immer noch wie angewurzelt stehe ich vor der Tür und starre auf den Ort an dem Changbin gerade noch stand.
Fuck...Scheiße, es hat wirklich jemand mitbekommen.
Ich sehe schnell zu Minho, doch er hat zum Glück nichts davon mitbekommen.
Er ist immer noch mit inzwischen allen drein seiner Katzen beschäftigt. Er hat eine auf den Arm genommen und streichelt sie beruhigend. Dori reibt ihren Kopf an Minhos Kopf und die Dritte beißt ihm gerade in den Zeh.
"Auu", jammert er auf und zieht seinen Fuß weg.
"Du sollst das doch nicht machen", meckert er die kleine Katze an. Doch diese sieht ihn nur mit schief gelegtem Kopf an und blinzelt.
"Ja ich weiß du kannst ja nichts dafür. Dann hör auf mich jetzt mit so großen Augen anzusehen", murmelt er und tätschelt ihr den Kopf.
Lächeln laufe ich zu ihm und hocke mich neben ihn. Dori kommt sofort zu mir reibt ihren Kopf auch an meinem Beim.
Vorsichtig streichle ich ihr über den Kopf und kraule sie hinter den Ohren. Genießend schließt sie ihre Augen und streckt sich mir entgegen.
"Minho ich glaube ich brauche einen anderen Pulli", flüstere ich ihm zu und entscheid, dass ich es ihm doch sagen sollte.
Stirnrunzelnd sieht er mich an.
"Wieso?"
"Kann es sein, dass du meinen Hals doch nicht komplett verschont hast?", fahre ich ihn leise an. Der Rest soll davon schließlich nichts erfahren.
Er reißt seine Augen auf und sucht sofort nach der Stelle die auch Changbin vorhin entdeckt hat. Als er sie findet, verzieht er das Gesicht.
"Oh stimmt mist. Tut mir leid. Ich gebe dir sofort einen Neuen. Komm mit", wir stehen auf und laufen aber ins Bad.
"Was wallen wir denn hier?", frage ich und erschaudere, als mich die Erinnerungen einholen, was wir letztes Mal hier gemacht haben.
"Händewaschen und wir machen deinen Pulli jetzt so, dass du ihn ausziehen musst."
Ich nicke bloß und halte meine Ärmel unter den laufenden Wasserstrahl. Minho nimmt die Seife und fährt ebenfalls über den Stoff.
Nicht mal gespielt böse sehe ich ihn an. Das hätte doch nicht sein müssen. Ich mag den Pullover sehr.
"Oh shit sorry", meint Minho laut.
"Man Minho. Jetzt ist alles nass", beschwere ich mich gespielt und muss dabei ein Grinsen aus meiner Stimme verbannen.
Er verdreht die Augen.
"Du kannst schlecht schauspielern", zischt er mir zu.
"Jetzt gibt mir einfach ein neues Oberteil."
Er nickt und zieht mich aus dem Bad in sein Zimmer. Dabei laufen wir an der Küche vorbei und die drei sehen auf.
"Heyy hallo?", fragt Felix und kommt aus der Küche. Empört sieht er uns an.
"Sorry. Mein Pulli ist gerade ganz nass geworden. Minho gibt mir schnell einen anderen. Dann kommen wir ja?"
"Na gut bis gleich."
Wir laufen weiter und betreten Minhos Zimmer.
Staunend sehe ich mich um und auf sein unordentliches Bett. An einer Wand steht ein Schreibtisch voller Schulzeug. An der Wand hängt ein Fernseher und darunter sehe ich eine Spielkonsole.
"Hier", meint Minho und zieht die Aufmerksamkeit wieder auf ihn.
Ich nehme den Pullover und wechsle ihn gegen meinen.
Er hat eine Kapuze die zum Glück genug verdeckt. Schnell ziehe ich ihn über uns muss ein Seufzen unterdrücken, als ich Minhos Parfum rieche. Es riecht so verdammt gut. Der Pullover ist von innen ganz weich und schmiegt sich wunderbar an mich.
"Danke", flüstere ich und will gehen.
"Warte lass doch den Anderen hier. Ich wasch ihn für dich." Ich nicke und lege meinen Pullover auf die Heizung. Ich drehe mich zu Minho und warte bis er geht, doch er zieht mich wieder für einen kurzen Kuss an sich. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flattern wild umher und mir wird fast schon schwindelig.
Dann geht er aus dem Zimmer und lässt mich errötend zurück. Wow, warum ist er heute nur so?
Er lässt mich immer total verlegen werden, wenn er mich plötzlich so sanft küsst. Natürlich genieße ich das, mehr als alles andere, auch wenn ich das wohl nicht zugeben kann.
Aber gleichzeitig macht es mich immer ein wenig traurig. Er wird mich niemals so küssen, weil er selbst diese Gefühle empfindet. Er macht es nur mir zu liebe.
Ich seufze und folge ihm dann nach draußen.