6.Worte

1.8K 38 7
                                    

Und dann öffnete sich auch die Wohnzimmertür und Maddie stand im Raum.

Sie sah aufjedenfall nicht mehr so schlimm wie vorhin aus, ihre Tränen waren getrocknet und ihre Gesichtsfarbe hat sich wieder neutralisiert.

< Tada> kommt es aus meinem Mund und zeige dabei auf den gedeckten Tisch. Im selben Moment bereue ich das schon wieder und fange neu an.

<Es tut mir leid, wirklich, und ich will nicht dieser Mensch sein, der ich gestern war...nie wieder. Doch...doch manchmal nimmt mich das alte Ich noch ein, gerade bei vielen Menschen. Glaub mir, dass ist keine billige Ausrede, ich hasse mich wirklich für gestern, aber gib mir wenigstens ein Weinglas lang Zeit mich zu erklären>

Überraschend gut klang das, was ich mir in der Dusche zurecht gelegt habe -auch ausgesprochen. Doch die richtige Challenge kam erst jetzt und für den Teil hatte ich nichts vorbereitet.

Ich schaute zu Maddie rüber und sah wie ihre Mundwinkel sich langsam zu einem leichten schmunzeln formten. Als sie dann auch noch antwortete< ein Glas > konnte ich wenigstens ein bisschen ausatmen.

Als wir uns beide hingesetzt haben, Maddie sich ein bisschen Lasagne auf den Teller getan hat und ihr Weinglas bis oben hin gefüllt ist, fange ich ohne lange zu überlegen an zu reden.

< Ich wollte das gestern wirklich, gerade für dich. Ich wusste wie wichtig dir das war und deshalb wollte ich als du mir gesagt hast, dass ich nach Hause kann, auch nicht gehen, denn ich habe mich ehrlich gesagt selbst geschämt, dass ich ich es nach fast anderthalb Jahren Therapie noch immer nicht schaffe, einen Abend unter so vielen Menschen zu verbringen. Und dann hab ich den Fehler gemacht, der nicht hätte passieren dürfen. Ich habe versucht mit Alkohol meine Gefühle zu unterdrücken>

Das wirklich aus zusprechen tut tausend mal mehr weh, als es nur zu denken. Jeder Zentimeter meines Körpers zieht sich zusammen. Ich würde lieber über mich in der dritten Person reden, denn das gestern war nicht ich....nein es war jemand der ich mal war, aber mir versprochen habe nie wieder zu sein und doch sitze ich jetzt hier.

Also mache ich kurz eine Pause um durchzuatmen und erzähle ihr dann von Julian's und meiner ersten Begegnung und dann auch von unserer zweiten. Ich lasse keine Details aus, denn ich muss ihr vollkommen die Wahrheit erzählen. Deshalb lasse ich auch mein Blackout nicht weg

< Morgens bin ich dann einfach aufgewacht in nur...einem Tanga> beschämend schaue ich kurz weg und starre auf meine Finger, während ich fortfahre< und Julian lag Oberkörperfrei neben mir. Dann hab ich gekotzt, ihn angeschrien, er hat darauf hin bestanden mich zur Uni zufahren, außerdem durfte ich auch seine Klarmotten anziehen, da ich nur mein Kleid hatte. Als wir dann aus der Garage rausgefahren sind standen da Paparazzis, die uns dann natürlich fotografieren mussten. Naja, dann hab ich ihn nochmal zusammen gefaltet. Bei der Uni wollte er dann meinen Namen wissen, daraus schließe ich, dass ich den wohl auch den ganzen Abend nicht einmal erwähnt habe. Und jetzt bin ich hier und hoffe, dass du immer noch meine beste Freundin bleiben möchtest. Ich weiß ich bin einfach unfassbar dumm, aber glaub mir ich bin noch nicht ganz hoffnungslos.> Damit beende ich mein Monolog.

Als Maddie ihr Stück Lasagne zu Ende gekaut hat, fängt sie zum Glück an zureden< Erstmal will ich überhaupt keine andere beste Freundin und zweitens muss ich mich genauso bei dir entschuldigen. Es war nicht fair was ich vorhin gesagt habe. Es kam einfach aus der Wut heraus...ich weiß, dass du es wirklich willst >

Mit einmal entspannt sich mein Körper komplett. Die Anspannung fällt von mir ab und ich bekomme wieder ein Lächeln aufs Gesicht. Auch Maddie muss jetzt lachen.

< Aber hast du ihm dann deinen Namen noch verraten ?> fragt sich mich, nachdem sie noch ein Schluck Wein genommen hat.

<Nein, ehrlich gesagt war ich so sauer auf mich selbst, dass ich alles an ihm ausgelassen hab. Ich glaube ich habe ihn heute Morgen durchgehend einfach angeschrien> stelle ich erschreckend fest.

You don't need to know my nameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt