42. richtige Person

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Langsam folge ich Julian, der meine Hand genommen hat und mich durch die Menschenmenge leitet. Kurz sehe ich Sophia, die von mir zu Julian sieht und mir nickend zulächelt. Keine Ahnung was sie mir damit sagen will, doch irgendwie verunsichert mich das nur noch mehr und gucke sofort wieder nach vorne.

Nachdem wir den langen Flur entlang gegangen sind, öffnet Julian eine Tür und lässt mich vor sich eintreten. Es sieht nach einem Gästezimmer aus, da abgesehen von einem Bett, Schrank und einem Spiegel nur eine große Tasche auf dem Boden steht. Aus dem Fenster blicke ich auf den Garten, natürlich mit Pool.

Als er den Raum hinter uns schließt, drehe ich mich vom Fenster wieder zu ihm um und sehe wie er sich auf die Bettkante setzt und einmal kurz seinen Kopf schütten und sich dabei an Holzende des Bettes fest hält. Als er bemerkt, dass ich ihm zusehe, erklärt die Situation sofort auf.

< Mir geht's gut,wirklich. Ich hatte vielleicht schon den ein oder anderen Drink, aber glaub mir ich kann noch klar denken >

Das er schon mehr getrunken hat, ist auch mir nicht entgangen, aber wenn er sich sicher ist, werde ich ihn nicht aufhalten und lass ihn anfangen zu sprechen.

< Erinnerst du dich noch als ich abends einfach vor deiner Tür stand nachdem naja Vorfall bei Sophias Geburtstag ?! >

Ich beantworte die Frage nicht, aber das tue ich mehr als gut.

< Wir haben nie darüber geredet was wir sind, doch an dem Abend des Geburtstages, als ich dir in die Augen sah, ich mochte dich vorher auch schon unglaublich gerne, aber nur diese Milisekunde, diese Enttäuschung in deinen Augen und wie sehr es mich getroffen hat, hat mich verstehen lassen was ich für dich empfinde.
Und als ich dann da abends vor deiner Tür stand, wollte ich es dir sagen, doch du hast mich nicht ausreden lassen, deshalb hier nochmal. Roma, es gibt nur dich und ich will nur dich. Es ist mir egal welchen Weg wir noch gehen müssen. Ich gehe jeden Weg. Jeden erdenklichen Weg. >

Ich stehe einfach nur da und schaue auf den Boden wieder in seine Augen und wieder auf den Boden. Keine Ahnung wo ich gerade mit mir hin soll, und das wird nur noch schlimmer als Julian aufsteht und meine Hände in seine legt.

< Ich will alles wieder gut machen > sind seien letzten Worte. Und als ich ihm dabei so in die Augen schaue, läuft eine Träne über meine Wange.

Seien Worte haben mein Herz leuchten lassen, doch wie träumerisch schön seine Gedanken auch sind, wird dies ein Traum bleiben müssen.

< Wow...ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Also...ich bin dir nicht mehr böse und du musst auch nichts wieder gut machen. Ich habe dir vergeben, ich habe dir jedes einzelne Wort vergeben, aber...... alles was ich jetzt noch zu tun habe, ist mein Weg nicht deiner.
Glaub mir, du bist der Einzige und das warst du die ganze Zeit, auch wenn ich mir das die meiste Zeit nicht eingestehen wollte.....ich bin dir so dankbar für alles, aber wie sehr ich es mir auch wünschen würde, das reicht nicht. Das werde ich dir nicht an tun....Das was jetzt kommt wird nicht einfach und das kann ich dir nicht anmaßen und werd ich dir niemals >

Ich muss eine kurze Pause machen und atme noch einmal tief ein.

< Ich war über die Feiertage in Hamburg bei meine Eltern. Ich war 3 Jahre nicht mehr da und das hat mir so gut getan, etwas was ich so niemals erwartet hätte. Ich dachte ich werde nie die Kraft haben, doch jetzt stehe ich hier und habe mir selbst das Gegenteil bewiesen, doch da ist noch so viel was ich, wir aufarbeiten müssen und das braucht Zeit. >

Ich schaue das erstmal wieder zu Julian hoch und sehe wie auch er eine Träne verdrücken muss und auch ich halte sie nicht zurück.

< Wie sagt man so schön richtige Person falscher Zeitpunkt > sage ich und muss dabei schmunzeln und sehe wie auf mein Gegenüber nicht ernst bleiben kann.

Jetzt stehen wir hier, schauen uns so tief in die Augen, dass ich Angst habe mich wieder in ihnen zu verlieren und bei all dem ernsten Thema, sind wir doch am lachen.

Ein letztes Mal zieht mich Julian an sich und flüstert mir ins Ohr < Du wirst das schaffen, da bin ich mir so sicher wie lange nicht mehr>

Damit machen wir uns beide wieder auf den Weg zur Party aber nicht mehr am weinen sondern mit einem Grinsen. Das hier ist kein Happy End, wie ich es mir vielleicht auch selber gewünscht habe, aber wer hat auch schon gesagt, dass das hier das Ende ist.







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Bitte seid jetzt nicht sauer auf mich. Ich habe trotzdem ein bisschen Angst vor euren Reaktionen, aber wie sie selber sagt das hier ist noch nicht das Ende😅

You don't need to know my nameWhere stories live. Discover now