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Ich bekam irgendwann Schmerzen, die ich vor der Nacht nicht hatte, aber ich war anscheinend voller Schmerzmittel. Er hat mir auch erzählt, das ich einen ganzen Tag flach lag. Und sie sich Sorgen machten, da ich nicht mehr aufwachte. Adrian ging irgendwann duschen. Meinte ich könnte liegen bleiben. Er fand es eh nicht gut das ich nicht still liegen konnte. Und das, obwohl mein Körper diese Ruhe brauchte.

Als ich dann doch aus dem Zimmer schleichen wollte, da es keine gute Idee war, ohne was anzuziehen zu Adrian zu gehen, schaute ich vorsichtig ob die Luft rein ist. Ich hatte nur ein übergroßes Männerhemd an und halt mein Slip drunter. Als die Luft rein war, lief ich über den Flur. Meine Seite schmerzte immer mehr. Ich hatte Kopfweh und wäre am liebsten doch noch liegen geblieben. Aber ich konnte schlecht bei Adrian bleiben. Als ich durch die Tür von Chase huschte, stand er plötzlich da und drehte sich zu mir um. Ich drückte mich vor schreck gegen die Tür. Was er jetzt wohl denken mag? Sein Blick war nicht gerade erfreut. Ich bemerkte auch sofort, dass er auch nicht gerade gut aussah. Hatte Verletzungen im Gesicht.

"Ich ..." krächzte ich. Kein weiterer Ton kam hervor. Ich war wie gelähmt. Vergaß sogar kurzzeitig die Schmerzen.

"Ich war bei Adrian." Gab ich dann kleinlaut zu. Aber seine Mimik änderte sich nicht.

"Ich war allein ... hatte ... ich meine ... ich wurde beobachtet. Du ...?" Stotterte ich zur Erklärung zusammen. Dann wurde sein Gesichtsausdruck stutzig. Er schob seine Augenbraue mittig zusammen und schien verwirrt.

"Beobachtet ..." wiederholte er. Als ob er es zu sich selbst gesagt hätte.
Aber dann realisierte ich endlich das Chase gerade zum greifen nah vor mir stand und Tränen rollten über meine Wangen.

"Was ist denn jetzt?" Fragte er wieder so typisch blöde. Ich musste dann lächeln. War so froh ihn vor mir zu haben. Wollte ihn berühren, traute mich aber nicht. Ich biss mir dann auf die Unterlippe und wischte mir die Tränen weg. Kurz hob ich leicht eine Hand an, senkte sie aber schnell wieder. Wusste nicht was ich tun sollte und wie er reagieren würde. Dann fing ich an zu weinen. Er war Tagelang fort. Brachte mich zum Rande der Verzweiflung und schafft es nicht, mich vernünftig zu begrüßen? Ich schlug ihn auf die Brust. Fing an auf ihn einzutrommeln. Ich war im dem Moment sauer und erfreut gleichzeitig. War aber auch etwas enttäuscht. Nicht über ihn direkt, über alles. Viele Emotionen kamen hoch als ich ihn vor mir sah.
Irgendwann konnte ich nicht mehr richtig stehen. Aber ich konnte mich kaum beruhigen.

"Kommt davon und jetzt hör auf!" Er nahm mich hoch und trug mich ans Bett. Wofür er noch zwei Hiebe abbekam.

"Schluss jetzt!" Forderte er. Und bevor er mich absetzte, fiel ich ihn um den Hals. Er fiel dadurch fast mit mir vorne über.

"Ich hab dich so vermisst. Ich ... bitte, verlass mich nie wieder." Schluchzte ich. Er erfasste meine Arme und wollte sich aus meiner umklammerung befreien, er hatte aber kaum eine Chance.

"Ich bin ja wieder da. Lass los!"
Die Worte klangen genervt, was wieder ein Kleiner Stich ins Herz war.
Ich fing dadurch wieder stärker an zu weinen. Und begann sogar zu zittern.

"Ich ... du hast ..." stotterte ich. Mir kam es so vor, als würde er gar nichts mehr füllen. Als war ich ihm egal. Hatte er mich überhaupt vermisst? Ich ließ ihn dann doch los und schaute ihn verzweifelt an.

"Chase ... ich liebe dich. Ich ..." Plötzlich wurde sein Blick ganz anders. Weich. Und etwas erschrocken. Als hätte er damit null gerechnet. Die Worte verwirrten ihn.

"Chase ..." hauchte ich seinen Namen unter Tränen. Er strich sein Haar zurück und musste sich wohl erstmal sortieren.

"Ich weiß nicht." Was sollte jetzt so eine Antwort?! Aber ich riss mich zusammen nichts zu sagen und hoffte auf mehr. Aber als ich zu lange warten musste, konnte ich nicht an mir halten.

"Chase ... bitte. Du darfst nicht ... ich brauche dich." Völlig fertig, voller Angst und zitternd lag ich da.

"Ich kann es einfach nicht glauben." Sprach er und senkte den Blick.

"Alles wegen mir? Ich ... warum?"

"Ich habe dir gerade den Grund genannt. Was soll ich tun, das du mir glaubst?!"  Erwiderte ich flehend.

"Du bist ... unglaublich. Du könntest nichts tun. Es scheint einfach so surreal." Ich kniff ihn.

"Au! Spinnst du?" Dann musste ich lächeln. Es war so Süß wie er es sagte.

"Es ist real. Du hast es gerade gemerkt." Ein Mundwinkel erhob sich keck. Ich hätte nicht gedacht ihn kurz ein Schmunzeln abgewinnen zu können.

"Chase ... hast du ... hast du mich überhaupt vermisst? Du wirkst ... ich meine, liebst ..." Er ließ mich nicht zu ende reden und küsste mich einfach. Sollte das die Antwort sein? Aber mir war das auch irgendwie egal in dem Augenblick. Ich genoss das Gefühl ihn zu spüren. Seine Lippen auf meine. Ihn zu riechen und zu schmecken. Wie er sanft mit meiner Zunge spielte.

"Ich kann ... das noch nicht. Ich meine ... das wird mir gerade alles zu romantisch." Scheezte er.

"Wir haben Zeit. Ich kann dir nur eins versprechen, ich lasse dich nicht mehr allein." Aber das genügte mir nicht.

"Ich will trotzdem wissen was du fühlst. Bitte ..."

"Das gleiche." Kam es kurz und knapp von ihn. Er kam nicht ganz mit klar. Schien immer noch mit seinem inneren zu kämpfen. Endlich loszulassen. Aber so lange er bei mir bleibt und ich weiß das er so fühlt wie ich, war alles ok. Und in dem Augenblick wusste ich auch was Adrian meinte und wie er sich gefühlt haben muss ständig. Ein Schutzschild. Den gleichen hat Chase auch. Leider auch bei mir. Ich verstand eh nicht, warum meiner bei Chase aussetzte? Es tat weh ... diese Gefühle. Aber ich war froh, dass er es tat. Wer weiß, ob es sonst was geworden wäre, wenn wir beide ihn aufrecht gehalten hätten. Das war auch für mich das Zeichen, er war der richtige. Er musste es einfach sein!

One of You!Where stories live. Discover now