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„Und wenn es für immer ist?"
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Lilli

Auf der Feier ist es laut. Die Feier wurde nach draußen verlegt, da es noch angenehm warm ist und auch kein Regen angesagt ist. Musik läuft und die Menschen unterhalten sich. Einige sind auf der provisorischen Tanzfläche. Ich stehe mit Juli und Leon am Rande und sehe mir von dort das Geschehen an. In einer Stunde soll die Torte angeschnitten werden. „Hochzeiten sind öde.", beschwert sich Juli. Leon stimmt lachend zu. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich auf einer Hochzeit sein werde.", sagt er. „Und dann auch noch auf der von Markus.", fügt Juli ungläubig hinzu. „Ich kann mich noch erinnern, als ihm schlecht wurde, als es um Liebe ging.", erinnert Leon sich lachend. „Tja, er ist eben der coolste.", meine ich und trinke einen Schluck von dem Sekt. „Vanessa hat dir jede Geschichte erzählt was?", hackt Leon nach. „Der Liebesbrief ist meine liebste Geschichte. Das sollte verfilmt werden!", sage ich lachend. Leon überdreht belustigt seine Augen.

„Geliebte Vanessa.", zitiere ich den Brief. „Ohne dich ist die ganze Welt nur noch schwarz, weiß!", sagt Leon. „Weil deine Augen wenn du gehst, die Farben mitnehmen.", überrascht drehen wir uns um. Grinsend blickt Marlon und entgegen. Er stellt sich zu uns. Horizon hält seine Hand und legt ihren Kopf grinsend auf Marlon's Schulter, während sie den anderen zuhört.
„Und ohne dein Lachen, die Sonne nicht scheint.", sagt Juli grinsend. „Und der Wind zum Sturmregen wird.", zitiert Maxi, der mit den anderen zu uns stößt. „Ohne dich fehlt jedem Kampf den ich kämpfe, der Grund.", erinnert sich Vanessa lächelnd. „Und meinem Herzen.", sagt Klette, die soweit ich weiß, noch nicht dabei war. „Das Feuer.", beendet Nerv den Brief. „Ich kann dich nicht zwingen das du zurückkommen sollst, aber..", ich werde von Raban unterbrochen. „... ich bitte dich!".
„Mit allem was ich hab und was mir etwas bedeutet.", ich wische mir eine imaginäre Träne weg und lege meine Hand auf meine Brust. „Für immer.", fügt Raban hinzu. „Dein Leon!", sage Vanessa und ich gleichzeitig und lachen anschließend.

„Ich glaub mir wird schlecht.", sagt Markus, als er grinsend zu uns kommt. „Und ich glaub nicht, dass davon nichts gelogen war!", sagt Joschka. Lachend trinke ich den Rest meines Sektes aus. „Ich kann nicht glauben, dass du den Brief auswendig kannst.", meint Vanessa ungläubig. Ich grinse, „Ich kann mir gut Sachen merken und kenne auch viele Lieder auswendig.". Stolz klopfe ich auf meine Schulter und kassiere ein Lachen von den anderen.
Ich nehme Horizon in den Arm und begrüße Marlon. „Wo warst du die ganze Zeit. Das langweiligste hast du verpasst!", sagt Leon lachend und schlägt mit seinem Bruder ein. Stolz erzählen Marlon und Horizon von ihren Abenteuern. „Man, da vermisst man die alten Zeiten.", sagt Leon lachend. Lachend überdrehe ich meine Augen. „Also mir hat das eine gereicht.", meine ich. „So krass war es vor dir auch nie.", erwidert Joschka grinsend. „Nichtmal die Vampire.", fügt Raban hinzu. „Ein Vampir zu sein, war schrecklich.", erzählt Blossom. Wir lachen.

Dann gehen wir schon zu den anderen. Markus küsst Miriam, den ihn zu der riesigen Torte führt. Grinsend legt sie ihre Hand um das Messer. Markus legt seine Hand um ihre und sie schneiden das erste Stück an. „Ich glaube nicht, dass Markus die Hosen in der Beziehung an hat.", sagt Emelie und grinst. „Das glauben wir alle nicht.", sagt Leon und lacht. Markus hat das gehört und bewirft Leon mit einer Zuckerblume. Lachend streicht Leon über seinen Anzug.
Markus führt die Gabel zu Miriam's Mund und sie macht es ihm nach. Dann verteilen einige Leute den Kuchen. Ich teile meinen mit Sophia. Grinsend halte ich ihr die Gabel hin. Lachend öffnet sie ihren Mund und kaut auf dem Stück herum. Im Endeffekt esse ich das Stück, auch wenn Sophia sich bemüht mit zu essen.

Das Brautpaar eröffnet den Tanz. Sie tanzen zu ‚Ja' von Silbermond. Lächelnd beobachte ich sie dabei. Ich verstehe nichts von Tanzen, aber es ist wirklich rührend und ich muss mich wirklich zwingen, nicht zu weinen. Nach dem Tanz, reicht Miriam's Vater seiner Tochter seine Hand.
Markus kommt grinsend auf mich zu. Ich sehe mich um, aber ich stehe alleine. Die wilden Kerle haben sich ihre Freundinnen geschnappt und sind auf der Tanzfläche verschwunden. Emelie und Sophia haben sich zu ihnen gesellt. „Darf ich bitten?", fragt Markus und nimmt schon meine Hand, bevor ich protestieren kann. „Ich kann nicht tanzen.", warne ich ihn vor, als ich meine Hände um seinen Hals lege. Seine Hände hat er auf meine Hüfte abgelegt. Grinsend sieht er mich an. „Sieh dich um. Das kann hier niemand.", meint er lachend. Ich überdrehe meine Augen und erwidere sein Lachen. „Die anderen sind aber auch nicht gefährdet, sich unbeabsichtigt den Hals zu brechen.", erwidere ich. „Ich werde dich vor dir selbst retten.", sagt Markus. Schmunzelnd lasse ich ihn führen. „Wenn ich mir nicht selbst die Beine brechen werde, dann werde ich deine brechen.", sage ich. Markus grinst mich an. „Ich werde schon auf uns aufpassen.", sagt er und drückt mich ein wenig näher. Aber ich entferne mich wieder ein Stück. Fragend sieht er mich an. „Du bist jetzt verheiratet. Schon vergessen?", erinnere ich ihn. Markus seufzt, schüttelt aber seinen Kopf.

„Wirst du mich verlassen?", fragt er. Sanft lächle ich ihn an. „Fürs erste Ja. Ich muss mich jetzt um einen Job kümmern.", erkläre ich ihm. „Und wird das für immer sein?", hackt er nach. „Solange du es brauchst.", sage ich. Lächelnd sieht er mir in die Augen. Einen Moment bleibt mir die Luft weg. Ich sage nichts, sondern genieße diesen verbotenen Moment. Das ist nicht unsere Zeit.
Ich schaue wieder weg. „Das war ein wirklich unvergesslicher Abend.", sage ich. „Er ist noch nicht vorbei.", erwidert Markus. Ich atme aus und lasse ihn los. Auch Markus lässt seine Hände sinken. „Du gehst jetzt schon.", stellt er traurig fest. Ich lege meine Hand auf seine Schulter. „Nichts ist für immer.", sage ich. Verwirrt sieht Markus mich an. Ich krame in meiner Tasche, die den ganzen Abend schon um meiner Schulter hängt. Ich halte ihm den Umschlag hin. Er nimmt ihn entgegen und lacht freudlos auf. „Ein Abschiedsbrief.", sagt er und steckt ihn in sein Jackett. „So wie du mir, so ich dir.", sage ich.

Ich verabschiede mich von Miriam und den anderen. „Soll ich dich fahren?", fragt Juli, aber ich schüttele meinen Kopf. „Du hast getrunken und von hier ist es nicht weit. Ich kann laufen.", sage ich und umarme ihn zum Abschied. Ich drücke ihn noch einen Zettel in die Hand, auf dem meine Nummer steht. „Gib sie weiter, damit wir im Kontakt bleiben können.", sage ich noch.

Ich laufe gerade den Parkplatz entlang, als Markus meinen Namen ruft. „Ich habe Miriam Bescheid gesagt. Ich habe noch nichts getrunken und Miriam fühlt sich nicht wohl dabei, wenn du im dunklen alleine nach Hause läufst.", sagt er, als er mich eingeholt hat. Ich will ihm gerade widersprechen, als er wieder ansetzt. „Sie ist die Braut und der Braut schlägt man nichts ab!". Lachend gebe ich mich geschlagen und folge ihm zum Auto.

„Es war ein wirklich schöner Abend.", sage ich, als Markus den Wagen startet. „Und doch so schnell vorbei.", murmelt er. Ich seufze und schaue aus dem Fenster. „Weißt du, ich habe deinen Brief aufgehoben. Es klingt vielleicht lächerlich, aber ich nehme ihn überall hin mit. Ich kenne jede Zeile.", sage ich. „Es war ein Fehler zu gehen.", erwidert Markus. Ich schüttele meinen Kopf. „Sag das nicht. Du bist jetzt verheiratet und glücklich. Ab jetzt darfst du nicht mehr an die Vergangenheit denken.", sage ich. Markus seufzt. „Ich denke jeden Tag daran.", erzählt er. „Und ab jetzt denkst du an die Zukunft, Okay? Versprichst du mir das, so wie ich dir versprechen musste, ohne dich weiterzuleben?", frage ich ihn. Als ich zu ihm sehe, sieht er gequält an. „Die Hochzeit..", ich unterbreche ihn. „Ich weiß. Aber bitte, versprich es mir.", bitte ich ihn.
Markus hält vor der Haustür und sieht zu mir. Dann nickt er. Ich lächle ihn an und wische ihm eine Träne aus dem Gesicht. „So lange du mich brauchst.", erinnere ich ihn. „Und wenn es für immer ist?", fragt er. Ich lache kurz. „Dann auch für immer.", antworte ich.
Markus legt seine Hand auf meine Wange. Ich sehe ihm in die Augen und wünschte, ich könnte ihm den Schmerz nehmen, der in ihnen liegt. Aber das kann ich nicht, nicht jetzt.
Markus beugt sich zu mir vor. Kurz bin ich von dem Moment überwältigt, aber kurz bevor seine Lippen auf meinen liegen, stoppe ich ihn. „Nicht jetzt.", wispere ich. Ich höre Markus seufzen, aber er nickt. Ich verabschiede mich und steige aus.

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Kennt ihr das. Ihr habt Tattoos/ Piercings und vergesst manchmal das ihr welche habt? Grundsätzlich vergesse ich immer mein erstes Tattoo und mein Zungenpiercing und manchmal vergesse ich sogar das große Tattoo auf meinem Oberschenkel und das auf meiner Wade ahahaha. Vorhin war ich so verpeilt, dass ich mich richtig erschrocken habe. Peinlich...

PS: Ratet mal, wer bald ein Auto hat😌

If love could feelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt