Gangsta's Paradise 2 (Thomas Sangster FF) der Schneekönig von LA

*Ertrunken*

POV Laurena

Kennt ihr auch dieses beschissene Gefühl von Hilflosigkeit? Wenn ihr einfach nicht mehr weiter wisst? Genauso ist es mir ergangen. Ich habe so vielen Menschen mein Herz geöffnet, ich habe ihnen vertraut und fast alles für sie getan. Und was habe ich nun davon? Ich wurde belogen.. Ich wurde hintergangen.. Mir wurde ein Messer in den Rücken gerammt. Und natürlich bereitet das Schmerz, was denn sonst? 

Ich saß in Alphas Büro und mein Blick richtete sich auf meine gefalteten Hände. Meine Gedanken kreisten um alle Geschehnisse, welche sich in letzter Zeit zugetragen haben. Meine Fehlentscheidungen, meine Ängste und meine Hoffnungen. Ich hatte einfach zu viel und ich wusste ganz genau, dass das was ich hier tat, nicht wenig verändern würde. Das die Beziehung zwischen Thomas und mir, wahrscheinlich in die Brüche gehen könnte, aber ich bin eine Hüterin, ich trage Verantwortung! Ich muss meinen Pflichten gerecht werden und ich kann mir keine Fehler mehr erlauben. Vor allem: ich darf das Vertrauen meines Anführers nicht missbrauchen und ihm noch mehr verschweigen.

Hinter mir wurde die Tür beinahe aus den Angeln gerissen, was den Boden erschüttern lies und mich zusammen zucken lies. Alpha setzte sich mir gegenüber auf seinen protzigen Schreibtischsessel und sah mir tief in die Augen. "Ich hoffe, liebe Laurena, dass das hier wirklich von hoher Wichtigkeit ist, denn du weißt, dass ich nur sehr ungern eine Versammlung unterbreche!", ermahnte er mich streng und ich nickte. Da hatte er nicht unrecht, so eine Zusammenkunft zu stören war wirklich sehr unhöflich und glich einem Schwerverbrechen, jedoch blieb mir nichts anderes übrig. Je länger ich das alles mit mir allein herum trage, umso schlimmer wurde es.

In meinen Augen spiegelte sich in diesem Augenblick nur Leere, denn das war alles was momentan durch mein Herz floss. "Du kannst mir glauben, dass war es wert.", antwortete ich kalt. 

"Dann sprich!", forderte er. Ich konnte mir vorstellen, dass er mit abscheulich schlechten Nachrichten rechnete. Noch NIE wollte ich ihn so dringend sprechen.

"Ich habe eine Frage an dich Alpha. Was habe ich getan? Was habe ich an euch verbrochen damit ich hier nun sitzen muss? Wieso wird mir so viel verschwiegen? Ich habe meine Loyalität tausendfach unter Beweis gestellt und hatte niemals an jemandem von euch auch nur einen einzige Zweifel!", meinte ich und ein Tsunami an Gefühlen überschwemmte meine kalte Seele. Ich war nicht mehr in der Lage dazu, mich zu kontrollieren und schüttete meinem Anführer mein Herz aus. Ich begann zu weinen, was ich wirklich nicht oft tat. Das Letzte Mal, dass ich so sehr zusammen brach, war als ich Igor umbrachte. Auch wenn das ein Arsch war, viel es mir trotzdem nicht leicht, jemandem der mir Mal so viel bedeutet hat, das Leben zu nehmen.

Auch Alpha, welcher immer wie ein Vater für mich war, schaffte es nicht seine Mauern aufrecht zu erhalten. Er nahm mich in den Arm und hielt mich für eine gefühlte Ewigkeit fest. Ich wollte nichts anderes, als das er mich nie wieder loslassen würde. Mehr denn je brauchte ich ihn nun. Mehr denn je, brauchte ich die Wölfe. 

An diesem Tag durfte sich mir niemand mehr nähern, nicht Mal Blanche. Mir war es auch egal, dass Kurwa da war und ich eventuell Mal Hallo sagen könnte. Ich hatte recht mit meinem Gefühl, dass war die Ruhe vor dem Sturm. Und dieser hatte gerade erst angefangen.. Und das war noch gar nichts!

Der nächste Morgen

"Laurena?", hörte ich eine mir gut bekannte Stimme aus dem Türrahmen wispern. Fragend ob ich in der Lage dazu wäre, überhaupt ein normales Gespräch zu führen.

Ich lag mit geöffneten Augen auf meinem Bett, aus dem ich eigentlich auch nicht wirklich flüchten wollte. Jedoch war das Blanche relativ egal, denn logischerweise hat sie mitbekommen, was am Vortag passiert ist. Zumindest hat sie das Wichtigste aufgeschnappt. Einem Hüter wird es ja wohl auffallen, wenn eine aufgewühlte Natalia den Versammlungsraum stürmte und nach Alpha schrie. Wie peinlich für mich.