*der neue Stellvertreter*

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POV Speedy

"He, da ist jemand der dich sprechen will!", rief Thomas und hielt mir das Telefon hinüber. Wir waren gerade in meinem Büro und erledigten einige organisatorische Sachen. Hier in dem Nebenquartier war es einfach grauenhaft. Wenn das alles irgendwann vorbei sein sollte würde ich definitiv ein neues Hauptquartier errichten, größer und schöner als das ehemalige. Mit einer fetten Garage, 3 Trainingsräumen und richtig schicken Büros. Und vor allem: richtig gemütliche Schlafzimmer und Aufenthaltsräume! Doch von den Träumen bin ich noch so weit entfernt wie von einem Oskar oder einem Nobelpreis.

Verwirrt blickte ich auf das Display des Telefons und erkannte, dass es sich um eine polnische Nummer handelte. Na endlich, der Anruf auf den ich so lange gewartet habe. Der Typ hat sich ja ganz schön Zeit gelassen. Sangster schenkte mir einen vielsagenden Blick, natürlich habe ich es ihm verraten! Ich höre auch nicht immer auf Laurena und tue alles was sie sagt, dass hat uns schon öfters Ärger gebracht.
"Ja?", sprach ich etwas leise in den Hörer. 
"Sie müssen Mister Speedy sein, ich freue mich, dass ich Sie gleich erreicht habe.", sprach der Mann in einer tiefen Stimme, der Akzent war nicht zu überhören. Und zwar kein polnischer, sondern ein russischer. Laurena hat nur selten und unter Alkoholeinfluss von ihm gesprochen. Meist mit gefühlt 7 Promille, da habe ich auch nicht mehr viel verstanden. Was ich mir jedoch gemerkt habe, ist das man dem Typ auf keinen Fall trauen durfte. Ein richtiger Psycho, zwar nicht so schlimm wie Alexej, aber doch recht gestört.
"Und Sie müssen ein Freund von Laurena sein.", ergänzte ich. Thomas war bereits nervöser als ein junges Eichhörnchen und klebte gerade zu neben mir und dem Handy.
"Dem ist so, ich habe mitbekommen, dass sie in Schwierigkeiten gekommen ist. Wie kann ich helfen? Vor allem, was ist so wichtig, dass ich aus Polen einen Ausflug nach New York machen sollte?", fragte er arrogant. "Sie müssen wissen der Weg ist weit, ich müsste meinen Privatjet neu warten lassen - das volle Programm. Dahinter steckt enorm viel Aufwand.", erklärte er knapp. Den Gedanken konnte ich gut nachvollziehen. 

Ich lehnte mich ein Stück vor. "Sagen Sie mir Herr Kriwic, wie sehr sind sie an dem Kopf von Alexej Smirnow interessiert?", konterte ich schmunzelnd. Danach war eine kleine Pause.
"Ich glaube wir zwei werden uns sehr gut verstehen Herr Speedy. Sie werden nicht lange auf uns warten müssen, versprochen.", danach legte der Russe auf. Das war ja einfach. Er hat nicht Mal gefragt was wie wann wo. Er war einfach einverstanden. Laurena hatte recht, dieser Kriwic will Alexej um jeden Preis und das war unser Ass im Ärmel.

Thomas sah mich verwundert an. "Warum sind wir nicht schon früher auf diese beknackte Idee gekommen?!", murmelte er sichtlich genervt und lehnte sich erschöpft in den bequemen Stuhl.
"Glaubst du Laurena ist scharf drauf ihre ehemaligen Kollegen aus Russland hierher zu holen? Ich glaube sie macht das nur, weil wir sonst keine Wahl haben. Nach all dem was Blanche und sie erzählt haben sind die Typen echt übel und sie hat keine große Lust darauf sie zum Essen einzuladen.", gab ich sarkastisch von mir.

Thomas erhob sich aus seinem Stuhl. "Also geht es bald in die Endrunde?", fragte er interessiert.
"Sieht ganz so danach aus.", antwortete ich und nahm einen kleinen Schluck von meinem Kaffee.
"Worauf warten wir dann noch? Wir haben viel zu tun!", stresste er und rannte auf die Tür zu. Innerlich verdrehte ich die Augen. Übermut tut selten gut. 
"Bleib ruhig Thomas, wenn wir die Sache zu schnell angehen, werden wir Fehler machen.", versuchte ich ihn von seinem hohen Ross herunter zu bringen.
"Meine Freundin ist seit Wochen in Gefangenschaft eines kranken Psychopathen und du ratest mit ruhig zu bleiben? Tut mir leid Speedy, aber das kann ich nicht.", schnauzte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Hör zu, ich will Laurena und Blanche genauso retten wie du. Ich will Alexej genauso schnell unter die Erde bringen wie du, aber wenn die Sache schief geht sind wir alle tot. Die 2 können sehr gut auf sich aufpassen und auch wenn die Lage gerade beschissener ist als je. Ich bin mir sicher das sie klar kommen. Tatjana hält uns auf dem Laufenden.", sprach ich sanft und Thomas Gesichtszüge entspannten sich ein wenig.
"Seit Wochen habe ich sie nicht mehr gesehen. Habe ihre Stimme nicht gehört, ich vermisse sie einfach.", schnaufte er unruhig.

Ich ging langsam auf ihn zu und legte beide Hände auf seine Schultern. "Wir werden Laurena und Blanche da raus holen und wenn es das Letzte ist, was ich tue!"

einige Minuten später.

Ich schlenderte mit den restlich verbliebenen Mitgliedern der Hüter in den Besprechungsraum. Dort stellten wir den Plan auf und Plan B, C, D.. bis Z. Alle Möglichkeiten wurden durchgespielt. Nichts durfte schiefgehen, einfach gar nichts. Laurena und Blanche verlassen sich auf uns!

"Gibt es noch Fragen?", rief ich.
"Ja!", mischte sich Alex ein. "Wer wird der neue Stellvertreter?"

Es wurde still. Sehr still. Man hätte eine fallende Stecknadel gehört so fucking still war es.

Danach atmete ich tief durch. "Eigentlich sollte das Laurena machen. Und das wird sie auch, sobald sie hier ist. Bis dahin... Sangster.", bestimmte ich, welcher mich entgeistert ansah.
"Ich?"
"Ja, Laurena würde das so wollen. Chris wird dir helfen.", meinte ich und nickte zur besagten  Person. 

"Können wir Kriwic vertrauen?", fragte Ghost.
"Nein und das sollen wir auch nicht. Er ist ein Mittel zum Zweck, mehr nicht. Er wird kein Verbündeter und kein Freund von uns sein. Er will einfach nur Alexej, dass reicht fürs Erste. Seine Leute werden wo anders untergebracht sein und nicht hier. Bitte richtet den restlichen Mitgliedern aus, dass sie nicht zu viel mit denen reden sollen."

Damit schien jeder einverstanden zu sein und ich ging weiter zu unserer Garage. Dort war bereits Jo und die Mitglieder des Maciavelli Clans. Sie statteten alle Autos mit Waffen aus und bereiteten das grobe auf den Kampf vor, auch Shooter war daran beteiligt und eilte zwischen den Leuten umher.
"Hier drinnen fehlen noch 2 Sturmgewehre und die Verbandskästen, wenn ihr damit fertig seid könnt ihr jeden Wagen nochmal prüfen. Hinten auf meinem Schreibtisch liegt eine Liste. Sollte auch nur irgendwas fehlen macht ihr alles nochmal von vorne!", befahl er streng und die Mechaniker, welche die Autos einräumten nickten ergiebig.

Als Shooter mich bemerkte kam er direkt auf mich zu. "Speedy, gut das du hier bist! Ich habe noch einige Frage. Wie machen wir das mit dem Panzerschutz..."
"Halt bitte kurz die Luft an. Ich suche Ivy!", meinte ich geistesgegenwärtig.
"Äh ja klar, die ist da hinten.", blubberte der Hüter der Waffenmanufaktur.

"HAST DU DEN VERSTAND VERLOREN!? BIST DU KOMPLETT BEHINDERT? Wenn Speedy das sehen würde, würden ihm vor lauter Schock die Augen rausfliegen. Du bist ja wohl das Dümmste, was ich in den letzten Wochen zu Gesicht bekommen habe! Du kannst von Glück reden, dass ICH dich erwischt habe und sonst niemand.", fluchte sie den Neuling an, welcher kurz davor war in Tränen auszubrechen.
"Es tut mir leid Miss. Das kommt nie wieder vor Miss. Ich werde mich bessern Miss. Ich mache das gleich wieder sauber Miss.", stotterte er vor sich hin. Anscheinend hat er einen Kanister Motoröl auf dem Boden verstreut und eine Sauerei gemacht. Ivy hatte einen kleinen Putzfimmel und hasste Unordnung. Kaum auszumalen wie lange sie ihm das vorhalten würde.

Ich schmunzelte. "Machst du wieder die Neulinge fertig? Ich dachte das wäre mein Job."
Ruckartig drehte sich die zuckersüße Blondine zu mir um und schenkte mir ein warmes Lächeln. "Ach Speedylein, schön dich zusehen.", strahlte sie und ich konnte merken, wie meine Wangen sich leicht rosa färbten.
"Nett dich hier so pflichtbewusst bei der Arbeit zu beobachten Ivy. Ich wollte dich jedoch etwas anderes fragen.", meinte ich und mit einer Kopfbewegung schickte ich den Neuling weg.

Nervös tippte Ivy mit einem Fuß auf dem Boden umher. "Äh, ja was wolltest du mich fragen Boss?"
"Ich wollte mit dir heute zu Abend essen, natürlich nur, wenn du das willst.", die letzten Worte habe ich beinahe verschluckt, was mir echt peinlich war. Ich war jetzt Anführer und stand da wie ein Vollidiot!
"Ähm.. ich meine JA. Ja, dass wäre echt toll.", meinte sie verlegen. "Ich würde gerne mit dir Abend essen." Dabei strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. 
"Nun ja, dann um 8 bei mir? Im Büro? Alex würde uns das Essen hinbringen."
"Das klingt fabelhaft. Danke Speedy.



Hei Leute! Ich war lange nicht mehr da ich weiß. Was haltet ihr von dem Kapitel? Soll ich das mit Speedy und Ivy weiter ausführen?

Gangsta's Paradise 2 (Thomas Sangster FF) der Schneekönig von LAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt